Jetzt ist es amtlich - oder zumindest gedruckt: Ein englisches Automagazin hat Designer gebeten, die zehn schönsten Autos aller Zeiten zu wählen. Hier ist ihre sicherlich kompetente, aber auch höchst subjektive Wahl.
Nichts erregt die Gemüter mehr als Bestenlisten – insbesondere dann, wenn es um das Attribut irdischer Schönheit geht. Und wie oft wurde schon an Kneipentischen und auf Werkbänken die Diskussion um das "schönste Auto aller Zeiten" geführt? Klar, hier hat jeder andere Ideen. Dennoch gibt es die Art von Schönheit, nach der sich jeder an der Kreuzung den Hals verrenkt, an der man sich nicht satt sehen kann. Sogar in erheblich gealtertem Zustand, mit Roststellen und Lackfalten, lassen uns Stilikonen auf vier Rädern ins Schwärmen kommen . Doch: Wie sieht Ihre Liste der zehn schönsten Autos aller Zeiten aus? Jetzt bitte nicht ausweichen mit einem lahmen "es kommt darauf an" – Farbe bekennen!
Die zehn schönsten Autos aller Zeiten sehen Sie in der Bildergalerie!
Das taten auch 20 vom britischen Automagazin "Classic & Sports Cars" befragte Ikonen des Autodesigns. Erfreulich, dass sie sich in Bescheidenheit übten und stets die Entwürfe der anderen lobten. Es waren Namen darunter, die ähnlich klangvoll sind wie die Modelle, der sie Form verliehen: Paul Braq (u.a. MercedesSL Pagode), Giorgetto Giugiaro (u.a. VWGolf I, AlfaBrera, BMW M1), Ian Callum (Jaguar-Design-Chef), Tom Tjaarda (De Tomaso Longchamp für Ghia). Alles in allem leicht ergraute Herrschaften, die folgerichtig faltenlosem Design den Hintern zukehrten. Jawohl, es lässt sich prima streiten über ihre Wahl. Schon allein deswegen, weil ihr Designer-Status suggeriert, sie wüssten mehr über Schönheit als andere. Ist das so? Dann wäre es zumindest schön, mehr über die Entscheidungswege zu erfahren – aber hier lässt der Informationsfluss leider etwas nach.
Was zählte mehr: die äußere oder die innere Schönheit?
Immerhin begründet die Jury den ersten Platz für den CitroënDS recht einleuchtend: "Das einzige Auto, das wirklich komplett anders ist – unmöglich zu kopieren", sagt zum Beispiel Giugiaro. Und der Bertone-Designer Marcello Gandini findet: "Es war wirklich mutig, alle diese Neuheiten in einem einzigen Auto einzubauen". Das klingt schon weniger nach äußerer als nach innerer Schönheit – und zeigt, wie weit doch die Interpretation gehen. Denn diese beiden Sätze passen zum Beispiel perfekt auf den VWKäfer; und der schaffte es nicht einmal in die Auswahlliste. Aber seien wir nicht beleidigt, denn er befindet sich in guter Gesellschaft. Halten wir also fest: Die Designer schienen vor allem solche Autos schön zu finden, die a) Sportwagen b) nicht deutschen Ursprungs c) teuer und d) Zweisitzer sind. Wieder was gelernt.