Golf 1 + 2 GTI, Ford Fiesta XR2: Klassiker im Preis-Check
—Noch ist der Golf 2 GTI 16V ein günstiger Kompaktsportler!
Hochmotorisierte Kompaktsportler aus den 80ern sind gefragt, zählen zu den Helden der Szene. Viele wie der Golf 2 GTI 16V sind gerade noch bezahlbar.
Das Rezept "viel Motor, wenig Auto" wurde vor allem in den 1980ern zur Formel für erschwinglichen Fahrspaß. "Hot Hatches", kleine Steilheckautos mit viel PS, waren damals die Helden der Jugend. Und die Fans von früher fahren noch heute auf GTI & Co ab: "Diese Autos haben eine ganze Epoche geprägt", sagt Marius Brune vom Marktbeobachter Classic Data. Trotz starker Nachfrage und Preissteigerungen seien viele Modelle aber bezahlbar geblieben.
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Golf 2 GTI sind nur halb so teuer wie Golf 1 GTI
Eine prozentual steile Wertzuwachskarriere hat VWs erster Golf GTI hingelegt. Die Urmodelle der Jahre 1976/77 stiegen seit 2016 um mehr als 150 Prozent, Topexemplare kosten mittlerweile deutlich über 20.000 Euro. Beim Nachfolger Golf 2 verlief der Preisauftrieb verhaltener. Standard-GTI sind nach wie vor nur weniger als halb so viel wert wie "Einser" in vergleichbarem Zustand. Classic Data schätzt den Wert einen Golf 2 GTI 16V im Zustand 2 auf 9700 Euro und im Zustand 3 auf 5900 Euro. Doch das wird nicht mehr lange so bleiben: Der GTI 16V, damals 26.045 Mark teuer, zählt heute zu den stark gesuchten Oldies. Unverbastelte Exemplare bedürfen schon einiger Suche. Raritäten wie Rallye-Golf oder G60 Limited spielen mit über 25.000 oder gar fast 50.000 Euro in einer eigenen Liga.
Hohe Preise für den Lancia Delta HF Integrale
Eine teure Ausnahmeerscheinung im Sammlermarkt ist der Lancia Delta HF Integrale. Rallye-Erfolgen in den 80ern verdankt der Delta HF Integrale seine hohe Popularität. Gute Standardautos kosten nach einer Preisexplosion Mitte der 2010er-Jahre inzwischen über 30.000 Euro, noch mal doppelt so teuer sind die "Evos" aus den frühen 90ern. Überall flaut der Wertzuwachs jetzt jedoch ab. Bei Sammlern besonders gefragt sind die in nur wenigen Hundert Exemplaren aufgelegten Sonderserien. Editionsmodelle wie "Giallo Ginestra", "Blu Lagos", "Verde York" oder "Dealers Collection" werden oft schon für über 80.000 Euro gehandelt. Als teuerstes Auto des Segments "Hot Hatches" erwies sich in den vergangenen Jahren der Peugeot 205 Turbo (1984-85). Das Gruppe-B-Homologationsmodell hat mit dem Serien-205er kaum Gemeinsamkeiten. Die Preise für den 200-PS-Boliden (Allrad, Mittelmotor, 240 Stück) liegen jenseits von 150.000 Euro.
Ford Fiesta XR2 und Honda Civic CRX sind günstig
"Hot Hatches" von der Stange gibt es laut Marius Brune dagegen noch verbreitet zu einsteigerfreundlichen Preisen zwischen 5000 und 10.000 Euro. Der günstigste ist der Ford Fiesta XR2 (1983-89) mit 2300 Euro im Zustand 3. Er ist mittlerweile aber sehr rar. Der XR2 hat einen 97 PS starken 1.6-Liter-Motor, anstelle des alten 84-PS-Kent-Motors. Fords kleine Feuerzeuge hat kaum jemand auf dem Schirm, das erklärt die niedrigen Preise. Immer noch günstig, trotz wachsendem Interesse, ist der Honda Civic CRX. Brauchbare Autos gibt es aber nach wie vor unter 5000 Euro. Der Nachfolger ED9 (ab 1987) ist beliebter, liegt trotz besserer Verfügbarkeit aber auf ähnlichem Preisniveau. Tendenz: weiter leicht steigend.
Preise für Opel Kadett D 1.8 GTE ziehen an
Unter den D-Kadetten ist der GTE mit Preisen von 10.700 Euro im Zustand 2 und 5500 Euro im Zustand 3 mit Abstand der teuerste. Kurze Bauzeit und geringe Überlebensrate machen ihn zum raren Sammlerstück. Der Wertzuwachs schwächt sich zwar ab, das dünne Angebot ermutigt Verkäufer jedoch zu Forderungen, die teilweise deutlich über den offiziellen Notierungen liegen. Ein teurer Exot ist der Sunbeam Lotus (1979-81). Trotz Sieg in der Rallye-WM 1981 fuhr der unter Talbot-Regie im schottischen Linwood gebaute Hecktriebler (Lotus-Vierventiler, 2308 Exemplare) lange Zeit unterm Radar. Seine "Entdeckung" vor einigen Jahren hebelte die Preise schlagartig um fast 100 Prozent. Aktuell kostet ein Lotus 26.000 Euro im Zustand 2 und 17.000 Euro im Zustand 3.
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