Porsche, Porsche, Porsche – das ist der erste Eindruck beim Rundgang über die Retro Classics. Kein Wunder: Die halbe Oldtimerszene ist verrückt nach Porsche. Wenn dann noch in Stuttgart (der Heimat der Marke) die Branche (die gut an Porsche-Klassikern verdient) den Besuchern (die großenteils aus der Stadt und dem Umland kommen) eine Oldtimermesse stattfindet, dann muss sie zu einem Liebesfest für Porsche werden. Der größte Teil der rund 3000 ausgestellten Fahrzeuge waren 356, Versionen des 911, 914 und Transaxle-Modelle vom 924 bis zum 968. Alexander Fabig, Leiter Porsche Classic, ist jedenfalls begeistert: "Unsere Highlight-Fläche zum Thema 911 war von Freitag an regelrecht belagert. Wir sind extrem zufrieden." Eine Fachjury um Detlev Krehl und Wilfried Steer verlieh am Sonntag die "Retro Classics Awards" - einer der Preisträger ist das Porsche Museum.

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Zweitstärkste Marke auf der Messe war, wenig überraschend, Mercedes. Die Flügeltürer-Dichte war zwar deutlich geringer als üblicherweise auf der Techno Classica in Essen (die etwa zweieinhalb mal so viele Besucher anzieht wie die Retro Classics), aber an jüngeren SL, S-Klassen, Strichachtern und 123ern herrschte in Stuttgart kein Mangel – weder auf den Ständen der Profis noch draußen, wo Privatleute ihre Wägen parkten oder feilboten. Zum Glück aber gab es eine ganze Halle mit US-Klassikern und die Sonderschau mit 24 sensationellen Delahaye-Karossen. Fans, die sich auf die Sonderschau österreichischer Automobilmarken gefreut hatten, wurden enttäuscht: Ein paar der Besitzer waren übervorsichtig und wollten nicht, dass ihre Autos im geschlossenen Anhänger nach Stuttgart gezogen werden – in den Bergen lag ja noch ein bisschen Schnee. Deshalb platzte diese Schau. Nicht gut kamen bei einigen Besuchern auch diverse "Neuwagen" an, die in Stuttgart ausgestellt waren. Diese, im Messe-Jargon "Neo Classics" genannten Edelteile, zählen laut Veranstalter "heute bereits zu den Klassikern von morgen". Die Zielgruppe – wohlhabende Männer im Kaufrausch – war ja auch da. Messegeschäftsführer Roland Bleinroth schätzt, dass während der Messe mehr als 250 Fahrzeuge verkauft wurden, "wobei viele Geschäfte speziell im hochpreisigen Segment gemacht wurden." Ein Horch wechselte für 1,8 Millionen Euro den Stall, der Ferrari eines Händlers habe noch mehr gebracht. Eine Umfrage unter den Besuchern ergab: 30 Prozent kamen zum ersten Mal auf die Retro Classics. Ein Drittel der Ticketkäufer waren Fachbesucher, zwei Drittel zwischen 30 und 60 Jahre alt, elf Prozent kamen aus dem Ausland. 84 Prozent halten das Messeangebot für vollständig. Sie auch? Klicken Sie oben in die Bildergalerie und bewundern Sie die Messe-Schmuckstücke, die nicht von Porsche oder Mercedes sind.