50 Jahre Toyota Corolla: Fall eines Weltmeisters
—Vom Nippon-Liebling zum Flop
Der Toyota Corolla avancierte in fünf Jahrzehnten zum erfolgreichsten Auto der Welt. In Deutschland ist er heute Mauerblümchen. Warum bloß? Ein Blick auf den Millionenseller.
Video: 50 Jahre Toyota Corolla
Der Corolla wird 50!
Als Nippon-Klassiker ein Hingucker
Teure Werbung blieb ohne Erfolg
Der Abstieg hierzulande begann Ende der 90er-Jahre. Noch 1995 warb der Fernsehkasper Wigald Boning in aus heutiger Sicht eher peinlichen Spots für den Corolla. Das war unmööööglich, Toyota. Trotzdem feierten die Japaner im selben Jahr den 500.000. in Deutschland verkauften Corolla. Doch schon damals ging es mit dem "König der Kompakten" (so Toyota) bergab. Und als dann 2006 der Auris den Corolla als chancenloser Golf-Gegner ablöste, pflasterte Toyota deutsche Straßen mit Werbung und versenkte dabei Millionen.
Wer erfuhr von der Rückkehr des Corolla?
Nun ist der Corolla seit 2014 zurück, doch wer weiß es schon? Als er nach jahrelanger Pause als Stufenhecklimousine zurückkehrte, war das Toyota nicht mal eine Pressemitteilung wert. Vielleicht schämte man sich, weil der Hybrid-Weltmeister seinem Verkaufsweltmeister keinen modernen halbelektrischen Antrieb verpasst hat. Wie soll der Wagen ohne Hybridantrieb und eigenständiges Design bestehen? Die Gegenwart von Toyota heißt seit Jahren Prius; die Zukunft Mirai mit Brennstoffzelle sowie all jene Elektromodelle, die gerade in Japan entwickelt werden. Was am Ende bleibt, sind wohl die Corolla-Modelle, wie Markus Volz sie besitzt und stolz fährt. Klassiker mit viel Chrom und noch mehr Patina am Deluxe-Schriftzug. Autos, die irgendwann die Geschichte erzählen werden vom einstigen Verkaufsweltmeister. Von seinem Aufstieg – und von seinem Fall.
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