60 Jahre Karmann Ghia
So sah ein Prototyp von 1962 aus, nicht alle Designelemente gingen in Serie.
Wie, es ist schon 60 Jahre her, dass der Karmann Ghia auf den Markt kam? Dass VW mit dem Typ 14 ein Auto anbot, das südländischen Charme mit norddeutscher Solidität verband? Tatsächlich: Mitte 1955 lieferte Volkwagen die ersten Exemplare des formschönen Heckmotor-Autos aus. Jahr um Jahr käferte  die Italo-Karosse mit der schmächtigen Leistung eines Wolfsburger Krabblers zum Verkaufserfolg – und blieb fast zwei Jahrzehnte im Programm. In dieser Zeit liefen beinahe eine halbe Million Käfer-Coupés vom Band. Sie wurden mit der Technik der jeweils aktuellen Käfer-Generation bestückt und up-to-date gehalten.

Vom Entwurf zur Produktion

Der Karmann Ghia Typ 14 wurde zu einer Legende, deren Erfolg die VW-Macher überraschte. Schon 1951 berieten Karmann-Chef Wilhelm Karmann und VW-Chef Heinrich Nordhoff über den Entwurf von Designer Luigi Segre. Sie entschlossen sich zu einer Serienfertigung des auf dem Käfer-Fahrgestell basierenden Gefährts – zum Glück von VW und Karmann. So wurden 1955 die ersten Exemplare des rassigen Zweitürers mit schwachem Herzen ausgeliefert. Anlass für das AutoMuseum Volkwagen, das Käfer-Coupé mit einer Sonderausstellung zu ehren, auf der Vorgänger, Prototypen, und die verschiedenen Entwicklungsstufen des Karmann Ghia gezeigt werden.

Bildergalerie

VW Karmann Ghia Typ 34
VW Karmann Ghia Typ 34
VW Karmann Ghia Typ 34
Kamera
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60 Jahre Karmann Ghia
Blick nach Brasilien (v.l.): Den TC 145 gab's nur dort, daneben die Cabrio-Version und das Coupé.
In den 19 Jahren der Bauzeit durchlief der Karmann Ghia grob vier Entwicklungsstadien. Zum Marktstart kam der Wagen auf dem breiteren Plattformrahmen heraus, der später auch den VW 181 Kübel trug. In den USA fand das Coupé viele Käufer, fast zwei Drittel der Produktion ging nach Übersee. Mit dem Käfer teilte sich der Karmann Ghia Radstand und Fahrwerk. Die erste Verson beim Marktstart hatte noch kleine Blinker und schmale Nasenlöcher genannte Öffnungen in der Frontschürze. Mit dem Jahreswechsel 1959/60 wurden Front und Heck überarbeitet: Die Scheinwerfer wanderten ein Stückchen höher, auch spendierte VW neue Rückleuchten. Nun waren die Fondfenster zum Ausstellen. Ab 1969 erhielt das Auto größere Rück- und Katzenaugen. Schließlich spendierte VW dem Ghia ab 1971 Kastenstoßfänger und noch größere Rückleuchten. Nach 445.238 Fahrzeugen war im Juli 1974 Schluss. Als Erbe des Karmann Ghia trat ein völlig anders gebautes Auto an: mit wassergekühltem Vierzylinder über den Vorderrädern und Frontantrieb – der VW Scirocco.

Wer war 1955 mit dabei?

Am 14. Juli 1955 wurde der Karmann Ghia im Kasino von Georgsmarienhütte vorgestellt. Nun sucht das Volkswagen Classic Competence Center Osnabrück Zeitzeugen von damals, die an diesem Ereignis teilgenommen haben. In Frage kommen alle, egal ob Besucher, Hostessen oder andere Mitarbeiter. Bitte melden Sie sich bei AUTO BILD KLASSIK, Brieffach 39 10, 20350 Hamburg, oder per E-Mail an klassik@autobild.de. Stichwort: Karmann.