Unterschätzter Zuffenhäuser: Porsche 924
Unverstandener Super-Porsche

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Endlich ist der Porsche 924 bei den Klassikern angekommen, nun steigen die Preise. Allerdings spart der kleine Porsche Kosten, präsentiert Nutzwert und beweist im Alltag sein Talent.
Die Nörgler haben ihn nie verstanden. Haben immer nur gemeckert, dass der Motor vorn sitzt, wassergekühlt und einer von Audi sei. Dass er kein Porsche sei – zu brav, zu komfortabel, zu leise und überhaupt. Die Nörgler haben dabei vergessen, dass auch dem Urvater 356 vier Zylinder völlig reichten, dass es bei Porsche immer auf Wirtschaftlichkeit ankam und dass eine Großserien-Abstammung seit jeher adelte und nie degradierte. Deshalb schlug Porsche bei der Präsentation auch die Brücke vom 356 zum 924: "Wie beim Typ 356 wurden beim Porsche 924 in der Konstruktion Großserienteile mitverwendet, um die Herstellungskosten zu senken und den Betrieb kostengünstig zu gestalten."
Satte 150.684 Porsche 924 wurden gebaut

Der beste 924 ist ein getarnter 944

Plus/Minus
Die Liste der Plus-Zeichen ist lang, der Porsche 924 hat das Zeug zur Allzweckwaffe: großer Name, kleiner Preis, gute Verfügbarkeit, verzinkte Karosserie (ab Modelljahr 1979), haltbare Technik, akzeptabler Verbrauch, ausreichend Kofferraum, Umweltzonentauglichkeit und ein Image im Aufwind. Einen 924 zu fahren gilt auch in der Porsche-Gemeinde nicht mehr als peinlich. Im Minus stehen die hohen Ersatzteilkosten. Und: Einige Teile wie z. B. Armaturenbretter sind nicht mehr lieferbar. Ärgerlich für Knauser: Die 924-Preise ziehen an. Jetzt zugreifen!
Ersatzteile

Marktlage
Die Zeiten, als gute Porsche 924 auf Scirocco-Niveau verramscht wurden, sind endgültig vorbei. Fahrzeuge der ersten Baujahre sind selten und werden bereits restauriert, dafür ist das Angebot an Autos aus den 80ern groß und vielfältig. Diese Typen bieten eindeutig das aktuellere Fahrerlebnis, bei entsprechender Wartung sind auch hohe Laufleistungen kein Problem. Weil Ersatzteile teuer sind, ist das bessere Auto auf jeden Fall der bessere Kauf.
Empfehlung
Wer einen Porsche 924 stressfrei und dauerhaft im Alltag nutzen möchte, für den gilt die Grundregel: Hände weg von Turbo-Typen und den seltenen Carrera GT. Das Ideal eines Klassikers für dynamische Knauser dürfte ein 924 S mit nachvollziehbarer Historie sein – Preis um 5000 Euro. Autos mit Audi-Motor sind meist günstiger, 25 PS und ein halber Liter Hubraum weniger können auch glücklich machen. Weil der Ausverkauf vorbei ist und die 924-Preise steigen, ist Wertverlust kein Thema.
Historie
1976: Markteinführung Porsche 924, Produktion bei Audi in Neckarsulm.
1979: Start des 924 Turbo (Typ 931, 170 PS, 225 km/h, 7225 Stück).
1980: Kleinserie von 406 Fahrzeugen des 924 Carrera GT (Typ 937, 210 PS, 240 km/h).
1981: Markteinführung des überarbeiteten 924 Turbo (177 PS, 5441 Stück) und Kleinserie von 59 Fahrzeugen 924 Carrera GTS (Typ 937, 245 PS, 250 km/h) für die Motorsport-Homologation.
1985: Auf der IAA 1985 erscheint der 924 S (150 PS).
1986: Porsche 924 S mit geregeltem Drei-Wege-Katalysator ab Werk lieferbar.
1988: Leistungssteigerung des 924 S auf 160 PS.
1989: Produktionseinstellung des 924 im August 1989.
1979: Start des 924 Turbo (Typ 931, 170 PS, 225 km/h, 7225 Stück).
1980: Kleinserie von 406 Fahrzeugen des 924 Carrera GT (Typ 937, 210 PS, 240 km/h).
1981: Markteinführung des überarbeiteten 924 Turbo (177 PS, 5441 Stück) und Kleinserie von 59 Fahrzeugen 924 Carrera GTS (Typ 937, 245 PS, 250 km/h) für die Motorsport-Homologation.
1985: Auf der IAA 1985 erscheint der 924 S (150 PS).
1986: Porsche 924 S mit geregeltem Drei-Wege-Katalysator ab Werk lieferbar.
1988: Leistungssteigerung des 924 S auf 160 PS.
1989: Produktionseinstellung des 924 im August 1989.