Test Dodge Challenger SRT8
Ein unmoralisches Angebot

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Er ist ein Tier. Er ist stark. Und er säuft. Der Dodge Challenger. Muscle Car mit 431 PS. Voll retro und in den USA begehrter als Madonna und Paris zusammen. Ein Dodge Challenger kam durch zu uns. Here we go.
Ganz vorn zu sein erfordert höchsten Einsatz. In der Raumfahrt, in der Formel 1, beim Konzertbesuch, überall. Oliver Marquardt wusste das von vornherein. Aber es hat sich gelohnt, sagt er. Er, der das Rennen gewonnen hat. Das Rennen um den ersten neuen Dodge Challenger in Deutschland. Wir sind sofort zur Stelle, besuchen den Händler in Meerbusch bei Düsseldorf. Live wirkt die moderne Interpretation der Muscle-Car-Legende deutlich massiger als auf Fotos. Kein Wunder, das Teil wuchtet fast zwei Tonnen auf die Waage. Die Verarbeitung: nicht Mercedes-like – logisch. Aber das Fahrwerk. Es stammt, wie bei großen Chrysler-Modellen noch immer üblich, von der E-Klasse W 210 (bis 2002).
US-Preis: 43.585 Dollar. Bei uns : 59.900 Euro

Der Dodge Challenger ist in den USA heiß begehrt
Seit der Challenger (zu deutsch: Herausforderer) 2006 als Showcar debütierte, ist die Fangemeinde angezündet. Jeder will das neue Kultmobil – und jeder will es als Erster. Erheblich verspätet lief das Fließband an. Im Modelljahr 2008 spuckt es nur eine homöopathische Dosis aus: 6400 Challenger, alle in der Topversion SRT8 mit 431 PS (US-Norm: 425 horsepower), fast alle mit Vollausstattung (Navi-/Multimedia- Paket, High-Performance-Reifen, Schiebedach). Exklusiv für den Heimatmarkt.
Drei Tage nach Start ausverkauft
Nicht einmal drei Tage nach dem Vertriebsstart war die Serie ausverkauft, dann explodierte der Spekulationsmarkt. Derzeit verlangen US-Vertragshändler um die 20.000 Dollar über Liste – völlig legal. Wir reden immerhin vom Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Aber auch von einer Ära, in der klassische Säufer wie Pick-up-Trucks mit minus 40 Prozent verramscht werden. Diese Tatsache macht den irren Run auf das Muscle Car vielleicht am besten klar. In Deutschland sieht das ähnlich aus. Gut 50 Grauimporteure bieten den Challenger schon an. Doch solange die Frachter unterwegs sind, kann ihn noch keiner zeigen. Warum www.faircars.com, Marquardts Firma, bereits einen hat? Lufthansa Cargo heißt das Stichwort. Was die Luftfracht kostete, verrät er nicht. Wir wissen jedoch: 10.000 Euro sind Satz. Noch ein unmoralisches Angebot. Aber akzeptabel – wenn man Erster sein will.
Das kostet der Eigenimport wirklich

Fazit von AUTO BILD-Autor Wolfgang Blaube

Technische Daten Dodge Challenger SRT8 • V8, vorn längs • zentrale Nockenwelle • zwei Ventile pro Zylinder • Hubraum 6059 ccm • Leistung 317 kW (431 PS) bei 6200/min • max. Drehmoment 569 Nm bei 4800/ min • Hinterradantrieb • Fünfstufenautomatik • Doppelquerlenker vorn, Raumlenkerachse hinten, Schraubenfedern rundum, Querstabilisatoren • innenbelüftete Scheibenbremsen rundum • Reifen 245/45 ZR 20 rundum • L/B/H 5023/1918/1448 mm • Radstand 2946 mm • Leergewicht 1900 kg • Kofferraumvolumen 453 l • Tankinhalt 72 l • Beschleunigung 0–100 km/h in ca. 5,1 s • Höchstgeschwindigkeit ca. 275 km/h • Verbrauch ca. 15,7 l Normal/100 km • Preis bei Importeur faircars.com: 59.900 Euro • Telefon: (0 21 59) 92 82 90
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