Historische Elektroautos
Oldies unter Strom

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Fast jeder Autohersteller schmückt sich auf großen Messen mit Elektroautos. Das Elektroauto, eine Erfindung der Neuzeit? Nein, schon vor über 100 Jahren fuhren Autos elektrisch.
1886 – jedem Autofan sagt diese Zahl etwas. 1886 war das Geburtsjahr des Automobils: Carl Benz knatterte zum ersten Mal mit seinem dreirädrigen Motorwagen durch Mannheim, und Gottlieb Daimler unternahm in Cannstatt die erste Ausfahrt mit seiner Benzin-Motorkutsche. Weniger bekannt: Bereits 1881 stellte der Franzose Gustave Trouvé sein elektrisch angetriebenes Dreirad auf der Elektrizitätsmesse in Paris vor. Das mit Bleiakkus ausgestattete Dreirad gilt als erstes funktionsfähiges Elektroauto der Welt. In den Kindheitstagen des Automobils galt der Elektroantrieb als zukunftsfähig. Elektroautos waren nicht nur leiser als Autos mit Verbrennungsmotor, sie waren vor allem einfacher zu bedienen und zuverlässiger. Die Straßen waren nur in Ballungsgebieten befestigt, Tankstellen gab es nur sehr vereinzelt. All dies sprach für das Elektroauto.
Fahrbericht: Elektroauto von 1904

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Kurioserweise waren es vor allem Erfindungen auf dem Gebiet der Kfz-Elektrik, die das Elektroauto stufenweise ins Abseits geraten ließen: Der elektrische Anlasser machte 1912 das lästige Ankurbeln der Motoren überflüssig, optimierte Zündanlagen erhöhten die Zuverlässigkeit von Verbrennungsmotoren. Gleichzeitig begann in den USA der massive Ausbau des Straßennetzes. Die Autos mit Verbrennungsmotoren spielten ihren – bis heutige gültigen – Vorteil aus: die Reichweite. Autos mit Elektroantrieb verschwanden in den folgenden Jahrzehnten vom Markt, lediglich Nutzfahrzeuge und Kleinstwagen waren noch mit E-Motor zu haben. Erst die Ölkrisen in den 1970ern und ein wachsendes Umweltbewusstsein führten zu einer intensiveren Forschung zu alternativen Antriebstechnologien im Auto. Der Elektroantrieb im Auto bekommt eine zweite Chance.
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