Herrenfahrer, ihr müsst jetzt ganz tapfer sein. In dieser Story geht es um Autos, die noch ein gutes Stück vom H-Kennzeichen entfernt sind. Um solche, die beim Schnauferlklub-Abend nicht viel mehr Ansehen genießen als ein Jahreswagen. Um Gebrauchte, die sich auch Schwiegersöhne leisten können. Wenn sie clever sind. So clever wie die Klassiker-Fans, die sich vor 25, 30 Jahren einen Pagoden-SL für 15.000 D-Mark hinstellten, ein Porsche 356 Cabriolet sicherten oder einen E-Type-Roadster aus dem Amerika-Urlaub mitbrachten. Alles Autos, mit denen sich damals keiner bei den Kumpels vom Schnauferlklub sehen lassen konnte.
Mercedes-Benz SL R 129
Gestern unerreichbar, heute ein Schnäppchen. Und morgen? Ein Hochpreisklassiker.
So läuft sie nämlich, die alte Geschichte: Wer früher kauft, hat mehr von seinem Alten. Nicht nur Spaß, sondern auch ein Auto, das nie mehr Wert verliert. Das funktioniert heute so gut wie früher – und besonders gut geht es mit einem Cabrio. Wir zeigen unsere Lieblings-Beispiele: Alles Typen, die ihre Neuwagen-Karriere längst hinter sich haben. Und – bis auf wenige Ausnahmen – noch keinen echten Sammlerwert. Wir wetten: Das wird nicht lange so bleiben. Und das gilt nicht nur für den Mercedes SL der 90er-Jahre, sondern auch für ein BMW 3er-Cabriolet von Baur (weil es so selten ist), für den frühen Mazda MX-5 (weil er eine moderne Legende ist), das Chrysler LeBaron Cabriolet (weil es so skurril ist) oder den offenen Jaguar XJS (weil er ein Jaguar ist). Automobilgeschichte kennt nun mal keinen Stillstand. Und, zum Glück, keine Dünkel: Denn der Spaß am charaktervollen Cabrio-Klassiker startet ab 2000 Euro.

Von

Christian Steiger