Saab 900 für 360 Euro
Für 850 Euro kam dieser rechts gelenkte BMW 323i unter den Hammer – das höchste Gebot der Auktion.
(dpa/mas/mv) Vergessen und verkauft: Der Flughafen Hahn hat am Samstag, 9. Mai 2015, insgesamt 13 Autos versteigert, die von ihren Besitzern nicht mehr abgeholt worden. Ein roter Saab 900 von 1987, eine echte Rarität, ging für 360 Euro plus Auktionshaus-Aufschlag an einen Oldtimer-Liebhaber. Das höchste Gebot fuhr ein rechtsgelenkter BMW ein: Er wurde für 850 Euro verkauft. Insgesamt sei ein Erlös von 4040 Euro erzielt worden, teilte Sprecherin Hanna Koch mit. Das sei rund dreimal so viel wie für eine Verwertung beim Schrotthändler.150 Besucher kamen zu der Auktion, so die Sprecherin weiter. Rund 30 boten und überboten sich – darunter Ersatzteilverwerter und Liebhaber. Das Mindestgebot für die größtenteils nicht mehr fahrtüchtigen Autos lag bei 100 Euro. Die früheren Halter hatten sich trotz Aufforderung nicht bei dem Flughafen gemeldet; nach sechs Monaten seien die Fahrzeug in den Besitz des Airports übergegangen.
Airport versteigert Autos
Insgesamt nahm der Airport gut 4000 Euro mit den 13 stehengebliebenen Autos ein.
Wer einen Wagen ersteigert hat, muss nun selbst für Abtransport und neue Papiere sorgen – falls das Auto nicht nur ausgeschlachtet werden, sondern wieder fahren soll. Neue Schlüssel gibt es in der Werkstatt ab 50 Euro, für moderne Funkschlüssel werden allerdings mehrere Hundert Euro fällig. Für einen neuen Brief muss das Fahrzeug "aufgeboten" werden, um sicherzugehen, dass kein Dritter den neuerdings "Zulassungsbescheinigung Teil II" genannten Fahrzeugbrief und somit Rechte am Fahrzeug hat. Das kostet bei der Zulassungsstelle rund 60 Euro. Hinzu kommen natürlich die Kosten für Zulassung und Reparaturen, damit der TÜV seinen Segen gibt. Wer hoffet, die Ausgaben könnten durch Überraschungsfunde im Kofferraum wieder reingefahren werden, lag daneben: Alle Gegenstände wurden vor der Versteigerung aus den Autos entfernt. "Wertvolles war nicht dabei", weiß Hanna Koch.Über die Motive, die Wagen nie abzuholen, lässt sich laut Flughafen nur spekulieren: Bei manchen älteren Modellen überstiegen aufgelaufene vierstellige Parkgebühren eventuell den Fahrzeugwert. Möglicherweise seien Autobesitzer nach dem Flug ins Ausland verstorben. Die angeschriebenen Halter hatten ein halbes Jahr Zeit, die Autos auszulösen. Auf sie kommen nun keine weiteren Kosten zu – mit der Versteigerung ist die Sache für sie erledigt.