Kleines Auto, große Erfolgsgeschichte: Vor 50 Jahren stellte die British Motor Corporation (BMC) zwei neue Kleinwagen vor – den Morris Mini-Minor und den Austin Seven. Bis zum Jahr 2000 liefen weltweit rund 5,3 Millionen Einheiten des Kleinwagens vom Band. Nach kurzer Produktionspause Anfang 2000  feierte die britische Traditionsmarke dann 2001 ihr Comeback – mit riesigem Erfolg. Mit Mini, Mini Cabrio und Mini Clubman sind derzeit gleich drei Karosserievarianten der Traditionsmarke auf unseren Straßen unterwegs. Für Hobby-Rennsportler hat Mini unter der Marke John Cooper Works außerdem eine 211 PS starke Vollgas-Version im Angebot.

1959 kostete ein brandneuer Mini 496 britische Pfund

"Viel Innenraum, geringe Außmaße, Platz für vier Personen, geringer Benzinverbrauch und günstiger Preis" – mit diesen Attributen schickte Alec Issigonis, Kontrukteur bei BMC und Schöpfer des Mini, seine kleinen Neulinge Morris Mini-Minor und Austin Seven ins Segment der Kleinwagen. Mit einer Gesamtlänge von 3,05 Metern und einem Einstandspreis von 496 englischen Pfund sollte der classic Mini sowohl schmale Parklücken als auch kleine Budgets optimal bedienen. Die beiden ersten Modelle unterschieden sich vorerst nur durch den Kühlergrill, die Radkappen und die Karosseriefarben. Unter der Haube arbeitete bei beiden ein vorn quer eingebautes Vierzylinder-Aggregat mit 34 PS und 848 Kubikzentimetern. Der putzige Kofferraum schluckte schlappe 195 Liter.

Der Cooper S gewann dreimal die Rallye Monte Carlo

Mini Cooper S
Der Mini verkaufte sich auf Anhieb gut, weshalb schon ein Jahr später, 1960, ein Mini Van und ein rundum verglaster Mini Kombi folgten. Beide verfügten über zwei Hecktüren, die heute im Mini Clubman wieder auftauchen. Technisch waren der Morris Mini-Traveller und der Austin Seven Countryman mit den Limousinen identisch. 1961 brachte BMC dann den Mini Pick-up und ersten Mini Cooper auf den Markt. Sportwagenkonstrukteur John Cooper, ein Freund von Alec Issigonis, ließ im Auftrag von BMC eine Kleinserie von 1000 Mini Cooper entwickeln, die einen erweiterten Hubraum von 1,0 Litern und sportliche 55 PS verpasst bekamen. Im September 1961 rollte der erste Cooper los – die Reaktionen waren sensationell. Die Kundschaft wollte allerdings noch mehr Leistung. Folge:  Schon kurze Zeit später rollte der Cooper S mit 1071 Kubikzentimetern und 70 PS los. Auch Motorsport-Profis wurden auf den rassigen Cooper aufmerksam und nahmen ihn in ihre Rennställe auf. So konnte der Cooper S 1964 (Fahrer: Paddy Hopkirk), 1965 (Timo Mäkinen) und 1967 (Rauno Aaltonen) drei Gesamtsiege bei der Rallye Monte Carlo einfahren.

Neuauflage des Mini debütierte auf der IAA 1997

Im August 1964 stellte BMC eine weitere Variante des Mini vor: den Mini Moke, einen rundum offenen Viersitzer, der vier Jahre auf dem Markt war. Gegen Niederschläge schützte bei dieser Badewanne auf Rädern lediglich ein aufklappbares Verdeck. 1967 wurde der classic Mini gründlich überarbeitet und der Cooper aus dem Programm genommen, ab Mitte der 70er-Jahre wurden jede Menge Sondermodelle angeboten. Zwischen 1980 und 1983 straffte Mini die Modell-Palette weiter: Clubman, Van und Estate liefen aus. Übrig blieb der classic Mini mit einem Liter Hubraum und 40 PS. 1990 kam der Cooper unter großem Jubel der Mini-Fangemeinde wieder zurück. 1991 erschien die letzte neue Variante des classic Mini, im Jahr 2000 endete die Produktion nach mehr als 5,3 Millionen verkauften Autos. Doch schon drei Jahre zuvor, 1997, wurde das Weiterleben des kleinen Kultmobils gesichert: Auf der IAA wurde die erste Studie des neuen Mini Cooper als BMW-Tochter vorgestellt. 2001 stand die Neuauflage dann als Mini Cooper mit 115 PS und Mini One mit 90 PS beim Händler.

50 Jahre Mini zum Durchklichen gibt es oben in der Bildergalerie!

Von

Boris Pieritz