Vergleichstest: Dreitürer der Siebziger
Drahtige Dreitürer

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Die revolutionären Siebziger Jahre hatten lange Haare, schnitten aber alte Zöpfe ab: Das Volk wollte Schräghecks statt Kofferräume und bekam Golf, Kadett City, na ja, und den DAF. Was taugen die kleinen Dreitürer heute?
Bild: Christian Bittmann
Was war eigentlich los, damals, Mitte der 70er? Massenpsychose, Gehirnwäsche, Außerirdische mit Geheimstrahlen? Alles, was zuvor jahrzehntelang gut und richtig war, galt plötzlich als großer Käse. Die bis dahin erfolgreichen Autos besaßen Hinterradantrieb und angehängten Kofferraum, wie in China heute. Nach diesem Muster gab’s alle Opel und alle Ford ab 1970, so war ganz Amerika, zum größten Teil Japan, so war Volvo, DAF, halb Britannien, und daran verzweifelte Volkswagens Käfer: Dessen kleiner Kofferraum, kriminelle Fahreigenschaften, kauziges Aussehen und kümmerliche Heizung führten VW fast in die Pleite. Und was tat Wolfsburg? Volles Risiko durch freches Ignorieren des klassischen Erfolgs-Layouts.
Vergleichstest: Mittelklasse der Siebziger Jahre

Der Fronttriebler aus Wolfsburg zeigt im hohen Alter nochmal, was Kurvenlage heißt ...
Bild: C. Bittmann
Autos der 70er: die Deutschen

... aber steckt ihn der Heckantriebs-Kadett City nicht in die Tasche?
Bild: C. Bittmann

Und wie geht, nein: fährt unser Exot, der variomatische DAF? Fragen über Fragen – die der Vergleichstest beantwortet.
Bild: C. Bittmann
Fazit: Volkswagen schlägt Opel schlägt ausländischen Außenseiter, seit Jahrzehnten dasselbe Lied. Im Automobil-Kompetenzzentrum Wolfsburg bauten sie schon damals die besten Autos, aber, und das sei unser Trost, nicht die aufregendsten und raffiniertesten, denn die heißen diesmal Kadett als Sportkanone und DAF 66 als Hightech-Avantgardist. Der Golf holt die meisten Punkte, aber Herzen gewinnen sie alle. Eindrücke von unserem Vergleichstest finden Sie oben in der Bildergalerie!
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