Marktanalyse: So teuer sind klassische Saab
Alle fliegen auf den Saab 900

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Viele Oldie-Freunde mögen klassische Saab, denn die meisten sind gar nicht so teuer. Und alle lieben das 900 Cabrio. Hier die Marktanalyse: Soviel kosten die schwedischen Kultmobile.

Eigenwillig, solide, aber kaum begehrt: Saab 900 Sedan.
Nischendasein früher Saab-Modelle

Sonett I: Der Kunststoff Roadster blieb im Prototyp-Stadium stecken. Es entstanden nur sechs Stück.
Wenig Nachfrage abseits des 900

Saab 96 mit markanter Rundnase, aber geringer Nachfrage
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Marktanalyse: Saab von Sonnett bis 900

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Der Günstigste: Der mit dem Fiat Croma verwandte Saab 9000 (1985–98) ist als Klassiker noch unentdeckt. Er wird als alter Gebrauchter ohne Liebhaberzuschlag gehandelt. Am billigsten ist der 9000i-16 mit 128 PS, und als Schnäppchen schon ab 1500 Euro zu finden.

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Der Seltenste: Der Kunststoff-Roadster Sonett I blieb im Prototyp-Stadium stecken. Zwischen 1955 und 1957 entstanden nur sechs Stück. Zwei stehen im Saab-Museum, die anderen sind in festen Händen und tauchen am Markt nicht auf.

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Skurriler Sportler zum Saab-Preis (Sonett II und III): Die zweite Serie des flachen GFK Coupés Sonett (1967–70) brachte es auf 1868 Exemplare. Bei den ersten 258 saß noch der alte Dreizylinder-Zweitakter (0,8 Liter, 60 PS) unter der Haube.

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Puristen sind diese frühen Autos einen Tausender mehr wert als die späteren Versionen mit dem Ford-V4. Lange Jahre blieben die Preise mehr oder weniger unverändert, zogen aber zuletzt an und liegen auch beim Sonett II und dessen Nachfolger Sonett III (1970-74) deutlich über 20.000 Euro.
Gebrauchtwagensuche: Saab Sonett III
Gebrauchtwagensuche: Saab Sonett III

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Schwedenhappen für den kleinen Hunger: Den Markt dominiert der Zweilitersauger mit zwei oder vier Türen. Die meisten angebotenen Saab 99 stammen aus der zweiten Hälfte der 70er- und den frühen 80er-Jahren.

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Selbst besonders gute Exemplare des 99 kosten selten mehr als 7000 Euro, Durchschnittsautos gibt es für die Hälfte. Deutlich höher bewertet sind die aufgeladenen Varianten mit Kombi-Coupé Karosserie (ab 1977); dieser seltene erste Turbo-Saab ist Sammlern bis zu 10.000 Euro wert.
Gebrauchtwagensuche: Saab 99
Gebrauchtwagensuche: Saab 99

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Rundlicher Rallye-Star: Mit dem 96 erzielte Saab auch in Deutschland erste Achtungserfolge - allerdings erst in der Endphase der langen Bauzeit (1960 bis 1980). Rund 2000 Stück wurden verkauft. Frühe "Rundnasen", wie sie bei der Rallye Monte Carlo erfolgreich waren, spielen hierzulande fast keine Rolle. Auch die mehrfach geliftete "Langnase" setzte sich erst in den 70er-Jahren durch, ...

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Kombi-Kuriosität für Kenner (Saab 95 Kombi): Jenseits von Schweden ist der vier Meter kurze, dank Klapp-Garnitur im Kofferraum aber siebensitzige Klein-Kombi eine Rarität. Runde Front und spitzes Flossenheck wirken wie zufällig zusammengefügt,

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Zweitaktmotor und filigrane Bauart schränken den Kreis der potenziellen Liebhaber ein. Der Markt ist sehr klein, aber der Preis steigt stetig! Bei den angebotenen Autos handelt es sich meist um mehr oder weniger gut restaurierte Skandinavien-Importe.

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Die begehrtesten Saab sind deutlich jünger und attraktiver. Denn wer Saab denkt, meint in der Regel den Saab 900 - und will am liebsten ein Cabrio. Die geschlossenen Exemplare sind recht beliebt, halten aber deutlichen Abstand zum begehrten Cabrio.

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Das 900er-Kombi-Coupé gibt es als Sauger (126 PS) oder Softturbo (141 PS) im Zustand 3 für rund 3500 Euro. Zustand 2 ist schon deutlich teurer.
Gebrauchtwagensuche: Saab 900
Gebrauchtwagensuche: Saab 900

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Die ungeliebte 900er-Limousine, nach US-Lesart Sedan genannt, ist gleich satte 5000 Euro günstiger ...

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Hier kommt Everybodys Darling: Das Saab 900 Cabrio ist der begehrteste Saab-Klassiker und zugleich auch der teuerste der Schwedenmarke. Wer Saab 900 denkt, will am liebsten ein Cabrio. Der offene Viersitzer, gebaut von 1986 bis 1994, kratzt als 160 PS starker "Vollturbo" im Topzustand an der 25.000-Euro-Marke.
Gebrauchtwagensuche: Saab 900 Cabrio
Gebrauchtwagensuche: Saab 900 Cabrio

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Einen mittelprächtigen Softturbo (141 PS) oder den 126 PS starken "i" gibt es mit etwas Glück gerade noch zum vierstelligen Kurs. Bei Billig-Angeboten drohen Extrem-Kilometerstände und Reparaturstau. Hier folgen weitere Klassiker aus Schwedenstahl.
Volvo und Saab: Schwedenstahl-Klassiker

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Ob Saab oder Volvo: In den vergangenen sechst Jahrzehnten beeindruckten unzählige Autos aus Göteborg (Volvo) und Trollhättan (Saab) ihre Besitzer beeindruckt. Sie verkörpern grundsolide und sichere Bauart. AUTO BILD zeigt die Chronologie der faszinierendsten Autos beider Hersteller ...

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Im Grunde beginnt die Ära der "Buckel-Volvos" mit dem Volvo PV51 (PV ist die schwedische Abkürzung für "Personenwagen") schon 1936. Kleinere Modellpflegen zogen damals eine Änderung der Versionsnummer nach sich, sodass 1945 bereits der PV57 auf dem Markt war.

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Dessen Nachfolger PV444 trägt 1947 erstmals das teilweise bis in die 90er-Jahre gültige Bezifferungssystem für Volvo-Pkw: Die Hunderterzahl gibt die Serie an (je höher, desto luxuriöser), die Zehnerzahl die Anzahl der Zylinder, die letzte Stelle die Anzahl der Türen. In diesem Fall also Serie 4 mit vier Zylindern und vier Türen.

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Aufgrund des hochwertigen dicken Schwedenstahls, in Kombination mit gutem Rostschutz und liebevoller Vorsorge, überlebte eine beachtliche Anzahl von PV444, hier ein Auto von Baujahr 1953.

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Ebenfalls 1953 stellt der Flugzeugbauer Saab seinen ersten Pkw vor. Der "Ur-Saab" mit der Produktionsnummer 92001, stark beeinflusst von Flugzeugdesign der damaligen Zeit, geht leicht verändert als Saab 92 in Serie.

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Der erste Prototyp des Saab 92 trug noch den Zweitakt-Motor der DKW-Meisterklasse unter der Haube. Vor dem Zweiten Weltkrieg war der DKW ein Publikumsliebling in Schweden. Sein technisches Konzept – Zweizylinder-Zweitakter mit Frontantrieb – bewährte sich in strengen schwedischen Wintern.

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Das charakteristische Heck mit fließenden Formen blieb jahrzehntelang ein beherrschendes Design-Element vieler Saab. Der Wagen war dank seiner guten Aerodynamik und leichten Konstruktion mit DKW-Motoren rund 20 km/h schneller als gleich motorisierte Autos aus Deutschland.

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Den frühen Saab 92 gibt's nur in Flaschengrün, der Legende zufolge, weil Saab noch über Restbestände aus militärischer Nutzung verfügte, bestätigt ist das nicht. Bis 1952 bot Saab keine alternativen Farben an.

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Der kugelige Schwede zeigt auch auf der Rennstrecke sein Können: Bereits einen Monat nach Produktionsbeginn treten 1950 die ersten Saab 92 mit 35 PS bei der Rallye Monte Carlo an. Der Sport bringt der jungen, noch kaum bekannten Marke frühen Ruhm.

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Während sich Saab eher vom Flugzeug-Design beeinflussen lässt und eher sportliche Autos baut, denkt Volvo eher in den Kategorien Sicherheit und Alltagsnutzen. Das zeigt sich beim PV445 und seinem äußerlich nur geringfügig veränderten Nachfolger P210 Duett. Von 1949 bis 1969 dominiert Volvo damit den skandinavischen Kombi-Markt.

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1952 erscheint bei der Konkurrenz aus Trollhättan der Saab 92B, der zwei wesentliche Schwächen seines Vorgängers beseitigt: Einmal gibt es ihn auch in anderen Farben als Flaschengrün. Außerdem kann der Kofferraum endlich von außen beladen werden.

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Bis 1956 fertigt Saab den 92B rund 20.000 Mal.

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Der 1955 vorgestellte Saab 93 nutzt weiterhin die technische Basis des 92, bietet jedoch einen drei Zylinder, Schraubenfedern und eine hintere Starrachse. Das Auto geht auch in den Export, bis 1962 entstehen rund 58.000 Exemplare.

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1956 kommt der legendäre Amazon auf den Markt (im Bild ein Volvo P123 GT). Die im Ausland P120 genannte Mittelklasse-Limousine macht sich weltweit einen Namen als sicheres Auto: Sie meistert Crashvergleiche mit anderen Marken mit Bravour. Seit 1959 gibt es in allen Volvo serienmäßig Dreipunktgurte. Schon 1955 waren sie optional zu haben.

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In den 60er-Jahren gelang Saab dann endgültig der große Wurf. Mit dem Saab 96, der über verschiedene Modellpflegen (im Bild ein 1974er Modell) hinweg bis 1980 gebaut wurde, und dem ...

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... dazugehörigen Kombi Saab 95 (im Bild ein Modell der ersten Generation von 1960 bis 1963), wagte man sich auf bisher nicht betretenes Terrain vor: Die beiden Varianten waren die ersten Saab mit Viertaktmotor. Unter der Haube dröhnte ab 1967 der 1,5-Liter-V4 aus dem Ford Taunus 12m. Vorher war der bekannte Dreizylinder-Zweitakter mit 35 PS im Einsatz.

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Als Neuwagen verkaufte sich der Saab 96 zwar besser als alle seine Vorgänger zusammen, doch trotz 547.221 gebauter Exemplare zählt er heute nicht zu den Mainstream-Klassikern.

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Im November 1967 stellte Saab ein komplett neu entwickeltes Modell vor: den Saab 99. Bevor 1968 die ersten Fahrzeuge in Kundenhand ausgeliefert wurden, durfte eine ausgewählte Gruppe von Privatpersonen den neuen Saab testen. Zahlreiche Detailverbesserungen flossen so in die Serie ein.

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Eine weitere Saab-Spezialität war das 1974 erschienene Kombi-Coupé mit schräg abfallendem Heck, großer Heckklappe mit niedriger Ladekante. Bei umgelegter Rücksitzbank hatte man ein Stauvolumen von 1600 Litern.

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Das Saab 99 Kombi-Coupé war auch als fünftürige Variante lieferbar. Übrigens liefen schon 1976 die ersten Saab mit geregeltem Drei-Wege-Katalysator von Band. Weitere Meilensteine im Saab 99: erste Reinigungsanlage der Scheinwerfer 1971, erste Sitzheizung ab 1972 serienmäßig.

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Selten gebaut, trotzdem sehr bekannt, vor allem dank des von der Autopresse verliehenen Spitznamens "Schneewittchensarg". Vom Volvo P1800 ES wurden von 1971 bis 1973 nur wenig mehr als 8000 Modelle gebaut, die meisten davon verkauften sich in den USA. Dem P1800 ES liegt ein Sportwagen zugrunde, ...

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... der über einen deutlich längeren Zeitraum gebaut wurde: der P1800. Von 1961 bis 1973 erblickten davon rund 40.000 Exemplare die Welt. Roger Moore fuhr in seiner Rolle als zwielichtiger Detektiv Simon Templar in der gleichnamigen Fensehserie ein Exemplar.

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Wer in den 60ern und 70ern eine solide, kantige Limousine mit starkem Überlebenswillen suchte, kam an der 140er-Linie von Volvo nicht vorbei, hier als viertüriger 144 De Luxe. Die Baureihe wurde zwischen 1966 und 1974 gebaut.

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Der Nachfolger, die noch kantigere Volvo 240er-Serie, erobert in den 70er-Jahren einen anspruchsvollen Kundenkreis, der Mercedes als zu konservativ und BMW als zu hemdsärmelig ablehnt. Oft sind es Freiberufler, Lehrer und mittelständische Unternehmer. In Deutschland ist der Kombi als 245 beliebt.

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Als Limousine ist der Wagen (im Bild ein 242 Turbo) auch außerhalb Deutschlands ein Erfolg. Die Konsequenz: Bereits 1977 wird der Verkauf der zweitürigen Limousinen in Deutschland eingestellt, für den Weltmarkt sie aber noch bis 1984 produziert.

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Kein Wunder, auch heutzutage glänzt der 245 beim Baumarkt-Einkauf oder auf dem IKEA-Parkplatz als idealer Begleiter. Nicht jedes modern gestyltes Auto mit kompliziert geschwungenen Ladekanten macht das so leicht mit.

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1978 kommt der Saab 900 zunächst als Kombi-Coupé auf den Markt. Technische Besonderheit ist der längs eingebaute Motor in Verbindung mit Frontantrieb. Der Neunhunderter ist seinerzeit eines der sichersten Autos, das die strengen US-Sicherheitsvorschriften mit Leichtigkeit erfüllt. Aus dem Vierzylinder mit Turbolader und Ladeluftkühlung kitzelt Saab 175 PS. Die Konkurrenz benötigt für derartige Leistungswerte zwei Zylinder und einen Liter Hubraum mehr.

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Der nächste Geniestreich folgt 1986: Das 900 Cabrio erscheint. Kurz nach dem Modellstart beträgt die Lieferzeit schon drei Jahre, das Cabrio ist in den USA wie auch in Europa beliebt. Es ist dank seiner Alltagstauglichkeit und der unverwechselbaren Optik noch heute angesagt.

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1982 geht mit dem Volvo 760 der erste Vertreter einer komplett neuen Reihe an den Start. 1985 folgt der Kombi. Die 700er sollen die 200er ablösen, was bei den Sechszylindern 1982 (760 Limousine) und 1985 (760 Kombi) gut gelingt. In Amerikaner wird das Auto "Swedish Brick" genannt, schwedischer Ziegelstein.

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1985 erscheint der Saab 9000. Seine Bodengruppe teilt er sich mit Alfa Romeo 164, Lancia Thema und Fiat Croma, mit beiden Letzteren auch die Türen. Der Saab 9000 ist serienmäßig mit Bordcomputer, Gurtstraffern und Seitenaufprallschutz ausgestattet.

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Den sportlichen Höhepunkt der Modellreihe markiert der Saab 9000 Turbo Sport Aero, dessen 2,3-Liter-Turbomotor mit vier Zylindern bis zu 224 PS leistet. 1998 wird der Saab 9000 eingestellt, insgesamt laufen kanpp 500.000 Fahrzeuge vom Band.

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Bevor Volvo die dreistelligen Modellbezeichnungen 1996 ad acta legt, folgt 1990 noch die 900er Reihe (im Bild ein 940 GL. Auf den ersten Blick sind die Veränderungen nicht weltbewegend, doch bei der Insassensicherheit kommt SIPS (Side Impact Protection System, Seitenaufprallschutz), später folgen serienmäßig eingeführte Seitenairbags.

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1992 wird das Ende der langlebigen 240er-Limousine durch den Volvo 850 zwangsbeschleunigt. Die moderne Interpretation der viertürigen Limousine kommt mit ihrem abgerundeten Kanten gut an, verschreckt aber auch keine Traditionalisten. Der Kombi lässt nicht lange auf sich warten.

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Gerade die Turbo-Fünfzylinder unter der Haube des 850 T5-R (ab 1996: 850 R) sind schnell ausverkauft, der Rennlaster mit maximal 250 PS ist heiß begehrt. Nachfolgende Kombis greifen die charakteristischen Heckleuchten des 850 Kombi, die bis zum Dach reichen, auf.

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Auf Basis des Saab 900 entsteht 1998 der Saab 9-3. Die Modellpflege ist sehr umfangreich, zahlreiche Schwachstellen werden ausgemerzt. Der erste Saab 9-3 wird bis 2002 gebaut.

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Auch der Saab 9-3 wird in drei Karosserie-Varianten geliefert: Neben dem fünftürigen Fließheck auch als zweitüriges Coupé wie auch als Cabriolet. Auf die V6-Versionen verzichtet Saab im 9-3, stattdessen kommtn markentypische Vierzylinder-Turbos als Topmotorisierung zum Einsatz.

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Der Saab 9-5 folgte ab 1997 auf den 9000, war aber nicht mehr als Fließheck lieferbar, sondern nur als Limousine oder Kombi. Der Saab 9-5 wird das erste Serienauto mit aktiven Kopfstützen, die im Falle eines Heckaufpralls einem Schleudertrauma vorbeugen.

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Nach der Insolvenz von Saab hat die chinesische Firma NEVS die Produktionsanlagen gekauft, nicht aber die Namensrechte. Sie plant, dem 9-3 als E-Auto ein zweites Leben einzuhauchen.

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Volvo hingegen startet unter dem Dach der chinesischen Mutterfirma Geely richtig durch: die Göteborger behalten ihr eigenständiges Design, setzen mit technischen Innovationen neue Akzente und bauen sogar eine elektrische Performance-Marke.
Hier kommen Klassiker aus Japan.