In der DDR wurden in den 50ern gut ein Dutzend Kopien des Porsche 356 gebaut. Eines dieser "Lindner-Coupés" entstand in liebevoller Kleinarbeit aufs Neue und kehrt im November zurück nach Berlin.
Alexander Fritz (im Wagen) rettete das Lindner Coupé mit Hilfe von Entwickler Falk Reimann.
In der DDR war der Porsche 356 unerreichbar. Auch für die allermeisten in Westdeutschland blieb der elegante Porsche der 50er-Jahre ein Traum. Doch dort verhinderten Markenrechte, was in der DDR möglich war: Zwei einfallsreiche Ingenieure bauten ihre eigene Version des 356! Schließlich waren einige der Teile, aus denen Porsche die flache Flunder entwickelte, verfügbar. So enstand auf der Basis von Kübelwagen-Fahrgestellen zwischen 1954 und 1959 in einem kleinen Dresdner Betrieb insgesamt 13 Autos, die dem legendären West-Porsche nachempfunden waren: die "Lindner-Coupés". Vor 40 Jahren versank eines der faszinierenden Fahrzeuge in einer Schrottgrube, nun entstand es aus Ruinen auf: Alexander Fritz (41), Jurist aus Wien, rettete die verrottete 356-Kopie. Mit Rat und Tat stand Fritz während des vierjährigen Restaurierungsprojekts einem von dessen Väter zur Seite: Falk Reimann hatte das Coupé einst als Fahrzeugbaustudent mit Zwillingsbruder Knut († 2013) entworfen.
Als Basis diente ein VW-Kübelwagen
Rührendes Treffen: Falk Reimann und sein "Lindner Coupé".
Im Auftrag der beiden jungen Männer hatten die Karosseriebauer Arno und Helfried Lindner aus Lkw-Hauben eine Porsche-ähnliche Blechform gedengelt und über ein VW-Kübelwagen-Fahrgestell gestülpt, das die Reimanns in einem Wald bei Berlin gefunden hatten. Daraus entstand eine Kleinserie, aus der heute noch drei Fahrzeuge existieren. Tragisch: Acht Wochen nach Fertigstellung der Restaurierung starb Falk Reimann im Alter von 84 Jahren, doch er erlebte die Wiederauferstehung des Wagens noch. Das "Lindner-Coupé" wird mittlerweile gefeiert: Ende Juni gastierte der Wagen bereits beim Concours d'Elegance "Masterpieces & Style" auf Schloss Dyck und holte den Sieg in der Klasse "Coupes & Cars of Class – Two Door Cars with Special Style 1948–1955".
Am 17. November 2016 kehrt das auferstandene Lindner-Coupé nun zurück nach Berlin. Dann stellt Besitzer Alexander Fritz sein Buch "Lindner Coupé: DDR Porsche aus Dresden" über die einzigartige Geschichte des Wagens in der Classic Remise in Berlin vor. Fritz hat viel mit seinem Auto vor: Neben seinem Termin in Berlin will Fritz mit dem Lindner nach Sachsen fahren, wo die Geschichte des Wagens vor über 60 Jahren ihren Anfang nahm.
Porsche 911 von Singer Vehicle Design
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Singer Vehicle Design präsentiert auf dem Festival of Speed in Goodwood (12. bis 15. Juli 2018) seine neueste Kreation auf Basis des Porsche 911 (964): Die Dynamics and Lightweighting Study, kurz DLS. Es ist der erste ...
Bild: Singer
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... Wagen mit dem neuen Vierliter-Boxermotor, der in Zusammenarbeit mit Porsche-Papst Hans Mezger und Williams entstand. 500 PS und 9000 Touren holen die Experten aus dem luftgekühlten Aggregat.
Bild: Singer
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Das Leergewicht von rund 990 Kilo ermöglicht Singer mit dem Einsatz von reichlich Carbon, Magnesium und Titan. Die ...
Bild: Singer
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... Magnesium-Felgen kommen von BBS, die Carbon-Keramik-Bremse liefert Brembo, die Bereifung stellt Michelin ...
Bild: Singer
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... das Magnesium-Getriebe stammt aus dem Hause Hewland. Damit all diese Komponenten auch auf der Straße einwandfrei performen lassen, haben Rennfahrer Marino Franchitti und der Autojournalist Chris Harris bei der Abstimmung geholfen.
Bild: Singer
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Ausschlaggebend für das Projekt war der Wunsch eines langjährigen Singer-Kunden, der weniger Gewicht und mehr Leistung verlangte. Der Mann heißt Scott Blattner und ist der Besitzer des absinthgrünen Singer, der im Innenraum mit blutorangefarbenen Sitzen und weiteren farblich abgesetzten Akzenten ausgeliefert wird.
Bild: Singer Vehicle Design/Williams
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Auch Whatsapp-Gründer und Porsche-Sammler Jan Koum hat seinen 964 für den neuen Motor zur Verfügung gestellt. Der neue Singer mit dem luftgekühlten Boxer ist auf 75 Exemplare limitiert. Ob die bereits ausverkauft sind, ist nicht bekannt. Gebaut wird nicht in Kalifornien, sondern bei Williams in Oxfordshire (England).
Bild: Singer
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Auch bei den Preisen hat Singer bisher keine Angaben gemacht. Da ein "normaler" Singer-Umbau, wenn man das überhaupt so nennen kann, rund 400.000 Euro verschlingt und knapp 4000 Stunden Handarbeit verlangt, kostet die Sonderserie wesentlich mehr: Bei ...
Bild: Singer
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... 1,5 Millionen Euro geht es los. Ausgangsbasis für den luftgekühlten Boxer ist ein 3,6-Liter-Sechszylinder-Boxer aus einem ...
Bild: Singer
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... Porsche 911 (964) von 1990. Ursprünglich leistet er 250 PS. Zu den umfangreichen Umbauten an dem ehrwürdigen Aggregat zählen: Zylinderköpfe mit vier Ventilen pro Zylinder, ...
Bild: Klaus Kuhnigk
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... Titan-Pleuel, Aluminium-Drosselklappen, Ansaugstutzen aus Carbon, zwei Einspritzdüsen pro Zylinder, eine Stauluft-Ansaugung sowie eine maßangefertigte Airbox. Dazu kommen ...
Bild: Singer Vehicle Design/Williams
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... der aerodynamisch optimierte Unterboden sowie weitere stark überarbeitete Anbauteile. Die zusätzliche thermische Belastung soll durch einen von Singer verbauten zweiten Ölkreislauf aufgefangen werden.
Bild: Singer Vehicle Design/Williams
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Auch die Auspuffanlage soll dank einer "Inconel"-Nickel-Basislegierung und Titan höheren Temperaturen standhalten.
Bild: Singer
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Porsche-Veredler Singer Vehicle Design aus Kalifornien hat natürlich auch weitere Schmuckstück vorzuweisen: Diesen blauen Elfer mit goldenen Akzenten und dem Namen "Mulholland Drive".
Bild: Singer
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Die wilde Grafik (eine topografische Karte mit Höhenlinien) soll an den ultra-kurvigen Mulholland Drive in der Nähe von Los Angeles erinnern, auf dem in den 60ern und 70ern nachts illegale Straßenrennen ausgetragen wurden.
Bild: Singer
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Zum Thema passen die vier Zusatzscheinwerfer auf der Fronthaube. Schließlich will eine nächtliche Hatz durch die Berge gut ausgeleuchtet sein.
Bild: Singer
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Wie bei Singer üblich, basiert auch die neueste Kreation auf einem Porsche 964 aus den Jahren 1989 bis 1994. Leider halten sich die Macher bisher mit technischen Daten zum Wagen bedeckt.
Bild: Singer
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Dafür ist ihnen das Äußere mit den Rallye-Felgen, den typischen ausgestellten Radläufen und dem fest installierten Spoiler auf der Motorhaube exzellent gelungen.
Bild: Singer
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Bereits 2016 stellte Singer in Goodwood das Projekt namens "Newcastle" vor, der wie alle Singer auf einem 964er 911 basiert. Bereits über 50 Exemplare hat Singer auf Kundenwunsch in absolute Einzelstücke verwandelt.
Bild: Matthias Brügge
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Der Markt ist da! Es sind Leute, die einen Porsche 964er besitzen, aber ein Auto mit heutiger Technik fahren wollen, und die jede Menge Geld haben.
Bild: Matthias Brügge
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Für solche einen Mann haben die Kalifornier einen rechtsgelenkten 911 von 1990 über den Atlantik geholt, in Los Angeles ...
Bild: Matthias Brügge
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... komplett überarbeitet und zurück zum Besitzer geschickt. Weil der in Newcastle lebt, heißt das neueste Singer-Projekt genau so, und ist ziemlich beeindruckend. So nimmt der Innenraum die Farbe der Fuchs-Tiefbettfelgen auf.
Bild: Matthias Brügge
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Wie ein Neuwagen kommt der in Singer Racingweiß gespritzte Elfer daher. Je genauer man hinguckt, desto mehr raffinierte Details fallen auf.
Bild: Matthias Brügge
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Das Wichtigste zuerst: Unter der Heckklappe sägt ein natürlich beatmeter 4,0-Liter Porsche Boxer mit knapp 400 PS, ...
Bild: Matthias Brügge
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... genug, um Supercars anderer Hersteller zu ärgern.
Bild: Matthias Brügge
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Das sollte gerade in Verbindung mit dem neuen Sechsgang-Getriebe möglich sein.
Bild: Matthias Brügge
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Die überarbeitete Karosserie ist in großen Teilen aus Karbon-Fasern gefertigt, nur ...
Bild: Matthias Brügge
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... die Türen stammen vom Werk.
Bild: Matthias Brügge
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Der kleine Heckspoiler fährt sich ab 60 Meilen aus, eine Geschwindigkeit, die nach einem 3,3-Sekunden-Sprint erreicht wird.
Bild: Matthias Brügge
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Was einst aus Chrom war, ist beim Newcastle-Elfer aus vernickeltem Kompositmaterial, sprich Plastik. Ob Rückspiegel oder ...
Bild: Matthias Brügge
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... Zierringe der Scheinwerfer, matt glänzen die Details.
Bild: Matthias Brügge
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Die Rennsitze sind mit dunkelblauem Leder bezogen, wie auch die Oberseite des Motorraums und natürlich der Kofferraum.
Bild: Matthias Brügge
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"Das beste Technik des 21. Jahrhunderts", sagt der freundliche Singer-Monteur, treibe diesen Porsche an, der in den 1990 erstmals auf die Straße rollte. Und mit ...
Bild: Matthias Brügge
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... dem er bis auf die Form kaum mehr etwas gemein hat.
Bild: Matthias Brügge
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Getankt wird über einen zentralen Verschluss, der mitten in der Kofferraumhaube sitzt.
Bild: Matthias Brügge
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Mindestens 4000 Arbeitsstunden stecken in dem Auto, und jede Menge Entwicklungsarbeit, ...
Bild: Matthias Brügge
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... beispielsweise für die Hightech-Scheinwerfer hinter klarem Plexiglas.
Bild: Matthias Brügge
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Trotz allem ist der Wagen 200 Kilo leichter als das Original.
Bild: Matthias Brügge
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Solch ein Auto kostet sechstellig, keine Frage.
Bild: Matthias Brügge
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Sicher gibt es dafür manch anderes Supercar, aber eben keinen Porsche 911 veredelt durch Singer Vehicle Design.
Bild: Matthias Brügge
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Vorherige Projekte von Singer Vehicle Design waren zwei 911er Baujahr 1990 und 1991, ...
Bild: Auto Bild Montage
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... die durch einen grundlegenden Umbau gut 20 Jahre älter – und viele sagen edler – gemacht wurden. Premiere feierten sie auf dem Concours d'Elegance in Amelia Island (USA). Das Resultat kann sich wahrlich sehen lassen. Der blutrote 911 "North Carolina" Baujahr 1991 wirkt ebenso smooth und elegant ...
Bild: Werk
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... wie sein Bruder in "Hemingway-Blau", das 1990 "Florida Car", beide benannt nach ihrer künftigen Heimat. Beiden gemein ist die bekannte Carbon-Karosserie von Singer, ein Sechsgang-Schaltgetriebe und ...
Bild: Werk
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... ein Leder-Interieur, das beim North Carolina Car in schwarzem Gittermuster und ...
Bild: Werk
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... beim Florida-911er in sandbeige gewebtem Schwedenleder ausfällt. Ebenso zur Ausstattung gehört ...
Bild: Werk
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... eine 4.0-Liter-Sechszylinder-Ed-Pink-Rennmaschine mit 396 PS, Brembo-Bremsen und renntaugliche Radaufhängungen vom schwedischen Hersteller Öhlins. Der Tankeinfüllstutzen ...
Bild: Werk
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... befindet sich wie bei den rund 40 Vorgängermodellen mitten auf der Vorderhaube. Wer einen Porsche 911 designed by Singer ordern möchte, ...
Bild: Werk
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... muss indes nicht nur recht liquide, sondern auch geduldig sein. Ein kompletter Singer-Umbau verschlingt rund 4000 Stunden Handarbeit.