Monterey Car Week 2013
Trip nach Monterey und Pebble Beach!

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Die größte Ansammlung nobelster Oldtimer der Welt findet sich auf der "Autowoche" von Monterey. In diesen Tagen jagt ein Top-Event das nächste, Finale ist der Concours d'Elegance in Pebble Beach am Sonntag. Begleiten Sie unseren Trip in die Welt der Edel-Klassiker!
Wir geben kleinlaut zu, dass es ein bisschen frustrierend ist, an diesem Wochenende auf der hügeligen Monterey-Halbinsel zu sein, die südlich von San Francisco in den Pazifik ragt. Zum Beispiel gab es in Carmel, dem schicken Nachbarort von Monterey, am Freitag abend den notorischen Stau Downtown, der mehrheitlich aus Lamborghini, Ferrari, Pagani-Zonda, Bentley, Rolls-Royce, Viper, Bugatti, Aston Martin etc. besteht. Gar nichts offiziell und organisiert, alles Privatleute, die bloß auf der Suche nach einem Parkplatz fürs Abendessen sind. In jedem Auto unter einem Cadillac oder einer Mercedes S-Klasse fühlt man sich irgendwie, nun ja, bäh.
Rekordpreis: Bieterschlacht um Ferrari 275 GTB/4

Schneller Schönling: Shelby Cobra Daytona Coupé von 1965
Pebble Beach: Das ist der "Best of Show" 2013

Alfa 1900C als SS im Ghia-Kostüm, ein Unikat!
Freitag fanden vier Auktionen (Russo and Steele, RM, Mecum, Bonhams) sowie der Concorso Italiano statt, ein riesiges und ziemlich elitäres Treffen der italienischen Klassiker, vornehmlich Ferrari-Maserati-Lamborghini-Alfa-Lancia. Die deutschen Nobel-Klassiker sind nicht weniger prominent vertreten bei der Konkurrenzveranstaltung namens "Legends of the Autobahn".
Raritäten auf der "Quail"

Auch beim "Quail" gesehen: Bugatti Type 57G "Panzer", dahinter ein Veyron gleicher Farbgebung.
Top-Events am Samstag: Ein Besuch des Concours d’LeMons

Der Biscooter bekam den Piece-of-Shit-Award. Armes Notwägelchen.
Aber was ist denn bitte der Concours d'LeMons?

Elektro-King: Fährt soweit das Kabel reicht...
Scheunenfunde? Können wir auch: hier.
Volltreffer waren hingegen ein Peel Trident oder der Elektro-King, ein skurriles Elektroauto der 60er, auch ein Citroën Méhari mag durchgehen, und natürlich ist für amerikanische Augen ein Citroën Döschewo ein fremdartiges Unding von Automobil. Wir Europäer sind aber so vertraut mit dem Ding, dass wir es schon wieder klasse finden.
Der Voisin Biscooter ist immerhin ein würdiger Sieger, er hätte auch den Preis für das am meisten rauchende Fahrzeug verdient, denn beim Starten des 125-Kubik Zweitakters hat er den ganzen Laguna Grande Park eingenebelt, der normalerweise im Griff der lokalen Entenpopulation ist, die den Rasen dem Geist der Veranstaltung angemessen flächendeckend vorab mit Kot dekoriert hat.
Der Voisin Biscooter ist immerhin ein würdiger Sieger, er hätte auch den Preis für das am meisten rauchende Fahrzeug verdient, denn beim Starten des 125-Kubik Zweitakters hat er den ganzen Laguna Grande Park eingenebelt, der normalerweise im Griff der lokalen Entenpopulation ist, die den Rasen dem Geist der Veranstaltung angemessen flächendeckend vorab mit Kot dekoriert hat.
Besuch bei der Rolex Monterey Motorsports Reunion
Es ist die amerikanische Variante des Oldtimer Grand Prix auf dem Nürburgring, allerdings auf der wunderbar in die Hügel eingebetteten Rennstrecke von Laguna Seca. Diesmal wurden 60 Jahre Chevrolet Corvette und 50 Jahre Porsche 911 gefeiert, mit entsprechend starken Starterfeldern in den Corvette- und Porsche-Klassen, nicht zuletzt weil beide Werke auch ihre Schatzkammern öffneten und seltene Modelle ans Licht Kaliforniens holten. Porsche schrieb extra den Weissach-Cup für eine 911-Klasse aus und brachte selbst den 935 “Baby” von 1977 (nur 1400 Kubik Hubraum, trotzdem 370 PS dank Turbo, Jacky Ickx siegte damit in Hockenheim), den 935 “Moby Dick” (der stärkste aller 935-Rennwagen mit 3200 Kubik und 845 PS, Spitze knapp unter 400 km/h) und einen Martini RSR von 1971 mit. Auch BMW war stark vertreten mit diversen M1 und einem 3.0 CSL, gefahren von Ludwig Willisch, dem BMW-Chef in Nordamerika.
Der unbedarfte Zuschauer ist ja immer wieder überrascht, wie die Oldies bei diesen Veranstaltungen ans Limit getrieben werden, und was für beachtliches Talent manche Amateur-Driver besitzen. Man sieht und spürt, dass sie es wirklich können. Gerade in der berühmten Corkscrew-Kurve, die eine der schwierigsten und spektakulärsten Biegungen im Rennsport überhaupt ist. Und was ist noch das Gute am klassischen Rennsport? Er zeigt die Wurzeln der heutigen Formel 1, Langstrecken-WM und Tourenwagen-Rennen wie DTM oder WTCC auf, wie primitiv alles mal war und in welche technologischen Höhen wir uns aufgeschwungen haben. Also wie wir durch unermüdliches Nachdenken und Aufbauen auf dem Erreichten eine immer größere technische Komplexität und Raffinesse zu beherrschen lernten. Das Wunder des menschlichen Geistes, bei solchen Veranstaltungen spürt man es. Auch das Rennen in Laguna Seca finden Sie in der Galerie.
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