VW Golf GTI / Opel Kadett GT/E: Autos der 70er
Die deutschen Autos der 70er-Jahre

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Die 70er waren ein Auto-Jahrzehnt der Gegensätze und technischen Innovationen. Ein Blick auf VW Golf 1 GTI, Opel Kadett GT/E und ihre Zeitgenossen aus Deutschland!
Kaum ein Auto-Jahrzehnt war so wild und bunt wie die 70er: VW Golf GTI, Opel Kadett GT/E und Porsche 911 Carrera RS 2.7 zeugen von dieser PS-verliebten Zeit. Gleichzeitig wurden die Fahrzeuge aber auch sparsamer und sicherer, denn die Hersteller reagierten mit neuen Konzepten auf die damalige Ölkrise und die steigende Zahl an Verkehrstoten. 1976 kam die Gurtpflicht für Passagiere auf den Vordersitzen, begleitet von der Kampagne "Klick – erst gurten, dann starten". Doch der Sicherheitsgurt wurde zunächst kaum angenommen: Die Autofahrer hatten tatsächlich Angst, sich an ihr Auto zu fesseln!
ABS-Debüt in der Mercedes S-Klasse (W 116)

An Bord der Mercedes S-Klasse des Typs W 116 debütierte das "ABS" genannte Antiblockiersystem.
Die deutschen Autos der 70er

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Vom wilden VW Golf GTI bis zur Mercedes S-Klasse mit ABS: Die 1970er waren ein Auto-Jahrzehnt der technischen Innovationen wie auch der Gegensätze. AUTO BILD zeigt die deutschen Autos der Siebzigerjahre!
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Der erste deutsche Mini mit Quermotor, Frontantrieb, kompakter Form und umlegbarer Rücksitzbank war der Audi 50. Vorgestellt wurde er 1974. VW griff dankbar zu und machte aus dem Audi 50 im März 1975 den VW Polo. Mit gezielten Marketing-Maßnahmen ließ VW 1978 den Audi 50 zugunsten des Polo sterben.
Gebrauchtwagenmarkt: Audi 50
Bild: Lena Barthelmess / AUTO BILD

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Der 1972 vorgestellte Audi 80 war eine komplette Neuentwicklung und wurde auf Anhieb ein Riesenerfolg. Der Audi 80 war ein bedeutendes Auto im Volkswagen-Konzern, weil sowohl Plattform als auch Motoren die Basis für zahlreiche VW-Modelle bildeten. Der erste VW Passat (1973 bis 1980) war technisch identisch mit dem Audi 80.
Bild: Roman Raetzke

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Modellpflege: Der Audi 80 bekam 1976 eine Front im Stil des neuen Audi 100 mit Breitbandscheinwerfern und geänderte Rückleuchten verpasst. Bis zum Modellwechsel im Juli 1978 wurden insgesamt 1.103.766 Audi 80 ausgeliefert.
Bild: Andreas Huber

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Ein Star in der Mittelklasse: 1978 erschien die zweite Generation des Audi 80 und avancierte prompt zum Gipfelstürmer in der deutschen Zulassungsstatistik. Er bot erheblich mehr Platz als sein Vorgänger und war ab 1982 auch als quattro lieferbar.
Gebrauchtwagenmarkt: Audi 80
Bild: Aleksander Perkovic / AUTO BILD

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Audi-Chefentwickler Ludwig Kraus, der vormals bei Daimler-Benz beschäftigt war, entwickelte den Audi 100 ohne Wissen von VW-Chef Nordhoff. Als Nordhoff den fertig entwickelten Wagen zum ersten Mal sah, gabt er prompt die Order, ihn zu bauen. Viele Details des ersten Audi 100 gingen auf Vorarbeiten von Daimler-Benz zurück.
Bild: Christian Bittmann / AUTO BILD

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Die junge Marke Audi, die unter VW-Ägide erst 1965 das Erbe der DKW-Zweitakter angetreten hatte, benötigte einen Imageträger. Radstand und Heck des Audi 100 (ab Ende 1968) wurden jeweils um gut elf Zentimeter gekürzt, grimmige Doppelscheinwerfer montiert, das Dach zum Fastback geformt. Heraus kam das Audi 100 Coupé S.
Bild: Markus Heimbach

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1976 erschien die zweite Generation des Audi 100 (Typ 43). Die größte Innovation des kantig gestalteten Typ 43 war der Fünfzylindermotor der Top-Versionen. Fachjournalisten äußerten anfangs Skepsis, jedoch unbegründet: Der Fünfzylinder erwies sich als zuverlässiger Dauerläufer, Klang und Durchzug begeisterten.
Bild: Markus Heimbach

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Griff nach den Sternen: 1979 blies Audi mittels Turbo-Technik zum Angriff auf Mercedes und BMW. Im luxuriösen Audi 200 5T waren plüschige Veloursausstattung, elektrische Fensterheber und Zentralverriegelung serienmäßig an Bord. Bis 1982 entstanden 51.282 Audi 200 (Typ 43) – ein Achtungserfolg.
Gebrauchtwagenmarkt: Audi 200
Bild: Sven Krieger

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Arbeiter- und Bauern-Bus: der Barkas B 1000. Angetrieben wurde der Barkas vom Dreizylinder-Zweitakter aus dem Wartburg 353. Der robuste Barkas überzeugte mit rund einer Tonne Nutzlast, einer sehr niedrigen Ladekante und unzähligen Aufbauvarianten.
Bild: Uli Sonntag

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Spezialität für Gourmets deutscher Küche: Der auf einem Frua-Entwurf basierende Bitter CD aus der Manufaktur Erich Bitter, mit problemloser Opel-Technik und De-Dion-Hinterachse vom Diplomat V8. Nur 395 Bitter CD entstanden zwischen 1973 und 1979 im Karosseriewerk Baur.
Bild: Jürgen Mainx

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Der 1971 vorgestellte BMW 02 Touring mit modernem Kompakt-Heck und großer Klappe kam bei den Kunden nicht an. Der hecklastige Kompakt-BMW war auch windempfindlich und bot im Fond sogar weniger Platz als das 02-Stufenheck.
Bild: Werk

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1973 gingen Ölkrise, Sonntagsfahrverbot und kletternde Benzinpreise nicht nur BMW an die Nieren. Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt erschien der 2002 Turbo mit 170 PS, das erste Serienauto mit Abgas-Turbolader. Bei der Präsentation trug der 02 Turbo seinen Namen in Spiegelschrift am Frontspoiler – die Serienversion kam ohne dieses Feature auf den Markt.
Bild: Angelika Emmerling / AUTO BILD

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Die kompakten BMW 316, 318 und 320 waren die ersten Modelle der 1975 präsentierten neuen Baureihe E21, die den 02 ersetzte. Die 3er-Reihe entwickelte sich zur erfolgreichsten Modellreihe von BMW. Top-Modell ab 1977: der 323i mit sechs Zylindern und 143 PS. Erkennungszeichen: zweiflutiges Endrohr und Doppelscheinwerfer.
Gebrauchtwagenmarkt: BMW 316
Bild: Roman Raetzke / AUTO BILD

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1972 kam der erste BMW 5er (E12). Er folgte dem Trend der Neuen Klasse zur sportlichen Familien- und Geschäftslimousine, bot dabei mehr Platz und Reihensechszylinder mit bis zu 218 PS.
Gebrauchtwagenmarkt: BMW 5er
Bild: Auto Bild Klassik

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Wie ein deutscher Reihensechser laufen kann, das definierte BMW ab 1968 mit den großen Limousinen der E3-Reihe (2500, 2800, 3.0, 3.3). Fahrleistungen und Preis überzeugten. Die Baureihe E3 sollte im Sternen-Revier wildern – doch gegen die übermächtige S-Klasse konnte der große BMW nichts ausrichten.
Bild: x

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1977 preschte BMW mit dem ersten 7er (E23) in die Luxusklasse vor. Der Nachfolger des mäßig erfolgreichen E3 war ausschließlich mit Sechszylindern lieferbar. Bei Karosseriequalität und Fahrkomfort war der erste 7er der Mercedes S-Klasse jedoch unterlegen, ihre Verkaufszahlen erreichte er nie.
Gebrauchtwagenmarkt: BMW 7er
Bild: Sven Krieger

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1968 starteten die großen BMW-Coupés der Baureihe E9 ihre Karriere. Anfangs nur als 2,8-Liter mit 170 PS, gab es die bei Karmann in Osnabrück gebauten CS später auch als Leichtbau-Variante 3.0 CSL mit 206 PS.
Bild: Werk

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Das 6er Coupé (E24) erschien 1976 als stilistischer Vorbote der 7er-Reihe. Mit dem von Paul Bracq gezeichneten Nachfolger des BMW E9 begann das elektronische Zeitalter bei BMW: Erstmals war eine Check Control lieferbar, die selbsttätig Flüssigkeitsstände und Beleuchtung überprüfte. Im Bild die M-Version.
Gebrauchtwagenmarkt: BMW 6er
Bild: Lena Barthelmeß

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1976 brachen auch bei Ford moderne Zeiten an, der erste Fiesta kam auf den Markt. Mit allen Zutaten eines modernen Kleinwagens: Frontantrieb, Quermotor in einer kompakten Karosserie mit großer Heckklappe und umlegbarer Rückbank. Der erste Fiesta entwickelte sich zum Bestseller und wurde bis 1983 rund drei Millionen Mal verkauft.
Gebrauchtwagenmarkt: Ford Fiesta
Bild: Markus Heimbach

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Der 1968 vorgestellte Ford Escort sollte den Geschmack aller treffen – der Erfolg hielt sich in Grenzen. Die hier erstmals versuchte Vereinheitlichung von deutschen und britischen Ford-Modellen klappte nicht. Wegen seiner Kühlergrillform wird der erste Ford Escort auch "Hundeknochen" genannt.
Bild: Christoph Boerries / AUTO BILD

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Wie Opel beim Kadett C, setzte Ford bei der 1975 vorgestellten zweiten Generation des Escort noch einmal auf Heckantrieb und eine simple hintere Starrachse mit Blattfedern. Ende der 70er-Jahre war das unflexible Karosseriekonzept nicht mehr zeitgemäß, die Verkaufszahlen gingen in den Keller.
Gebrauchtwagenmarkt: Ford Escort
Bild: Werk

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Die nach dem Ford-Boss Semon E. Knudsen genannte Nase prägte den Taunus I ("Knudsen-Taunus") wie kein anderes Detail. Die erste Generation des Taunus TC wurde von 1970 bis 1975 über 1,1 Millionen Mal gebaut. Ein überragender Erfolg. Trotz der zahlreichen Mängel und der dafür vom ADAC verliehenen "Silbernen Zitrone".
Bild: Toni Bader

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Ab 1975 wurde es schlicht, der Taunus II zeigte sich glatt gebügelt. Technisch blieb alles beim Alten, neben schnöden Vierzylindern waren auch herrlich brabbelnde V6 zu haben. Top-Motor: ein 2,3-Liter-V6 mit 108 PS. 1979 kam mit dem Taunus III eine letzte Modellpflege mit größeren Leuchten und größeren Außenspiegeln.
Gebrauchtwagenmarkt: Ford Taunus
Bild: Christian Bittmann

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Im März 1972 lud Ford die Presse nach Granada ein. Das passte. Schluss mit 20M und Co, künftig trugen große deutsche Ford-Typen wieder Namen. Das neue Topmodell hieß Granada, der einfacher ausgestattete Bruder Consul. Das Fahrwerk mit Schräglenker-Hinterachse war komplett neu, die V4- und V6-Motoren von den Vorgängern bekannt.
Bild: Martin Meiners / AUTO BILD

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Groß, glatt, günstig: 1977 endete auch bei Ford das Barock-Zeitalter, der Granada Mk II wurde optisch geglättet. Das Angebot reichte vom untermotorisierten Vierzylinder-Diesel bis zum 160-PS-V6 – nirgendwo sonst gab es so viel Raum und Sechszylinder-Luxus für so wenig Geld.
Gebrauchtwagenmarkt: Ford Granada
Bild: Christian Bittmann

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Nach Vorbild des Mustang kam 1969 der Capri auf den Markt und begründete damit auch in Europa den Sportcoupé-Kult. Dank seines Designs schlug der erste Ford Capri ein wie eine Bombe. Allein im ersten Verkaufsjahr 1969 produzierte Ford 240.000 Capri. Im Bild das 1972 und 1973 angebotene Topmodell Capri 3000 GXL mit 140-PS-V6.
Bild: Christian Bittmann / AUTO BILD

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1974 verschwand die charakteristische Bumerang-Falte, der Capri II kam mit geglätteter Karosserie und großer Heckklappe. Damit hatte der geneigte Sportwagenfahrer keine Transport-Probleme mehr. Ab 1972 baute Ford die Reihenvierzylinder aus dem Taunus ein, ansonsten gab es keine gravierenden technischen Änderungen.
Bild: Christian Bittmann

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1978 kam die dritte und letzte Auflage des Capri, im Grunde ein modellgepflegter Capri II. Er bekam Doppelscheinwerfer, größere Stoßstangen, einen kleinen Spoiler in der Frontschürze und neue Rückleuchten. Die lethargische 1,3-Liter-Version fiel der sportlicheren Ausrichtung des Capri III zum Opfer – gut so.
Gebrauchtwagenmarkt: Ford Capri
Bild: elite garage ag

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Der 1965 vorgestellte Transit war dem VW Bus in Sachen Nutzbarkeit weit überlegen. Der enorm kurze V4 im Bug schuf üppigen Platz für den glattflächigen Laderaum, insgesamt 18 verschiedene Türkombinationen standen beim Kastenwagen zur Auswahl.
Gebrauchtwagenmarkt: Ford Transit
Bild: Bittmann

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Der Hecht im Trabi-Reich: Der 1969 präsentierte Melkus war in der DDR das Traumauto schlechthin. Unter schwierigsten Bedingungen baute Motorsport-Held und Firmengründer Heinz Melkus seinen Sportwagen zwischen 1969 und 1979. Dem ein Liter großen Wartburg-Dreizylinder entlockte er offizielle 70 PS.
Bild: Christian Bittmann

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Mercedes verkaufte von den Modellen 200 D bis 280 E der Baureihe W 114/W 115 mehr Automobile als von allen anderen Typen seit 1945 zusammen. Das klare, zeitlose Design von Paul Bracq, die extrem solide Technik und bezahlbare Preise trugen dazu bei, dass der "Strich-Acht" zum ersten Volks-Mercedes avancierte.
Bild: Götz von Sternenfels / AUTO BILD

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Mit fast 2,7 Millionen Fahrzeugen (1976-1985) wurde die Baureihe W 123 zum bis dahin größten Mercedes-Erfolg. Die Limousinen und Coupés fanden als konsequente Weiterentwicklung des populären Strich-Acht reißenden Absatz. Mit dem T-Modell lancierten die Stuttgarter 1978 mit Erfolg ihren ersten serienmäßigen Kombi.
Gebrauchtwagenmarkt: Mercedes-Benz E-Klasse
Bild: Dieter Rebmann

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"Das beste Auto der Welt": Die internationale Fachpresse war sich einig, dass die 1972 präsentierte neue S-Klasse W 116 diesen Titel tragen durfte. Sowohl Fahr- als auch Crashsicherheit setzten völlig neue Maßstäbe. Die Krönung war das 1975 präsentierte Topmodell 450 SEL 6.9 mit dem bis dato größten deutschen Nachkriegs-V8 im Pkw und hydropneumatischer Federung.
Gebrauchtwagenmarkt: Mercedes-Benz S-Klasse
Bild: Goetz von Sternenfels

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In der zweitürigen Kurzversion wirkt eine S-Klasse-Limousine noch edler – nach diesem Rezept bereitete Mercedes-Benz die SLC-Modelle ab 1971 zu. Die 107er-Coupés basierten auf dem SL-Roadster R 107, allerdings mit verlängertem Radstand – und leider wenig gelungenen Proportionen.
Bild: Goetz von Sternenfels

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Dauerbrenner: Ein langes Leben haben die meisten Mercedes-Modelle – doch keiner war so lange aktuell wie der R 107. Von April 1971 bis zum 4. August 1989 wurde der SL gebaut, 237.287-mal, ein Riesenerfolg. 18 Jahre lang war der Typ 107 Inbegriff von Solidität, Vertrauen und Geradlinigkeit. Über fast zwei Dekaden galt der SL als Statussymbol der feineren Gesellschaft.
Gebrauchtwagenmarkt: Mercedes-Benz SL-Klasse
Bild: Roman Raetzke / AUTO BILD

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Aus dem Prinz 1000 wurden NSU Typ 110 und NSU 1200 (Bild) entwickelt. Der Vierzylinder wuchs auf 1,2 Liter, die Front wurde verlängert. Dadurch gewann der NSU zwar an Platz, doch die stimmigen Proportionen wurden verwässert. Schlimmer: Das agile Handling des kleinen Prinz war verschwunden.
Bild: privat

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Nach der IAA 1967 war nichts mehr normal. NSU präsentierte den Ro 80, und alles andere war einfach nur noch alt. Sehr alt. Kennzeichen: Top-Aerodynamik, eine Keilform, die erst 20 Jahre später zum Standard wurde, und ein innovativer Wankelmotor. Den für den Ro 80 (1967 bis 1977) geschaffenen Slogan "Vorsprung durch Technik" nutzt Audi noch heute.
Bild: Christian Bittmann

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Prägte das Straßenbild der 70er: der Opel Kadett B (1965 bis 1973). Der erfolgreichste Käfer-Rivale verkaufte sich insgesamt 2,6-Millionen Mal. Seine Technik erwies sich als unfassbar zäh und anspruchslos. Außerdem punktete der B-Kadett mit einer umfangreichen Modellpalette vom schmucken Coupé bis zum praktischen Kombi.
Gebrauchtwagenmarkt: Opel Kadett
Bild: Holger Neu

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1968 erschien der Opel GT: Klappscheinwerfer, aufregende Kurven und ein atemberaubendes Cockpit ließen die Kundschaft begeistert zugreifen. Bis zum Produktionsende 1973 verkaufte Opel rund 104.000 Mini-Corvetten, viele davon in die USA. Die Technik kam vom Kadett B.
Gebrauchtwagenmarkt: Opel GT
Bild: Martin Meiners

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Nach dreijähriger Entwicklungszeit stellte Opel 1973 den Kadett C vor. Optisch verabschiedete sich auch Opels Kompakter endgültig von US-Vorbildern, das Design war jetzt europäisch-sachlich. Den Kadett C gab es wieder in den klassischen drei Karosserievarianten Caravan, Limousine und Coupé. Opel setzte beim Kadett C zum letzten Mal auf Hinterradantrieb.
Gebrauchtwagenmarkt: Opel Kadett
Bild: Holger Neu

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1975 schob Opel eine weitere Karosserie-Variante nach: Der City bot zwar weniger Platz als die Limousine, dafür hat er eine praktische Heckklappe. Mit dem City reagiert Opel auf den wachsenden Trend zu Schrägheck-Autos. Ein wirklicher Golf-Konkurrent wurde er jedoch nicht.
Bild: Roman Raetzke / AUTO BILD

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Ebenfalls 1975 erschien der Nachfolger des Rallye-Kadett – der klangvolle GT/E mit anfangs 105 PS. Die ersten Exemplare (bis 1977) sind an ihrer schwarz-gelben Kriegsbemalung zu erkennen, die späten Versionen ab 1977 tragen ein gelb-weißes Blechkleid.
Bild: Christian Bittmann / AUTO BILD

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Der Opel Ascona A sollte ab 1970 den Kadett B ersetzen, als eigenständige Baureihe oberhalb des Kadett war er zunächst nicht geplant. Der erste Ascona etablierte sich jedoch rasch als eigenständiges Mittelklasse-Auto. Von der Größe her war er exakt zwischen Kadett und Rekord positioniert.
Bild: Uli Sonntag

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Die Luxusversion des nur dreitürig lieferbaren Ascona Kombi hieß Voyage. In Anlehnung an die amerikanische Automode waren die Flanken einiger Exemplare mit Holzdekorfolie beklebt. Dazu passend: das schwarze Vinyldach.
Gebrauchtwagenmarkt: Opel Ascona
Bild: Holger Neu

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Populär, gut aussehend, ohne große Allüren: Der Opel Manta A, Superstar der 70er-Jahre. Der Manta A stand für goldene Zeiten bei Opel. Allein im ersten Verkaufsjahr 1970 setzte Opel 56.000 Manta ab, bis zum Produktionsende 1975 498.453 – ein durchschlagender Erfolg.
Gebrauchtwagenmarkt: Opel Manta
Bild: Angelika Emmerling

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Braver Bestseller: 1975 kam Opel mit dem Ascona B, dem letzten Mittelklasse-Opel mit Hinterradantrieb. Neben seinem günstigen Kaufpreis überzeugte der Ascona mit sparsamen, langlebigen und sehr zuverlässigen Motoren. Der Ascona überzeugte insgesamt 1,5 Millionen Kunden.
Gebrauchtwagenmarkt: Opel Ascona
Bild: Christian Bittmann

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Kultobjekt: der Manta B. Er war 16 cm länger als sein Vorgänger – und damit nicht nur ein sportliches, sondern auch familientaugliches Coupé. Ein Manta in SR-Ausstattung mit Stahl-Sportfelgen und mattschwarzer Motorhaube galt Mitte der 1970er als sportliches Auto. Bis 1988 entstanden 534.634 Manta B.
Gebrauchtwagenmarkt: Opel Manta
Bild: Heimbach

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Der schlicht gestaltete Opel Rekord D wurde 1972 begeistert aufgenommen. Schon im ersten Produktionsjahr feierte der Mittelklasse-Opel bislang unerreicht hohe Verkaufszahlen. Das bewährte Erfolgsrezept: zuverlässige Technik, viel Platz, modisches Design, günstige Preise.
Gebrauchtwagenmarkt: Opel Rekord
Bild: Christian Bittmann

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Der Opel Commodore B (1972 bis 1977) unterschied sich äußerlich nur in Details vom Rekord D. Während im einfacheren Rekord maximal 100 PS zu haben waren, kam das Topmodell Commodore GS/E mit einem 160-PS-Sechszylinder. 200 km/h Spitze ließen viele Konkurrenten auf der Autobahn alt aussehen.
Gebrauchtwagenmarkt: Opel Commodore
Bild: Thomas Starck

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Die offene Version des C-Kadett kam 1977 auf den Markt. Das Cabrio für die Familie war aber nur ein Targa mit zusätzlichem Softtop und viel zu breitem Überrollbügel. Ein weiterer Grund für die bescheidene Nachfrage dürfte der viel zu hohe Preis gewesen sein. Und so endete die Produktion des Kadett Aero schon 1978 nach nur 1332 Exemplaren.
Bild: Privat

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Gutbürgerlichkeit in neuer Form: Der 1977 vorgestellte Opel Rekord E war bereits vom Windkanal gerundet und von Vernunft geprägt, die Zeit der modischen Styling-Gags war vorbei. Sicher, sparsam und technisch auf der Höhe seiner Zeit. Er bot mehr Platz als sein Vorgänger und hatte einen hervorragenden cw-Wert von 0,42.
Gebrauchtwagenmarkt: Opel Rekord
Bild: Ronald Sassen

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1978 erschien die letzte Version des Opel Commodore auf Basis des Rekord E, aufgepeppt allerdings mit der Front des Senator A. Die Limousine gab es zwei- und viertürig, ein Jahr lang wurde die Kombi-Version Commodore Voyage angeboten. Motorisierungen: zwei Reihensechser mit 2,5 Litern und 115 bzw. 130 PS.
Gebrauchtwagenmarkt: Opel Commodore
Bild: Roman Raetzke / AUTO BILD

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1969 brachte Opel die zweite Generation der KAD-Serie, die letzten klassischen großen Opel. Kapitän, Admiral B (Bild) und Diplomat sahen jetzt europäischer aus, technisch konnten die großen Opel ebenfalls voll überzeugen. Leider honorierte die Kundschaft das nicht im gewünschten Maße – gegen die Absatzzahlen des Stuttgarter Sterns war der Opel-Blitz machtlos.
Bild: Roman Rätzke

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1978 startete Opel mit dem Senator A erneut den Versuch, in der Oberklasse Fuß zu fassen. Leider fand auch der Senator nur wenige Käufer. Technisch basierte er weitgehend auf dem Rekord E. Hauptsächlicher Unterschied: Sechszylindermotoren und Schräglenker-Hinterachse.
Gebrauchtwagenmarkt: Opel Senator
Bild: Sven Krieger

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Konkurrenzlos: Opel belegte mit dem Monza ab 1978 eine sehr exquisite Nische. Nirgendwo sonst gab es ein Oberklasse-Coupé mit Schrägheck, großer Heckklappe und herrlichen Sechszylinder-Aggregaten. Vor allem die 180 PS starke Dreiliter-Version sorgte für Kribbeln in der Magengegend – sonorer Sound, satter Schub.
Gebrauchtwagenmarkt: Opel Monza
Bild: Roman Raetzke

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Der Höhepunkt der Käfer-Evolution: der VW 1303 mit gewölbter Windschutzscheibe, Schräglenker-Hinterachse und großen Heckleuchten ("Elefantenfüße"). Der 1303 S mit 1,6-Liter-Boxer leistete 50 PS – er war der stärkste deutsche Serien-Käfer aller Zeiten.
Gebrauchtwagenmarkt: VW Käfer
Bild: Toni Bader

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Der 1977 präsentierte VW Derby überzeugte eher mit inneren Werten als mit elegantem Design. Sein 515 Liter großer Kofferraum brachte ihm den Spitznamen "Rucksack-Polo" ein. Der Derby war nur als Zweitürer lieferbar. Nach anfänglichem Erfolg blieben die Verkaufszahlen hinter den Erwartungen zurück. 1985 stellte VW den Derby ein.
Bild: Christoph Boerries

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1974 revolutionierte VW die Autowelt mit dem kompakten Golf I. Das kantige Design von Giugiaro kam sehr gut an, bereits 1976 fertigte VW den einmillionsten Golf. Der dreitürige Basis-Golf hatte 50 PS, wog 790 kg, erreichte 145 km/h, verbrauchte neun Liter Normalbenzin und kostete 1974 8000 D-Mark.
Gebrauchtwagenmarkt: VW Golf
Bild: Christian Bittmann / AUTO BILD

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Der Einstieg in die gehobene Mittelklasse ging für Volkswagen komplett schief. Der 1968 als VW 411 präsentierte Typ 4, im Volksmund Nasenbär genannt, rutschte auf Anhieb über sein Schrägheck ins Abseits. Der VW 411 und der gut gemeinte Nachfolger 412 hielten am völlig veralteten Heckmotorprinzip fest. 1974 verschwand der Nasenbär sang- und klanglos aus dem VW-Programm.
Bild: Roman Raetzke / AUTO BILD

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Großes Glück für VW: Die Fusion von NSU und Auto Union bescherte dem Konzern 1969 endlich moderne Technologie und leitete das Ende des veralteten Heckmotorkonzeptes ein. Der K70 war der erste VW mit wassergekühltem Frontmotor und Vorderradantrieb.
Bild: Bernd Hanselmann

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Der erste VW Passat (Typ 32) stand für ein neues Zeitalter in Wolfsburg. Frontmotor, Frontantrieb und Wasserkühlung lösten das völlig veraltete Heckmotorprinzip ab. Das Design stammte wie beim Golf I von Giugiaro. 1977 erhielt der Passat eine Modellpflege mit Blinkern in den Kotflügelecken und mit Kunststoffstoßfängern.
Gebrauchtwagenmarkt: VW Passat
Bild: Werk

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Mit seinen klaren Linien, den scharfen Kanten, der Keilform, der niedrigen Gürtellinie und dem knackigen Heck mit Bürzelspoiler war der Scirocco der erste Sportwagen von VW. Giorgetto Giugiaro lieferte das Styling, Karmann in Osnabrück konstruierte die Karosserie und fertigte das komplette Fahrzeug mit dem Projektnamen EA398.
Gebrauchtwagenmarkt: VW Scirocco
Bild: Flo (Florian Quandt)

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Hippie-Mobil, Baustellenfahrzeug, Schulbus oder Werkstattwagen: Der VW T2 beherrschte in den 70ern den Kleinbus-Markt. Die T2-Phase währte von 1967 bis 1979, ab August 1972 trugen die T2 ihre vorderen Blinker über den Scheinwerfern. Die T2-Produktion in Brasilien endete erst 2013 nach 46 Jahren mit der "Last Edition".
Gebrauchtwagenmarkt: VW T2
Bild: Sven Krieger

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Der im Auftrag der Bundeswehr entwickelte "Kurierwagen" VW 181 ging 1969 in Produktion. Der 1,5-Liter-Boxer mit 44 PS stammte vom Käfer. Beliebt wurde er als günstiges Spaßmobil: Die umklappbare Windschutzscheibe und herausnehmbare Türen sorgten für grenzenlosen Frischluft-Spaß.
Gebrauchtwagenmarkt: VW 181
Bild: Uli Sonntag

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Der Porsche 914 (1969 bis 1976) war der erste deutsche Serien-Mittelmotor-Sportwagen. Das Kind einer Kooperation von VW und Porsche wurde als "Volks-Porsche" verunglimpft. Dabei war er ein echter Erfolgstyp: Bis zum Ende der Baureihe 1976 liefen 115.631 Vierzylinder-Porsche vom Band. Der stärkere 914/6 mit Sechszylinder-Boxer von Porsche brachte es nur auf 3338 Exemplare.
Gebrauchtwagenmarkt: Porsche 914
Bild: Roman Raetzke / AUTO BILD

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Als der Porsche 924 1975 erschien, ging ein Aufschrei durch das Lager der Traditionalisten: Sie meckerten, dass ein Auto mit Frontmotor, wassergekühltem Vierzylinder und Teilen aus dem VW-Sortiment niemals ein echter Porsche sein könne. Doch sie irrten – der 924 bot viele echte Porsche-Qualitäten.
Gebrauchtwagenmarkt: Porsche 924
Bild: Roman Raetzke

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1973 erschien der Porsche 911 komplett überarbeitet: Faltenbalg-Stoßfänger waren ein Tribut an die strengen Sicherheitsvorschriften des US-Marktes. Der Basis-Elfer des sogenannten G-Modells zauberte 150 PS aus 2,7 Litern, der Carrera sogar 210 PS – genug für Tempo 240. Seit dem Modelljahr 1976 war der 911 vollverzinkt.
Gebrauchtwagenmarkt: Porsche 911
Bild: Angelika Emmerling

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1974 präsentierte Porsche den 911 Turbo, den ersten in Großserie gebauten Benziner mit Turbolader. 260 PS, 250 km/h, 0-100 km/h in 5,5 Sekunden. 1975, als die ersten Tests gefahren wurden, war er das schnellste Auto Deutschlands. Sogar Walter Röhrl soll sich ein bisschen vor dem Turbo gefürchtet haben.
Gebrauchtwagenmarkt: Porsche 911
Bild: Roman Raetzke / AUTO BILD

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Im März 1977 erschien mit dem 928 die dritte Porsche-Modellreihe nach 911 und 924. Konzept: ein flacher, wassergekühlter V8 aus Aluminium und die Transaxle-Bauweise, die Gewicht verteilte – auf nahezu gleichmäßige 50 Prozent vorn und 50 Prozent hinten. Revolutionär war die Einbeziehung der Stoßfänger in die Karosserielinie.
Gebrauchtwagenmarkt: Porsche 928
Bild: Sven Krieger

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Der Porsche 911 Carrera RS 2.7 entstand als Homologationsmodell für den Rennsport. Seine ausgestellten Kotflügel und die unterschiedlichen Reifendimensionen unterschieden ihn auf den ersten Blick vom Basismodell. Der 210 PS starke Boxer im Heck verlangt nach kundigen Händen am Steuer.
Bild: Jens Mönnich

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1973 feierten die Automobilwerke VEB Sachsenring in Zwickau die Produktion des einmillionsten Trabant P601. An der technischen Basis mit luftgekühltem Zweizylinder-Zweitakt, Frontantrieb und Duroplast-Karosserie änderte sich bis zum Produktionsende wenig. Besonders beliebt ist bis heute die Kombi-Variante Universal.
Gebrauchtwagenmarkt: Trabant P601
Bild: Thomas Ruddies

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Der 1966 vorgestellte Wartburg 353 entsprach zum Zeitpunkt seiner Präsentation dem damals aktuellen Auto-Design. Rahmenbauweise, Zweitaktmotoren und Freilauf waren die typischen Merkmale eines DDR-Autos, für den Rest der Welt war es Technik von gestern. Der sachlich-konservativ gezeichnete Wartburg kostete das zweieinhalbfache eines Trabant P 601.
Auch interessant: Die coolsten deutschen Autos der 80er
Bild: Harald Almonat
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