Spoiler und Klappscheinwerfer des Mazda RX-7 sind Attribute der Sportlichkeit. Die Ähnlichkeit mit dem Porsche 924 soll kein Zufall gewesen sein.
Kenichi Yamamoto war das, was wir Vollbluttechniker nennen. Oder auch einen sturen Hund. Als Audi mit dem NSU Ro 80 anno 77 den Wankelmotor abwürgte, da gab der Chefingenieur erst richtig Gas. Beharrlich entwickelten die Männer um den mittlerweile 89-jährigen Yamamoto den Kreiskolbenmotor weiter. Mazda hielt ihm bis heute die Treue. Doch damit ist jetzt Schluss. Mazda stellt die Wankel-Produktion ein. Vor 32 Jahren jubelt die Wankel-Gemeinde. Mazda verabschiedet sich vom plumpen und schweren RX-5 und bietet mit dem RX-7 eine echte Weiterentwicklung an. Er ist kleiner, leichter und vor allem deutlich attraktiver, sieht nun wie ein echter Sportwagen aus. Noch heute macht die Kreiskolben-Säge akustisch süchtig, wenn die ruckelige, chokegesteuerte Kaltlauf-Phase vorüber ist.
Der RX-7 macht Spaß: Die kreissägenartige Lauf- und Lärmkultur des Wankelmotors hat Sechszylinder-Niveau.
Bis 3500 Touren dreht er friedlich, darüber schiebt er an wie ein Düsentriebwerk, scheint keine Drehzahlgrenzen zu kennen. Deshalb bittet bei 6500 ein grässlicher Piepton zum Raufschalten. Was sich allein schon wegen der möglichen Tankrechnung lohnt. Denn wer oft die (ungefährliche) 7000er-Grenze überdreht, der verbrennt bis zu 18 Liter auf 100 Kilometer. Zwar verlangt der RX-7 nur nach Normalbenzin, aber das macht heute ja keinen Preisunterschied mehr aus. Halten wir uns also zurück, kuscheln uns in die Schalensitze, cruisen über gemütliche Landstraßen. Lassen uns von der etwas ungenauen und schwergängigen Lenkung nicht stören, genießen die präzise Fünfgangschaltung und das herausnehmbare Sonnendach (Aufpreis), fühlen uns so wie in einem Cabrio. In das dank der Notsitze auch noch zwei kleine Kinder passen würden. Dass Japaner körperlich nicht die Größten sind, merkt jeder, der über 1,90 Meter misst. Da kneift’s dann hinterm Steuer. Dass die Ingenieure geistig auf der Höhe waren, zeigen elektrisch verstellbare Spiegel, beleuchtetes Zündschloss und elektrisch zu öffnender Tankdeckel. So sportliche Details wie Klappscheinwerfer, vier Scheibenbremsen und Gasdruckdämpfer aber bestätigen: Die Jungs um Yamamoto waren echte Vollbluttechniker.