Mazda RX-7
Ein Grund zum Rotieren

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Mazda hält als einziger Hersteller am Rotationskolbenmotor fest. Der populärste Typ hieß RX-7: Mit einzigartigem Fahrgefühl begeistert er noch heute.
Als Mazda 1973 auf dem deutschen Markt erschien, da bewiesen die Japaner gleich Wankel-Mut. Neben den kargen Typen 616 und 818 mit herkömmlichen Hubkolbenmotoren krönte der RX-3 die kleine Preisliste – 12.480 Mark. Sein Kreiskolbenmotor leistete für damalige Zeiten muntere 95 PS und wurde zu Tankwarts bestem Freund. Denn bei flotter Fahrweise war sein 60-Liter-Tank schon nach 300 Kilometern trocken. Dass der Liter Normalbenzin damals gut 60 Pfennig kostete, taugte nur als schwacher Trost. Über die Jahre hielt Mazda die Wankel-Fahne hoch. Erfolgreichstes Modell wurde hier der 1979 eingeführte RX-7 mit anfangs 105 PS. Sein Design mit den Klappscheinwerfern und den serienmäßigen Alurädern machte ihn zeitlos elegant.
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12.000 Mark für Garantiekosten

Innen gibt's klare Übersicht, Vierspeichen-Lenkrad und einen knackiger Fünfgang-Knüppel.
Lenken mit dem Gas
Doch am ursprünglichsten und begehrenswertesten sind die frühen RX-7. Ein gepflegtes Exemplar der ersten Serie stiehlt heute noch einem Porsche 924 die Schau und fährt sich fast wie ein aktuelles Auto. Die Lenkung ist nicht sehr direkt, vermittelt aber guten Fahrbahnkontakt. Aufgrund der ausgeglichenen Gewichtsverteilung lässt sich der RX-7 im Grenzbereich kontrolliert hinten herumschwenken, sozusagen mit dem Gaspedal steuern. Die Eigenschaft hat sich die RX-Reihe bis heute erhalten, leider aber auch den Durst – und trotzdem: Mit dem RX-8 lebt die Legende weiter.
Technische Daten
Mazda RX-7
Zweischeiben-Kreiskolbenmotor • Kammervolumen zweimal 573 ccm (entspricht 2,3 Liter herkömmlichen Hubraums) • 77 kW (105 PS) bei 6000/min • max. Drehmoment 146 Nm bei 4000/min • Fünfgang-Schaltgetriebe • Hinterradantrieb • Länge/Breite/Höhe 4285/1675/1260 mm • Leergewicht 1045 kg • Reifen 185/70 HR 13 • vorn Scheiben-, hinten Trommelbremsen (ab 1980 hinten auch Scheiben) • vorn Einzelradaufhängung, hinten Starrachse • Spitze 192 km/h • 0-100 km/h in circa 9 s • Verbrauch um 13 l Normal/100 km • Neupreis 1979 21.993 Mark
Zweischeiben-Kreiskolbenmotor • Kammervolumen zweimal 573 ccm (entspricht 2,3 Liter herkömmlichen Hubraums) • 77 kW (105 PS) bei 6000/min • max. Drehmoment 146 Nm bei 4000/min • Fünfgang-Schaltgetriebe • Hinterradantrieb • Länge/Breite/Höhe 4285/1675/1260 mm • Leergewicht 1045 kg • Reifen 185/70 HR 13 • vorn Scheiben-, hinten Trommelbremsen (ab 1980 hinten auch Scheiben) • vorn Einzelradaufhängung, hinten Starrachse • Spitze 192 km/h • 0-100 km/h in circa 9 s • Verbrauch um 13 l Normal/100 km • Neupreis 1979 21.993 Mark
Historie
1979: erste RX-7-Generation in Deutschland. 1981: Modellpflege, die Leistung steigt von 105 auf 115 PS. 1984: 113 PS. 1986: zweite Modellgeneration mit 150 PS. Die letzte Variante (ab 1993) leistet sogar 240 PS. 1989: zweisitziges Cabriolet. Heute: Mit dem RX-8 ist Mazda der weltweit einzige Hersteller, der noch am Wankel-Prinzip festhält und weiter forscht.
Plus/Minus

Höchste Erhebung im Motorraum ist die Lichtmaschine. Ansonsten herrscht unter der Haube viel Platz.
Ersatzteile
Die Lage wird in allen Bereichen für die erste Serie schlechter. Rotoren für die 12A-Motoren gibt es nur noch in den USA. Die Preise sind insgesamt günstig, Mazda Deutschland hält aber nur noch wenige Ersatzteile bereit. Ganz rar sind Karosserieteile. Blechstoßstangen etwa sind überhaupt nicht mehr zu haben, alte müssen aufgearbeitet werden. In den USA soll die Lage etwas besser sein. Verschleißteile wie Bremsen sind hingegen günstig zu haben.
Marktlage
Noch ist die Gelegenheit erstaunlich günstig, mit einem RX-7 preiswert in die Wankel-Szene einzusteigen. Gute 79er/80er kosten um die 5000 Euro, 84er/85er sind etwas teurer. Doch Vorsicht: Viele Anbieter fordern Fantasiepreise. Abwarten lohnt, so hoch ist die Nachfrage nicht. 86er mit 150 PS sind auf dem Markt noch nicht sehr beliebt, werden schon ab 3500 Euro gehandelt. Bei den jungen RX-7 ist natürlich das Cabrio gesucht, es kann bis zu 12.000 Euro kosten.
Empfehlung
Auch hier gilt: Je weniger Vorbesitzer, desto besser. Keine Angst vor dem Wankel-Motor! Alle RX-7 sind erstaunlich zuverlässig, sie gelten als die Käfer unter den Sportwagen. Die Motoren halten im Schnitt 150.000 Kilometer und mehr. Auch bei einem Motorschaden (meist der zweite Rotor) kommt der RX-7 mit einem Kreiskolben noch bis zur nächsten Werkstatt. Frühe Modelle hatten hinten noch Trommelbremsen, sie können auf Scheiben umgebaut werden.
Service-Links