Legendäre Reihensechszylinder: Nissan Skyline GT-R R32
Nissan GT-R – der Überwältigende

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In der Basisversion ist der Nissan Skyline im Grunde ein ödes Coupé mit 92 PS. Doch als GT-R wird der Nippon-Renner zum wahren Biest.
Unter der Heckschürze glotzt ein überdimensionales Endrohr hervor, und statt der schüchternen Serienkupplung vermittelt zwischen Turbomotor und Allradantrieb nun ein rutschfestes Pendant aus Sintermetall. Verbastelt? Nein, in der Skyline-Subkultur zählt so was noch locker zum, nun ja, Originalzustand. Sechs GT-R-Serien hat Nissan bis heute aufgelegt, diese dritte wird immer die ruhmreichste sein. R32 nennen sie ihn intern, Godzilla aus Ehrfurcht vor seinem vernichtenden Siegeszug im japanischen GT-Championat Anfang der 90er.
Bestialischer Biturbo-Motor

Die Domstrebe überbrückt 2,6 Liter und 280 PS. Untenrum erstreckt sich ein tiefschwarzes Turboloch, darüber stürmt’s.
Das mechanische Zirpen des Kurzhubers wird hinten zu bassigem Knurren aufgebläht, ab 3000 Touren braust das Tosen der Ladedruckwelle auf, die kurz darauf als Taifun durch den Antriebsstrang fegt und ihre Ausläufer gut hörbar durchs Wastegate schnupft, sobald man Gas wegnimmt. Die Bremsen beißen vehement, die fluffige Servolenkung schneidet exakt an der Ideallinie entlang, in den Katakomben verschachert der Allrad das Drehmoment, während die mitdrehende HICAS-Hinterachse den langen Radstand geschickt um den Scheitelpunkt zirkelt. Die Dynamik beamt einen auch heute noch in eine ferne Welt, das Drumherum jedoch holt einen zurück ins Hier und Jetzt. Alles ist mit Kunststoffen unterschiedlichster Speckigkeiten möbliert und das Styling nie das, was hierzulande als ästhetisch gilt. So bleibt der Beweis, dass Schönheit auch von innen kommen kann, am Reihensechszylinder hängen.
Fazit
Richtig sexy wird Godzilla nur durch den Biturbomotor, der größtenteils aus dem Gruppe-A-Rennwagen stammt und entsprechend aufgeigt. Mit etwas weniger Rücksicht auf das Material hätten wir beim Sprintwert auf 50 wohl eine Eins vors Komma und die Tachonadel dementsprechend in unter sechs Sekunden auf 100 gebracht. So zeigt sich die fahrdynamische Überlegenheit des Hightech-Bombers GT-R vor allem in Kurven.
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