BMW 5er (E34) und Audi V8: Preis-Check, Preis, Achtzylinder, gebraucht
Diese jungen Achtzylinder werden immer teurer!
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Von Marktabkühlung keine Spur, die Preise für Achtzylinder steigen: Power-Limousinen haben Konjunktur. Nur Wartungsstau ist häufig ein Problem. Eine Marktanalyse.
Der Oldie-Nachwuchs startet durch: Pünktlich zum Eintritt ins H-Kennzeichen-Alter verzeichnen Autos wie die dritte Generation der BMW-5er-Reihe (E34) oder Audis Oberklasse-Pionier V8 kräftigen Wertzuwachs. "Beide sind von niedrigem Niveau gestartet", berichtet Marius Brune vom Marktbeobachter Classic Data. "Daher kam es in dem Moment, wo sie von der Liebhaberszene entdeckt wurden, zu prozentual hohen Steigerungen.
2019 hat Audis erste Luxuslimousine die 10.000-Euro-Hürde im Zustand 2 genommen.
Tatsächlich sind die genannten Kandidaten nach wie vor nicht teuer. BMW 540-Interessenten etwa dürfen schon für 10.000 Euro ein Exemplar der Zustandsnote 2 erwarten, müssen aber erst mal eines finden. "Solche Fahrzeuge sind rar", sagt Max Heubeck vom Baureihenclub E34 IG. Viele Autos litten unter Wartungsstau, im unteren Preissegment zusätzlich oft unter Rost oder Lackschäden. Classic-Data-Mann Brune traut den potent motorisierten 5ern der frühen 90er weitere Wertsteigerung zu. Clubpräsident Heubeck dämpft jedoch zu hohe Erwartungen: "20.000 Euro, wie sie vereinzelt schon aufgerufen werden, dürften in den nächsten fünf Jahren nicht zu erzielen sein." Auch der Audi V8 steigt weiter im Wert. Markenfans honorieren die historische Rolle des Hochkaräters (Allrad, Vier-Nockenwellen-V8); teure, schwer verfügbare Ersatzteile schrecken aber auch Interessenten ab. Topautos sind rar und legen weiter zu. Classic Data notiert Audi V8 im Zustand 2 für 12.500 Euro und im Zustand 3 für 5300 Euro.
Der Jaguar S-Type (1999-2000) hat ihre preisliche Talsohle erreicht. Ab 3800 Euro im Zustand 3.
Während junge Autos gerade im Kommen sind, verliert die Szene ältere offenbar zunehmend aus dem Blick. Hier sinken die Preise oder stagnieren bestenfalls. Keine gute Prognose hat Marktbeobachter Brune auch für technisch komplexe Achtzylinder-Limousinen wie den Lancia Thema 8.32 oder Rolls-Royce- und Bentley-Modelle der 70er- und 80er-Jahre. Zu groß (und berechtigt) sei hier die Furcht vor hohen Folgekosten. Auch der Jaguar S-Type 4.0 (1999 bis 2002) hat seine preisliche Talsohle erreicht. Ab 3800 Euro im Zustand 3 notiert Classic Data die Retrolimousine. Ford-Gleichteile und hoher Plastikanteil dämpfen das Interesse, obwohl der 284-PS-V8 eine Jaguar-Eigenentwicklung ist. Mit 40 Prozent Wertzuwachs binnen fünf Jahren hat der Opel Kapitän B 5.4 der Flaute getrotzt. Die Marktpreise für das Topmodell von Opels KAD-Reihe liegen bei 23.000 Euro im Zustand 2 und 13.800 Euro im Zustand 3. Ein Blick auf die Marktpreise für junge Achtzylinder.
Satte Zuwächse statt Marktabkühlung: Power-Limousinen haben Konjunktur. Der Oldie-Nachwuchs startet durch: Pünktlich zum Eintritt ins H-Kennzeichen-Alter verzeichnen Autos wie die dritte Generation der BMW-5er-Reihe (E34) Wertzuwachs. Die frühen Exemplare der 1988 gestarteten dritten 5er-Generation genießen bereits Oldtimerstatus. Beim 1992 eingeführten Topmodell 540i ist es ab dem nächsten Jahr so weit.
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Wie Max Heubeck von der BMW E34 IG berichtet, finden sich bis 5000 Euro vorwiegend Autos mit Wartungsstau und Karosseriemängeln. Gepflegte 540i sind wegen lange Zeit niedriger Marktwerte rar. Sie kosten inzwischen über 10 000 Euro, gut doppelt so viel wie 2015. Tendenz: weiter leicht steigend. Kenner sind besonders scharf auf die nur 2570-mal gebauten Sechsgang-Handschalter.
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Der Günstigste: Jaguar S-Type 4.0 (1999-2002) Die Retrolimousine mit Anleihen beim Mk2 der 60er-Jahre hat ihre preisliche Talsohle erreicht. Ford-Gleichteile und hoher Plastikanteil dämpfen das Interesse, obwohl der 284-PS-V8 eine Jaguar-Eigenentwicklung ist. Ab 3800 Euro im Zustand 3.
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Rover 3500 P6 V8 (1968-76): Der 3,5-Liter-V8, ursprünglich eine Konstruktion der US-Marke Buick, macht den Rover P6 zum Leckerbissen.
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Neue Fans findet der britische Geheimtipp aber offenbar keine: Die Preise treten seit Jahren auf der Stelle. Handschalter, erkennbar am "S" in der Typenbezeichnung, werden 500 bis 1000 Euro höher gehandelt.
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Audi V8 (1988-94): Pünktlich zum H-Kennzeichen hat Audis erste Luxuslimousine 2019 die 10.000-Euro-Hürde genommen.
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Markenfans honorieren die historische Rolle des Hochkaräters (Allrad, Vier-Nockenwellen-V8); teure, schwer verfügbare Ersatzteile schrecken aber auch Interessenten ab. Top-Autos sind rar und legen weiter zu.
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Simca Vedette V8 (1954-61): Als Simca 1954 die französische Ford-Dependance übernahm, gehörte zur Mitgift die fertig entwickelte V8-Limousine Vedette mit selbsttragender Karosserie.
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Hierzulande ist der Pseudo-Ami kaum bekannt. Das erklärt neben der allgemein schwindenden Popularität von 50er-Jahre-Oldies seinen schleichenden Preisverfall.
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Opel Diplomat B 5.4 V8 (1969-77): Mit 40 Prozent Wertzuwachs binnen fünf Jahren hat das Topmodell von Opels KAD-Reihe der Flaute getrotzt, allerdings hält der "Diplo" weiterhin Respektabstand zur achtzylindrigen Mercedes-Konkurrenz.
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Am Markt wird viel Durchschnittsware angeboten, da früher fast nie aufwendig restauriert wurde.
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Der Teuerste: Mercedes 600 (W 100, 1964-81): Die Langversion Pullman (6,24 m) hat hohen Sammlerwert (Zustand 2: 360.000 Euro) – auch weil bei vielen der 429 Exemplaren prominente Vorbesitzer im Brief stehen. Kurze 600 sind günstiger, notieren aktuell bei 114.000 Euro. Hier geht es weiter zur Marktanalyse von Kompressor-Klassikern.