VW Corrado G60 und MB SLK: Preis-Check, Marktanalyse, Preis, gebraucht
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Diese Kompressor-Klassiker gibt es noch für kleines Geld!
In den 90ern kam der Kompressor als elegantes Mittel zur Leistungssteigerung wieder auf. Kompressor-Youngtimer wie VW Corrado und Mercedes SLK sind meist noch bezahlbar. Eine Marktanalyse.
Kompressor. Das klingt nach Rudolf Caracciola und Tim Birkin, nach Mercedes SSKund Bentley Blower. Sammler zahlen für die Vorkriegs-Schlachtrösser Millionen. Aber es geht auch günstiger: Wer bei Youngtimern zugreift, kommt verbreitet für vierstellige Summen zum Zug.
VW Corrado: Bastelbuden sind vom Markt verschwunden
VW Corrado G60: Exemplare im Zustand 2 liegen bei 12.000 Euro und Autos im Zustand 3 bei 7200 Euro.
Das Revival des mechanischen Laders läutete in den 90ern Mercedes ein. Schon 1988 brachte VW den Corrado heraus – mit einem Scrollverdichter namens G-Lader. Ebenfalls ein Kompressor, nur anders aufgebaut und funktionierend als das in anderen Autos eingesetzte Roots-Gebläse. Zum Marktstart im Oktober 1988 spendierte VW dem Corrado einen 160 PS starken 1,8-Liter-Vierzylinder mit Spirallader. Die Bezeichnung "G60" rührt von der Bauform des Verdichters her. Heute könnte das G aber auch für "gefragt" stehen: Unverbastelte Originale sind bei den Fans heiß begehrt. Beim Corrado G60 stiegen die Preise seit 2014 um 50 bis 70 Prozent. Zuletzt flachte die Kurve jedoch ab – womöglich ist der Zenit bald erreicht. Laut Classic Data liegen Exemplare im Zustand 2 bei 12.000 Euro und Autos im Zustand 3 bei 7200 Euro. Viele Verkäufer pokern hoch, da naturbelassene Originalautos als Rarität gelten. Tatsächlich ist ihr Anteil am (überschaubaren) Angebot aber gestiegen, da zunehmend gepflegte Rentner-Exemplare auf den Markt drängen und Bastelbuden immer mehr verschwinden. Tuningsünden waren früher vor allem bei den starken Topmodellen G60 und VR6 (190 PS) ein verbreitetes Phänomen. Später wuchs das G zur Familie, deren Eckpunkte heute Polo G40 (113 PS, ab 5400 Euro) und der nur 71-mal gebaute Golf Limited (47.700 Euro) markieren.
1995 reanimierte Mercedes in der C-Klasse die seit den 1940er-Jahren brach liegende Kompressortechnik im C 230 K (1995-1999). Als Youngtimer spielt der 190er-Erbe (2,3 Liter/193 PS) bislang keine Rolle. Die Preise sind daher im Keller (Zustand 2: 5000 Euro; Zustand 3: 2.700 Euro). Sein Preistief überwunden hat inzwischen der Mercedes SLK, ein Zeichen für die beginnende Karriere als Liebhaberauto. Als 230er notiert der Klappdach-Roadster bei 7800 Euro (Zustand 2). Brauchbare "Daily Driver" gibt es aber auch schon für 4900 Euro, berichtet Marius Brune vom Marktbeobachter Classic Data. Der günstigste Kompressor ist der Mercedes C 230 K (1995-1999).
Rar, aber bezahlbar sind Lancia Trevi (ab 2600 Euro) oder Beta HPE als Volumex-Modelle (ab 5900 Euro). Wer 30.000 Euro übrig hat, kann sogar Aston-Martin-Eigner werden. In den 90ern war Aston Martin Teil des Ford-Konzerns. Der bediente sich beim DB7 (1994-1999) im Regal der Schwestermarke Jaguar: Bodengruppe vom XJS, Motor aus dem XJ40. Aufladung blieb allerdings ein Aston-Privileg. Gute Coupés liegen bei 34.000 Euro im Zustand 2 und 23.000 Euro im Zustand 3. Der DB7 mit Kompressor-Sechszylinder ist damit die günstigste Chance, ein Auto mit Bond-Image zu fahren. Vorsicht aber: Wenn die Wartung nicht die Queen bezahlt, kann's später teuer werden (hier geht zum Versicherungsrechner). Hier sind weitere günstige Kompressor-Klassiker.