Mit dem Renault Clio V6 bot der französische Hersteller zwischen 2000 und 2005 den beliebten Kleinwagen als Sportversion mit Sechszylinder an. Hier ein Retro-Artikel von 2003. 
Was die Renault Sportabteilung im französischen Dieppe Ende der 90er auf die Räder stellte, war einzigartig: Clio V6. Das hört sich eigentlich recht unspektakulär an, doch das Kürzel am Ende steht für den damals schnellsten und stärksten Serien-Kleinwagen der Welt. Schon die technischen Eckdaten lesen sich wie die pure Unvernunft auf Rädern. Nur 3,84 Meter lang, stolze 254 PS quer hinter den Vordersitzen und selbstverständlich Heckantrieb. Der Sprint auf Tempo 100 ist nach 5,8 Sekunden erledigt, und erst bei 250 km/h gewinnt der Fahrtwind die Oberhand. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Fullspeed fahren können andere Autos auch. Entscheidend ist das Wie bis zum Limit. 
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Sportfahrwerk und hinten liegendes Sechsgang-Getriebe

Wo sonst die Rückbank ist, sitzt der Dreiliter-V6. Er entwickelt mächtig Dampf und Hitze. Zum Glück gibt es eine Klimaanlage. Ganz hinten: Platz für den Kulturbeutel.
Wo sonst die Rückbank ist, sitzt der Dreiliter-V6. Er entwickelt mächtig Dampf und Hitze. Zum Glück gibt es eine Klimaanlage. Ganz hinten: Platz für den Kulturbeutel.
Besonders im zweiten und dritten Gang auf der kurvigen Landstraße – Clios Lieblingsrevier – schreit die Lust nach Ewigkeit. Überholmanöver sind in wenigen Sekunden erledigt. Da bekommen selbst dreistellige Temposchilder plötzlich eine geradezu schikanöse Bedeutung. Mit diesem Auto ist man immer zu schnell. Vor allem auch schnell umringt. Der dickbackige Franzose scheint ein hohes Potenzial ungelöster Fragen der Menschheit zu bergen. Denn sobald der Clio parkt oder tankt, schwirren Motorenexperten heran wie Motten zum Licht. Wir öffnen die vordere Haube. Doch wie Sie sehen, sehen sie nichts. Wo der Clio ursprünglich seinen Antrieb trug – gähnende Leere. Dort wartet nur eine schwarze Kunststoffwanne auf Kleingepäck. Die Musik spielt hinten. Leider liegt dort der Treibsatz mitsamt Sechsgangschaltgetriebe nicht so appetitlich frei wie im Ferrari 360 Modena, sondern steckt brav gekapselt unter zwei dicken Deckeln. Dennoch, jeder merkt sofort, dass hier kein Blender steht. 

Forsche Optik im Clio V6

Imposantes Heck: breite Backen, Doppelrohr-Auspuff. Der Clio V6 ist zwar kein Leichtgewicht (1475 Kilogramm), rennt aber in weniger als sechs Sekunden auf 100 km/h.
Der Clio V6 ist mit 1475 kg kein Leichtgewicht, rennt aber in weniger als sechs Sekunden auf 100 km/h.
Die Optik ist ehrlich. So viel Leistung braucht ihre großen Lufteinlässe, das Sportfahrwerk braucht seine breiten 18-Zoll-Räder und seine vier innenbelüfteten Scheibenbremsen. Und einige Rennapplikationen wie der spezielle Tankverschluss, das Wabengitter und die mittig angeordneten Auspuffrohre wirken ebenfalls nicht krampfhaft aufgesetzt. Als Basismotor dient dem Clio der Dreiliter-V6 mit 207 PS aus dem Laguna. Mit der kompletten Neugestaltung des Zylinderkopfes, einer höheren Verdichtung sowie einer verbesserten Beatmung im Ansaug- und Auslasstrakt erzielten die Ingenieure eine Leistungssteigerung auf 254 PS (Vorgänger 226 PS). Das Drehmoment stieg von 285 auf 300 Newtonmeter. Schon bei den ersten Gasstößen wird klar: Hier waren Rennsporttechniker am Werk. Motto: Nicht nur Spaß unterm Fuß, sondern auch Spaß für die Ohren. Der V6 klingt herrlich sonor. Willig dreht der Motor hoch bis auf 7000/min. Die Schaltvorgänge flutschen, schon der Zweite geht locker über 100 km/h. Gut, dass wir im Moment nicht auf öffentlichen Straßen unterwegs sind, sondern dem Clio auf dem Rennkurs im südfranzösischen Albi die Sporen geben können.

Gewichtsverteilung 40/60

Der Hecktriebler scheint sich beim Herausbeschleunigen förmlich in den Asphalt zu krallen (Gewichtsverteilung vorn/ hinten 40:60). Wesentlichen Anteil am guten Fahrverhalten haben die neuen Michelin-Reifen Pilot Sport 2, auf denen der V6 (nach dem Porsche GT 2) serienmäßig rollt. Sie verfügen über zwei unterschiedliche Mischungen auf der Lauffläche. Außen mit viel Haftung für hohe Kurvengeschwindigkeiten, innen mit Eigenschaften für Geradeauslauf, Nässe und wenig Rollwiderstand.

Innenraum gibt sich wohnlich

Nur wer den Clio wirklich provozierend durch die Kurven scheucht, kommt an dessen (und vermutlich auch an seinen eigenen) Grenzbereich. Bis dahin verhält er sich leicht untersteuernd bis neutral, erst spät meldet sich das Heck und will nach außen drängen. Nur routinierte Fahrer schaffen den kontrollierten Drift, wer übertreibt, endet mit einer Pirouette im Gras. Denn ein ESP ist nicht an Bord – und das mit Absicht. So rennmäßig sich der Clio V6 von außen auch gibt, im Innenraum erinnert daran nur wenig. Keine Spur von metallischer Kälte. Die Sitze sind mit Leder/ Alcantara bezogen, alles wirkt wohnlich und warm und bestätigt die Behauptung von Renault, der Clio V6 sei nicht mehr die reine Fahrmaschine wie sein Vorgänger, sondern ein langstreckentaugliches GT-Modell.

Mit Klimaautomatik, Licht- und Regensensor

Zum Serienumfang gehören immerhin Klimaautomatik (wegen des Motors im Innenraum auch dringend notwendig), Licht- und Regensensor, Radio mit CD-Wechsler, elektrische Fensterheber und ein Bordcomputer. Doch leider geriet die Feder-Dämpfer-Abstimmung recht hart. Unebenheiten im Asphalt schlagen ziemlich heftig durch. Lange Touren werden so schnell zu Torturen. Und auch der anfangs begeisternde Sound ist bei hohem Tempo auf die Dauer störend.

Preis und technische Daten

Der Ende 2005 aufgerufene von knapp 40.000 Euro ist heute Geschichte: für gut erhaltene Exemplare wird inzwischen deutlich mehr verlangt! Auf Autoscout24 (einem Beteiligungsunternehmen des Axel Springer Auto Verlags) wurden zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels am 29. März 2019 sechs Clio V6 angeboten – zu Preisen zwischen 30.000 und 56.000 Euro. Der Clio V6 ist teuer, garantiert aber auch die Zugehörigkeit zu einem höchst exklusiven Kreis von Autoliebhabern: Bis Mitte 2005 liefen 2935 Exemplare vom Band, in Deutschland wurden 185 Exemplare verkauft. Vom ersten Mini-Kraftprotz aus dem Hause Renault, dem R5 Turbo, verkaufte Renault von 1980 bis 1986 immerhin 4870 Exemplare.
Technische Daten Sechszylinder-V-Motor • quer vor der Hinterachse eingebaut • vier Ventile je Zylinder • je zwei oben liegende Nockenwellen pro Zylinderreihe • Hubraum 2946 cm³ • 187 kW (254 PS) bei 7150/min • 300 Nm bei 4650/min • Heckantrieb • Sechsganggetriebe • Einzelradaufhängung • Reifen/Räder 205/40 ZR 18 vorn und 245/45 ZR 18 hinten • Leergewicht 1475 kg • 0–100 km/h in 5,8 Sekunden • Höchstgeschwindigkeit 250 km/h • Verbrauch auf 100 km 11,9 Liter • Preis 39.900 Euro (2005)

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Renault Clio V6
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