Marktanalyse: Limousinen der 1980er-Jahre
Klassiker-Käufer fahren auf diese Raritäten ab

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Kompakte Viertürer aus den 1980er-Jahren verteuern sich nur zaghaft. Es sei denn, sie sind besonders selten oder hoch motorisiert – so wie die zweite Generation des Audi 80 oder der BMW 3er E30. Aktuelle Marktanalyse!
Bild: Silverstone Auctions
Bei kompakten Limousinen aus den 1980er-Jahren zeigt der Klassikermarkt ein gespaltenes Bild. Während brave Allerweltsmodelle, mögen sie auch noch so selten sein, kaum teurer werden, lässt die wachsende Nachfrage nach sportlichen Preziosen deren Preise überproportional steigen.
Damit wird die breite Masse zum idealen Testfeld für Klassiker-Einsteiger, die hier für ein paar Tausender einen Helden ihrer Kindheit in gutem Zustand erwerben können. Es geht natürlich auch mehr.
Audi 80 quattro B2 profitiert von der Sonderkonjunktur
Das "Mehr" betrifft vor allem die PS-Zahl, und das bei den üblichen Verdächtigen: Wie so oft im Leben, sind die Leistungsträger der jeweiligen Baureihen oft sehr rar – und stark nachgefragt.

Audi 80 der zweiten Generation sind gefragt, der größte Preisanstieg wird bei den allradgetriebenen Limousinen beobachtet.
Bild: Werk
Von der Sonderkonjunktur für sportliche Audi, die Marktbeobachter Classic Data epochenübergreifend registriert, profitieren auch die quattro- und GTE-Versionen der Mittelklassebaureihe Audi 80 B2; sie kosten mehr als doppelt so viel wie "Kassenmodelle".
Mercedes W 201: Stärkster Baby-Benz notiert bereits sechsstellig
Wie stark die Strahlkraft von Topmodellen sein kann, zeigt der Mercedes 190 E 2.5-16 aus der 502-mal gebauten Sonderserie "Evolution". Er stößt als einziger kompakter Viertürer der 80er ins sechsstellige Preissegment vor und hält damit selbst andere Stars der Mercedes-W-201 -Szene wie den 2.3-16, der nur rund ein Viertel kostet, auf Distanz.
Bei der zweiten BMW-3er-Generation kommt Bewegung in den Markt. Ob sich die "Geburtstagspreise", die zuletzt auf Messen aufgerufen wurden, als neuer Standard etablieren, bleibt abzuwarten. Tatsache ist aber, dass gepflegte 3er mit geringer Laufleistung zuweilen auch oberhalb der "offiziellen" Notierungen weggehen.
Bei einigen Modellen (Opel Ascona oder Alfa Nuova Giulietta) dürfte das versachlichte Design nachfragedämpfend wirken. Und bei Japanern werden die nächsten Jahre zeigen, ob das zunehmende Käuferinteresse, das aktuell vor allem Coupés und Exoten teurer werden lässt, auch die (nicht minder raren) Limousinen erfasst.
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