Ein Land voller Gegensätze, dieses Deutschland der fünfziger Jahre: Hier liegen die Trümmer des Krieges, direkt nebenan blinkt die bunte Konsumwelt des neuen Kaufhauses. Im Osten Marx, im Westen Coca-Cola. Der Arbeiter träumt vom Motorroller, bessere Angestellte fahren den Lloyd-Leukoplastbomber und sparen auf einen VW Käfer. Der vermittelt den Westdeutschen nach der Zeit der Diktatur und Not ein neues Freiheitsgefühl, egal ob das Ziel im Schwarzwald oder am Gardasee liegt. Die Herzen sind voller Sehnsucht nach einer heilen Welt. 16 Millionen Deutsche strömen 1950 in die Kinos, um das "Schwarzwaldmädel" zu sehen, den ersten deutschen Farbfilm seit Kriegsende. Zur Autoschau in Berlin kommen 380.000 Besucher – und fast alle träumen vom eigenen VW Käfer.
Lloyd LP 300
Arbeiter fahren keine Autos – zu teuer. Bis Borgward 1950 den Lloyd bringt, für schlanke 3334 Mark.
Der erste deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer soll sich beim Einsteigen in den BMW 501 den Hut vom Kopf gestoßen haben. So fährt der "Alte" weiterhin im Mercedes 300 am Bundeskanzleramt vor. Dem BMW-Barockengel bleibt nur eine Rolle als Fernsehstar: in der Polizeiserie "Funkstreife Isar 12". Zum Fußballstar wird Deutschland 1954. Elf Spieler und ein Trainer gewinnen das Finale gegen Ungarn mit 3:2. Die Siege im Fußballstadion und auf den Rennstrecken geben den Deutschen neues Selbstvertrauen. Auch wenn es für Millionen von Menschen noch nicht zum eigenen Auto reicht.
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