Die Opel-Szene fährt vor allem auf sportliche Modelle aus den 70er-Jahren ab. Solche Autos machten wilde Preissprünge, doch die Schnäppchenzeit ist nicht vorbei!
Der Teuerste: Das Diplomat V8-Coupe war 1965 Opels Topmodell. Es entstanden nur 347 Exemplare.
Opels Blütezeit waren die 70er-Jahre. 1972 zogen die Rüsselsheimer mit über 20 Prozent Marktanteil in Deutschland sogar an VW vorbei. "Klassiker aus dieser Zeit sind am gefragtesten", sagt Classic-Data-Experte Marius Brune. Besonders angesagt seien sportliche Modelle, bei denen schrauberfreundliche Technik und flotte Fahrleistungen zusammenkommen. Das erklärt unter anderem die Popularität des Kadett C. Der letzte kompakte Opel mit Hinterradantrieb besitzt vor allem als Coupé viele Fans. Die GT/E-Version ist am gesuchtesten - und daher auch schon lange nicht mehr billig. Originale Autos im Liebhaberzustand haben ihren Wert in den letzten sechs Jahren mehr als verdoppelt und gehören inzwischen zu den wenigen Opel-Klassikern, die über 20.000 Euro kosten. "Nur was selten ist, ist teuer", fasst Marius Brune den Markttrend zusammen. Allerdings gilt auch hier: keine Regel ohne Ausnahme.
Opel Kapitän für unter 20.000 Euro
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Die 50er- und 60er-Jahre brachten zwar formal interessante Autos hervor; das Opel-Design war damals noch sehr amerikanisch beeinflusst und wurde von einer zur nächsten Modellgeneration oft stark verändert. Dennoch sind Autos wie etwa der Rekord der Spät-50er-Jahre überraschend erschwinglich geblieben. Brune führt das unter anderem darauf zurück, dass die Fahrzeuge – bedingt durch den versiegenden Nachschub an Blechteilen - jahrzehntelang keine starke Lobby hatten und sich der Kreis an Interessenten auf den harten Kern der Alt-Opel-Szene reduzierte. Da sich aufwendige Restaurierungen zumeist nicht lohnten, seien viele Besitzer beim Erhalt der Autos außerdem den günstigen Weg gegangen: "Der schwach bestückte Markt wird von Zustand-3-Autos dominiert, das erklärt die moderaten Preise." Selbst ein Opel Kapitän der 60er lässt sich für weniger als 20.000 Euro finden; für eine Oberklasselimousine, die mit ihrem flüsterleisen Sechszylinder einst sogar Mercedes in Bedrängnis brachte, ist er damit fast unterbewertet.
Youngtimer von Opel unterbewertet
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Ab Mitte der 80er-Jahre beginnt der Opel-Stern zu sinken. Nennenswerte Preissprünge erwartet Brune für Autos aus dieser Zeit nicht, obwohl er Modellen wie dem Calibra und sportlichen Vectra-Versionen durchaus eine Klassiker-Karriere zutraut - nicht zuletzt, weil man gut gepflegte Originale bereits mit der Lupe suchen muss. Vorerst bleibt bei vielen Opel-Youngtimern der Spaß an der Freud aber die wichtigste Rendite. Hier ein Blick auf die aktuellen Marktpreise für klassische Opel.