Von der allgemeinen Abkühlung auf dem Klassikermarkt ist bei sportlichen Ford-Klassikern wenig zu spüren. Im Gegenteil: In den vergangenen Jahren hat das Interesse an Escort RS und Co zugenommen und einen heftigen Preisauftrieb ausgelöst. Marius Brune vom Marktbeobachter Classic Data spricht von Steigerungen zwischen 60 und 90 Prozent.

RS-Versionen von Escort und Capri besonders beliebt

Marktanalyse klassische Ford
Ford Capri RS (1972-73): 48.000 Euro (Zustand 2)
Am begehrtesten sind die RS-Versionen von Escort und Capri. Beide Baureihen rückten wegen ihrer 50 Jahre zurückliegenden Neuvorstellung wieder verstärkt in den Fokus. Das heizte vor allem bei den sportlichen Speerspitzen den Wertzuwachs an. Top-Exemplare des Capri RS sind kurz davor, die 50.000-Euro-Schallmauer zu durchbrechen, und der Escort zieht nach. Extrempreise, die für einzelne Autos gezahlt werden, haben meist mit deren individueller Historie zu tun. Besonders deutlich wird das an der Motorsport-Ikone GT40: Ein originales Le-Mans-Auto war einem Sammler neun Millionen Euro wert, "gewöhnliche" Exemplare bringen nur einen Bruchteil.

Viele Fälschungen im Umlauf

Marktanalyse klassische Ford
Ford Sierra Cosworth (1986-87): 32.200 Euro (Zustand 2)
Auch beim Cortina-Lotus, der in den 60er-Jahren im britischen Tourenwagensport Furore machte, kann eine ruhmreiche Rennvergangenheit den Preis treiben. Wer sich für sportliche Ford-Oldtimer interessiert, der sollte laut Marius Brune deren Echtheit genau prüfen. Von vielen sind mehr Nachbauten auf dem Markt als Originale. Die Seltenheit solcher Originale führt allerdings nicht zwangsläufig zu hohen Preisen. Zu den Ausnahmen zählen die RS-Modelle der Taunus-Baureihen P6 und P7. Liebhaber müssen sich zwar auch hier auf eine lange Suche einstellen, sie kommen aktuell aber noch für weniger als 15.000 Euro zum Zug.