Mercedes 450 SEL 6.9 von Spaniens Ex-König Juan Carlos
Fahren wie der König von Spanien
—
In Spanien wurde eine ganz besondere S-Klasse verkauft. Dieser Mercedes 450 SEL 6.9 stammt aus dem Besitz von Ex-König Juan Carlos und dessen Frau Sophia.
Der zwischenzeitliche Besitzer des königlichen Mercedes hat den originalen Zustand erhalten.
Staatskarossen und königliche Kaleschen sind für Otto Normalfahrer meist unerfüllbare Träume. Doch diese hier war gar nicht mal so teuer! Der tiefblaue Mercedes-Benz 450 SEL 6.9 (W 116) stammt aus dem Fuhrpark vom ehemaligen spanischen König Juan Carlos und wurde kürzlich in Spanien für nicht ganz 40.000 Euro versteigert. Der Promi-Aufschlag fällt gar nicht mal so hoch aus, denn der Wert in Zustand 2 beträgt laut Classic Data ganze 29.000 Euro. In den späten Siebzigern diente die voll gepanzerte Limousine Juan Carlos und seiner Frau Sophia als offizielle Staatskarosse. 160.000 Kilometer hat sie in den vergangenen 40 Jahren gesammelt. Den Großteil davon verbrachte der Sechs-Neun in der Sammlung eines privaten Sammlers, der laut Auktionsplattform catawiki den originalen Zustand inklusive Hupen und Standarten konservierte. Aber Achtung: der neue Besitzer muss viel Geld für die Wartung des aufwendigen Autos zurücklegen.
Ein derartiger Anblick löst bei 116er-Jüngern Glücksgefühle aus: Jede Menge Knöpfe signalisieren jede Menge Sonderausstattung.
Schließlich ist der 450 SEL 6.9 in Sachen Hubraum das Maximum der Mercedes S-Klasse. Die monumentale Krönung der W-116-Baureihe symbolisiert nicht so sehr wie Macht: "Das beste Auto der Welt" wurde der damals dickste Benz seinem Debüt 1975 genannt, keiner traute sich, zu widersprechen. Kein anderer Nachkriegs-Mercedes hatte mehr Hubraum. Konsequent versenkten die Mercedes-Ingenieure im Technologieträger der Marke alles, was damals neu, denkbar und möglich war. Das macht ihn heute zur Versuchung mit verborgenem Risiko. Denn heute ist ein 450 SEL 6.9 in schlechtem Zustand ein Fass ohne Boden! Da kann man ewig Geld reinstecken. Und wehe es fehlen spezielle Ausstattungs- und Zierteile. Oder es ist was am Motor. Ein mangelhaftes Triebwerk ist der Super-GAU. Um die 20.000 Euro kann eine Motor-Revision beim Profi kosten. Es droht das finanzielle Verderben!
Spitzenstellung auch bei Ersatzteilkosten
Kein anderer Nachkriegs-Mercedes hatte mehr Hubraum. Im 6.9er war alles an Technik an Bord, was in den 70ern machbar war.
Beispiel gefällig? Eine neue Wasserpumpe. Die kostet 1000 Euro, im Austausch, wohlgemerkt. Dann wären da noch die komplexe Hydropneumatik, die teuren M-100-Motorteile, der Benzinverbrauch von rund 20 Litern, die übliche Rostgefahr der verwinkelt konstruierten W-116-Baureihe, schnell verschleißende Bremsen und 14-Zoll-Reifen zum Stückpreis von mehreren hundert Euro. Die Alternative: Mercedes W 116 als 350 oder 450 SEL. Doch aus königlichem Besitz wie der schöne 6.9 von Juan Carlos stammen die eben nicht.