Bei diesem Chevette CC dürfte es sich um eine der irrsinnigsten Opel-Umbauten weltweit handeln. Zugegeben, es handelt sich hier streng genommen um einen Vauxhall. Aber erstens wurde der britische Chevette in Deutschland als Opel verkauft und war technisch im Prinzip ein Kadett C. Und zweitens spielt es ohnehin keine Rolle, welches Logo auf der Haube klebt. Unter der Karosserie dieses Exemplars steckt nämlich eigentlich ein Honda S2000, und zwar vom Motor bis zum Cockpit. Das Werk wird aktuell in den USA bei bringatrailer.com versteigert. (Honda könnte den S2000 mit Civic Type-R-Motor zurückbringen.)

Motor, Getriebe und Aufhängung vom Honda S2000

Vauxhall Chevette mit S2000-Motor
Der VTEC-Sauger aus dem S2000 dürfte Fahrleistungen und -spaß mächtig nach oben treiben.
Bild: Bring a Trailer
Der Chevette CC ist Baujahr 1982 und wurde 2008 aus England in die USA importiert. Wie der Besitzer dann auf die Idee kam, daraus einen verkappten Japaner zu machen, ist unklar. Jedenfalls wanderten nach und nach die Innereien eines 2000er Honda S2000 in den kleinen Vauxhall. Unter der Motorhaube sitzt jetzt dessen Zweiliter-Vierzylinder-Sauger. Der bis schwindelige 9000 U/min drehende VTEC-Motor leistet regulär 241 PS. Dank neuer Auspuffanlage und Ansaugung dürften es hier etwas mehr sein. Seine Leistung überträgt der Motor an die Hinterachse. Daneben fanden auch die Sechsgang-Handschaltung, das Sperrdifferenzial, die Bremsanlage und die Hinterachsaufhängung des Roadsters ihren Weg in den Chevette. In den Radhäusern drehen sich 16-Zöller, natürlich vom S2000. Bezogen sind sie mit Toyo Proxes-Reifen im Format 225/50 vorne und 245/45 hinten. Ein Gewindefahrwerk von Bilstein holt die Karosserie näher an die Straße.

Bildergalerie

Vauxhall Chevette mit S2000-Motor
Vauxhall Chevette mit S2000-Motor
Vauxhall Chevette mit S2000-Motor
Kamera
Opel Chevette CC mit Honda S2000-Technik

Breitbau-Bodykit mit Carbon-Teilen

Vauxhall Chevette mit S2000-Motor
Den Charme des Kunststoff-Bodykits muss man mögen. Eine Lackierung könnte der Erscheinung guttun.
Bild: Bring a Trailer
Apropos Karosserie, die erinnert nur noch bedingt an die Vauxhall-Basis. Ein Bodykit mit mächtigen Carbon-Splittern lässt den Chevette massiv in die Breite wachsen. Die Spaltmasse lassen den Bildern nach zu urteilen aber zu wünschen übrig, und auch die sichtbaren Schrauben im Rocket Bunny-Stil wirken ziemlich grobschlächtig. Dazu hat der Verkäufer noch Seitenspiegel vom S2000 und vier überdimensionale Zusatzscheinwerfer montiert.

Fast das ganze Cockpit stammt vom Honda

Vauxhall Chevette mit S2000-Motor
Das S2000-Armaturenbrett macht den Chevette zum Linkslenker und wurde mit Carbonplatten verkleidet.
Bild: Bring a Trailer
Der Blick in den Innenraum überrascht aber noch mehr. Dort hat nahezu das gesamte S2000-Interieur Einzug gehalten. Armaturenbrett, Instrumente, Startknopf (funktioniert!), Lenkrad, Mitteltunnel, Schalthebel, Sitze und mehr stammen vom Honda. Die ungleichen Teile wurden mit großen Carbon-Platten "passend" gemacht. Für mehr Sicherheit sorgen ein Feuerlöscher im Fahrer-Fußraum und Vierpunkt-Gurte. Klimaanlage und elektrische Fensterheber bringen einen Hauch von Luxus.

Preis aktuell bei knapp 12.000 Euro

Laut Verkäufer hat der Vauxhall/Honda etwas Rost und einige Dellen, die Laufleistung sei unbekannt. 2020 wurden die Kupplung samt Hauptzylinder, Motoröl und die Hinterreifen erneuert. Das Auto steht im US-Staat North Carolina und wird über bringatrailer.com versteigert. Aktuell steht das höchste Gebot bei 14.245 US-Dollar (umgerechnet rund 11.700 Euro. Stand: 17. Mai 2021). Der Hammer fällt am 18. Mai 2021 um 20:20 Uhr MEZ.

Von

Moritz Doka