Lotus gegen Porsche und Ferrari
Ausritt auf drei Muskeltieren

—
AUTO BILD Archiv-Artikel 1/1988: Sie verdrehen Männern den Kopf und machen Frauen schwach: Lotus Esprit Turbo, Porsche Carrera und Ferrari 328 GTS. Starke Träume von der Rennstrecke für die Straße.
Achtung, diese Ladung ist hochexplosiv! Ferrari, Lotus und Porsche gemeinsam am Start – das ist Benzingeruch, Gummiabrieb und – ganz ehrlich – auch ein bisschen Gänsehaut. Ferrari, Lotus, Porsche: drei große Namen des Motorsports. Unweigerlich legt sich ein Hauch von Formel-1-Atmosphäre über unseren Testwagenparkplatz. Unweigerlich schweifen die Gedanken ab. Ferrari: Über keinen anderen Rennstall wurde mehr geschrieben als über diese Nobelmarke aus Maranello. Ferrari, das ist Rasse, Schönheit, Eleganz – und Unvernunft. Ferrari, das ist der 90-jährige Patriarch Enzo, das ist Erfolg: 422 Grand-Prix-Einsätze, neun Formel-1-Weltmeisterschaften, 93 Siege insgesamt – die Visitenkarte einer automobilen Legende.
Das Original: Der Artikel von 1988 als kostenloser Download
Lotus: da fallen sofort Namen wie Jim Clark, Graham Hill, Jochen Rindt, Emerson Fittipaldi oder Mario Andretti. Sie alle wurden am Steuer eines Lotus Formel-1Weltmeister. Lotus: das steht aber auch für Mut und Ideen. Allradantrieb, elektronisches Fahrwerk, Mittelmotor – die Briten brachten es als erste in die oberste Motorsportliga ein. Porsche: vom Motorsport nicht zu trennen. Aus dem Porsche-Entwicklungszentrum in Weissach kommt mit dem 956/962 nicht nur der beste Langstreckenwagen der Welt, sondern mit dem TAG-Motor obendrein das erfolgreichste Formel-1-Aggregat aller Zeiten.
Überblick: Hier geht's zu AUTO BILD KLASSIK
Ferrari, Lotus, Porsche: Die Legenden leben, der Mythos der großen drei ist käuflich. Für 117.500 D-Mark gibt es den "Einsteiger-Ferrari", den 328 GTS. Er trägt das Erbe von fast 40 Jahren Rennerfahrung unter der Blechhaut, die Maestro Pinin Farina in einer Sternstunde gezeichnet hat. Im Heck des GTS schlummert ein Vulkan: 270 PS stark. Für 84.900 D-Mark nimmt sich der Lotus Esprit Turbo HC im Vergleich zum Ferrari schon fast wie ein Sonderangebot aus. Die flache Flunder mit ihrer kantigen, keilförmigen Kunststoffkarosserie könnte in jedem Science-fiction-Film mitspielen. 1988 präsentiert sich der Esprit aktueller denn je. Das Turbo-Aggregat wurde gründlich überarbeitet und leistet nun 218 statt 213 PS.