VW Golf 1: DDR-Golf als Klassiker des Tages
Golf 1 für die DDR

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Ende der 70er produzierte VW eine Sondercharge Golf 1 für den Verkauf in der DDR. Die 10.000 Gölfe sollten Farbe und internationales Flair in den Osten bringen. Klassiker des Tages!
Sie sollten ein Farbtupfer werden zwischen all den Trabis und Wartburgs: 10.000 VW Golf 1, in Wolfsburg in nur drei Werktagen produziert, wurden 1978 aus der Bundesrepublik in die DDR geliefert – zwei Drittel nach Ostberlin, dem "Schaufenster" des Arbeiter- und Bauernstaates. Der Basis-Golf light (nur 808 Kilogramm schwer) mit 50 PS war wenig luxuriös, den in der DDR gefertigten Fahrzeugen dennoch technisch überlegen.
Belohnung für VEB-Arbeiter der DDR

Einer der wenigen "überlebenden" DDR-Gölfe steht bei VW in Wolfsburg – mit Original-Länderkennzeichen.
Bild: Volkswagen AG
Gegenleistung: ein Planetarium und Blechpressen
Die Lieferung war ein Tauschgeschäft zwischen dem VW-Konzern und dem VE Außenhandel Transportmaschinen Export und Import in Ost-Berlin. Die Wolfsburger erhofften sich Zugang zu einem neuen Markt, die DDR-Führung unter Erich Honecker strebte "eine Art Konsumsozialismus an, der auch im Angebot eine gewisse Attraktivität zeigen sollte", wie der Potsdamer Historiker André Steiner der "FAZ" sagte. Sie beglich die eigentlich fälligen 80 Millionen in einem Kompensationsgeschäft mit Blechpressen, Werkzeugmaschinen und sogar einem Planetarium vom VEB Carl Zeiss Jena. Hartnäckigen Gerüchten zufolge sollen auch Naturalien wie Dresdner Stollen und Thüringer Bratwürste für die Wolfsburger Kantine zum Geschäft dazugehört haben. DDR-Devisenbeschaffer Alexander Schalck-Golodkowski schlug sogar vor, eine Lizenz zum Pkw-Bau bei VW zu beantragen, doch daraus wurde nichts.
DDR-Golf als Magerversion
Der DDR-Golf kam als zweitüriger Benziner (günstiger) und viertüriger Diesel (teurer) in den Osten, jeweils mit 50 PS. Die Farben klangen nach großer, weiter Welt: Manilagrün, Miamiblau, Panamabraun, Dakotabeige und Malagarot. Und er war "magersüchtig", wie AUTO BILD 2010 in einem restrospektiven Vergleich mit dem Wartburg 353 schrieb: Bleche und Scheiben extradünn, Türen wie aus Pappmaschee, Blinker- und Scheibenwischerhebel rückseitig hohl. Das Raumangebot war mäßig, der Kofferraum (350 Liter) deutlich kleiner als der des Wartburg (525 l). Doch das Lebensgefühl im ersten Golf war nicht übel. Hell, luftig, fröhlich, sympathisch provisorisch. Elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung, Klimaanlage wurden nicht vermisst. Und der kleine 1,1-l-Vierzylinder-Viertaktmotor war erstaunlich spritzig, das Fahrverhalten recht griffig.
Vermutlich nur eine Handvoll Überlebende
Wie viele der DDR-Gölfe 30 Jahre nach Mauerfall noch existieren, ist schwer zu eruieren. "Wir haben darüber keine Erkenntnisse. Es dürften nur noch eine Handvoll sein", sagte Dieter Landenberger, Leiter der Abteilung Heritage bei Volkswagen. Hier gibt es mehr als 1000 Golf-1-Klassiker!
Von
Vergleich: VW Golf gegen Wartburg 353

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Ab Januar 1978 lieferte Volkswagen 10.000 Golf in die DDR. Die SED wollte das Stadtbild der Hauptstadt der DDR internationalisieren. Ost-Alternative zum Golf: der größere, aber erheblich billigere Wartburg 353. Der AUTO BILD-KLASSIK-Vergleich klärt, ob die DDR-Bürger zu Recht vom Golf träumten!
Bild: Harald Almonat

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Der Osten zeigt Größe, zumindest in Form des Wartburg: Mit 4,22 Metern ist er einen halben Meter länger als der VW Golf 1. Doch abgesehen vom größeren Kofferraum bietet der Wartburg innen nicht mehr Platz als der Wolfsburger.
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Bild: Harald Almonat

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Halt am ehemaligen Kontrollpunkt Dreilinden-Drewitz: Auf der Transitstrecke nach West-Berlin waren maximal 100 km/h erlaubt, ein Tempo, das beide Kontrahenten mit erträglicher Lautstärke bewältigen.
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Bild: Harald Almonat

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Rahmenbauweise, Zweitaktmotoren und Freilauf sind die typischen Merkmale eines DDR-Autos. Der Golf konterte mit selbsttraggender Karosserie, modernem Kompaktwagen-Layout und vergleichsweise effizienten Viertakt-Motoren.
Bild: Harald Almonat

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Der Wartburg wirkt mit seiner konservativen Stufenheckform geradezu barock. Der Golf repräsentiert mit seinem klaren, kantigen Giugiaro-Design die 70er Jahre.
Bild: Harald Almonat

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Der Wartburg hatte zwar veraltete Technik an Bord, doch sie erleichterte Wartung und Reparaturen. Das Fahrwerk mit langen Federwegen und großer Bodenfreiheit war an die DDR-Straßen mit Kopfsteinpflaster und Schlaglöchern angepasst.
Bild: Harald Almonat

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Die Entwickler der VEB-Automobilwerke konstruierten moderne Autos, doch das Zentralkomitee erstickte die Bemühungen der Ingenieure. Alexander Schalck-Golodkowski, Leiter des Bereichs Kommerzielle Koordinierung der DDR, erwog, den Golf in der DDR in VW-Lizenz bauen zu lassen. Doch dazu kam es nie.
Bild: Harald Almonat

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Als VW die 10.000 Golf in die DDR lieferte, erhielten die Wolfsburger Güter anstelle von Geld: Werkzeugmaschinen, ein Planetarium von Carl Zeiss Jena, das VW der Stadt Wolfsburg schenkte. Und wie es damals hieß, gab es in der VW-Kantine Ende der 70er auffallend oft Thüringer Rostbratwurst.
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Die 10.000 Golf reichten den nach West-Autos gierenden DDR-Bürgern nicht. Vor den Verkaufsbetrieben bildeten sich Schlangen. Und das Trotz Wucher-Preis: Je nach Motor und Ausstattung kostete ein Golf 27.000 bis 31.500 Ost-Mark, auf dem Schwarzmarkt waren es 10.000 Mark mehr. Ein Wartburg kostete rund 18.000 DDR-Mark.
Bild: Harald Almonat

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Nebeneinander stehend fällt auf: Der Golf 1 ist magersüchtig. Bleche und Scheiben der Marke Extradünn, Türen wie aus Pappmaschee, Blinker- und Scheibenwischerhebel sind innen hohl. Ergebnis: 808 Kilogramm Golf light.
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Die solide Rahmenbauweise des Wartburg bringt Gewicht: Der 353 bringt 926 Kilogramm auf die Waage.
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Bild: Harald Almonat

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Aus dieser Perspektive ist die kantige Karosserie des Golf 1 mit der wuchtigen C-Säule gut sichtbar. Das neue Kompaktwagen-Konzept kam so gut an, dass der Golf 1976 den Käfer vom Thron der westdeutschen Zulassungsstatistik stieß.
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Bild: Harald Almonat

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Lediglich die Scheinwerfer setzen runde Akzente beim ansonsten konsequent kantigen Design des Golf 1.
Bild: Harald Almonat

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VW Golf L und LS trugen ab Werk schwarze Radmutterabdeckungen. Der Golf GLS hob sich mit Chromradkappen von den einfacheren Ausstattungen ab. Beliebtes Zubehör in den 70ern: Schmutzfänger.
Bild: Harald Almonat

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Ein Teil der Scheinwerfer von Golf 1 und 2 kamen aus der DDR oder anderen RGW-Staaten. In diesem Fall stammen die Scheinwerfer vom slowenischen Hersteller Saturnus.
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Die Außenspiegel des Golf waren wegen des Dreieckfensters nicht optimal angeordnet. Erst bei der Modellpflege des Golf 2 im August 1987 wurden die Außenspiegel blickgünstig weiter vorn an der A-Säule angeschraubt.
Bild: Harald Almonat

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Die VW-Türgriffe erlauben hohe Zugkräfte und erleichtern Rettungskräften im Fall eines Unfalls die Bergung.
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Bild: Harald Almonat

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Millionenseller: Für den VW Golf 1 entschieden sich von 1974 bis 1983 rund sechs Millionen Käufer.
Bild: Harald Almonat

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Ein ideales Zugauto ist der Golf 1 mit 50-PS-Basisbenziner kaum. Doch er darf immerhin gebremst 1060 Kilogramm ziehen.
Bild: Harald Almonat

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Bis zu den Werksferien im August 1980 hatte der Einser-Golf kleine Rückleuchten. Ganz frühe Exemplare (bis August 1977) sind zudem an den schmalen Blech-Stoßstangen zu erkennen.
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Als Armaturenträger noch "Bretter" waren: Hartplastik, Rundinstrumente in Höhlen, wenige Schalter. Jeder E-Herd ist heute komplizierter zu bedienen als so ein Golf.
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Mit der großzügigen Verglasung, den harten schwarzen Plastik-Armaturen und dem lackierten Blech an den Türen fühlt man sich im Golf wie in einem Gartenpavillon.
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Bild: Harald Almonat

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Passend zu Aufbruchstimmung, die ein Golf 1974 vermittelte: die Tachoskala bis 180 km/h. Beim 1100er war bei 145 km/h Schluss.
Bild: Harald Almonat

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Das praktische Karosseriekonzept mit großer Heckklappe und umlegbarer Rückbank macht den VW Golf familientauglich. Im täglichen Umgang ist er praktischer als der Wartburg.
Bild: Harald Almonat

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Der Golf-Motor lässt den Fahrer fast am Fortschritt der letzten Jahrzehnte zweifeln. 1,1 Liter klein, 50 PS schwach, dreht und ackert er, brummt kernig-fröhlich seine Melodie, vom typisch metallisch schnarzenden Auspuff untermalt.
Bild: Harald Almonat

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Beim VW Golf mit Viertaktmotor kommt das Motoröl in den Einfüllstutzen am Ventildeckel.
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Der 1966 vorgestellte Wartburg 353 entsprach zum Zeitpunkt seiner Präsentation dem damals aktuellen Autodesign. Der sachlich-konservativ gezeichnete Wagen kostete in der DDR das Zweieinhalbfache eines Trabant 601.
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Bild: Harald Almonat

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Das Foto-Auto trägt die typische Mode der 70er: gelbe Zusatzscheinwerfer, einen rechten Außenspiegel, Spoiler an den Scheibenwischern und einen Windabweiser am Schiebedach.
Bild: Harald Almonat

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Die filigranen, verchromten Speichen-Radkappen stehen dem Wartburg gut.
Bild: Harald Almonat

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Die gelben Zusatzscheinwerfer sorgten auf den Autobahnen der DDR für Überholprestige. Um einen Trabant hinter sich zu lassen, reichten die 50 PS eines Wartburg allemal. Höchstgeschwindigkeit des Wartburg: 131 km/h.
Bild: Harald Almonat

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Während VW bei den Anbauteilen in den 70ern zunehmend auf Plastik setzte, griff das VEB Automobilwerk Eisenach zu Aluminium.
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Diese klassischen Chromgriffe gewähren per Druckknopf-Betätigung den Zugang zum Wartburg.
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Bild: Harald Almonat

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Die VEB Automobilwerke Eisenach produzierten den Wartburg 353 von 1966 bis 1988 rund 1,2 Millionen Mal. In den letzten drei Produktionsjahren (1988 bis 1991) lief der Wartburg mit einem 58 PS starken 1,3-Liter-Viertakter vom Band. Zulieferer: VW.
Bild: Harald Almonat

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Fast jeder Wartburg war mit einer Anhängerkupplung ausgestattet, um den DDR-Anhänger IFA HP 300 zu ziehen. Schwer beladen sein durfte der jedoch nicht: maximale Anhängelast 650 Kilogramm.
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Kanten und riesige Fugen sind völlig normal für eine Wartburg-Karosserie. Schlamperei? Nein. Den Wartburg musste jeder Hinterhof-Schrauber reparieren können. Nahezu alle Karosserieteile sind deshalb angeschraubt und halten Abstand zum Nachbarteil.
Bild: Harald Almonat

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Chrom schmückt die Rundinstrumente im Wartburg, ein topfebener Boden schafft Raum für große Füße.
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Die Armaturen wirken edler als die schlichten VW-Instrumente.
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Bild: Harald Almonat

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Das optionale Stahlschiebedach des Wartburg öffnet weit und durchlüftet den Innenraum effektiv. Im Vergleich dazu ist das Golf-Schiebedach so klein wie ein Briefkastenschlitz.
Bild: Harald Almonat

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Die Federkernsitze im Wartburg lassen die Insassen leicht wippend über Bodenwellen schweben. In Kurven rutscht man jedoch haltlos hin und her.
Bild: Harald Almonat

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Der Wartburg wird bei 131 km/h vom Fahrtwind eingebremst. In der DDR eine mehr als ausreichende Höchstgeschwindigkeit, schließlich galt auf den Autobahnen ein generelles Tempolimit von 100 km/h.
Bild: Harald Almonat

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Der Wartburg-Kofferraum hat mit 525 Litern ein ähnliches Fassungsvermögen wie der einer Mercedes S-Klasse. Eine umklappbare Rückbank gibt es dagegen nicht.
Bild: Harald Almonat

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Räng-däng-däng-däng – so klingt Motorsound made in DDR. Der Zweitakter, im Prinzip eine Vorkriegskonstruktion von DKW, vermiest einem die Tour im 353-Oldie. So lange er kalt ist, stottert er, spuckt, läuft unrund, quält sich und raucht aus dem Auspuff.
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Beim Wartburg kommt erst Zweitakt-Öl in den Tank, danach das Benzin. Und dann bitte gut schütteln. Fertiges Gemisch an Tankstellen ist so gut wie ausgestorben.
Bild: Harald Almonat

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Technisch liegen Welten zwischen Wartburg 353 und Golf 1. Auch im Fahrverhalten sind die Unterschiede schon auf den ersten Metern spürbar.
Bild: Harald Almonat

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Wer im Wartburg flott vorankommen möchte, gibt Gas, lässt den Motor drehen. Doch dann sollte man sich sehr konzentrieren: Die Limousine ist nicht leicht zu bändigen.
Bild: Harald Almonat

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Trotz schwacher Fahrleistungen ist Nervenkitzel garantiert. Ellenlange Bremswege, gewürzt mit dem Fahrverhalten einer Achterbahn. Elchtest oder Slalom – der Wartburg benimmt sich im Grenzbereich, als sei die Fahrbahn mit Florena eingecremt.
Bild: Harald Almonat

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Jedes der einzeln aufgehängten Räder des Wartburg schlägt einen anderen Kurs ein. Der Chauffeur dreht währenddessen hilflos am Steuerrad.
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Zum Straßenzustand vieler DDR-Straßen passt das 353-Fahrwerk jedoch exzellent. Etwas hochbeinig und französisch weich saugt es Bodenwellen geradezu auf, verwandelt sie in sanfte Schaukelbewegungen. Was bleibt, schlucken die dicken Federkern-Sitze. Der Federungskomfort ist besser als beim Golf.
Bild: Harald Almonat

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Wo ein Wartburg hilflos durch die Gegend eiert, folgt der Golf der Hand seines Fahrers exakt. Sogar aus heutiger Sicht schlägt sich der Volkswagen beim Tanz um die Pylonen ganz passabel. Einzig hohe Lenkkräfte, das Zerren der Antriebsräder und das hakelige Vierganggetriebe signalisieren dem Fahrer: Dieser Typ ist von 1974.
Bild: Harald Almonat

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Bei scharfen Ausweichmanövern hebt das kurveninnere Hinterrad des Golf ab – fast schon ein Markenzeichen. Auf die Fahrsicherheit hat das keinen Einfluss, beim Elchtest bleibt er trotzdem sicher.
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Bild: Harald Almonat

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Der 63,80 Meter lange Bremsweg des Wartburg aus 100 km/h erfordert eine vorausschauende Fahrweise.
Bild: Harald Almonat

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Auch die 55,10 Meter Bremsweg des Golf sind aus heutiger Sicht katastrophal, waren 1974 jedoch Stand der Technik.
Bild: Harald Almonat

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Im direkten Vergleich mit dem Wartburg fährt der VW Golf fast wie ein Auto von heute. Der Wartburg 353 ist konstruktiv im Rückwärtsgang unterwegs. Schon bei seinem Debüt 1966 war er technisch ein alter Hut.
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Den Zweitakter des Wartburg wollte auch in der DDR kein Mensch mehr riechen oder hören, der Kastenprofilrahmen war ein Relikt aus der Vorkriegszeit.
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Fazit: Diese Autos trennte mehr als nur eine Mauer. Der Golf ist ein praktisches Kind der 70er mit agilen Fahreigenschaften. Der Wartburg fährt sich nostalgisch – wie ein Auto der 50er-Jahre. Doch genau das macht ihn heute sehr sympathisch.
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Bild: Harald Almonat
Zum Jahrestag des Mauerfalls: das sind die Autos der DDR

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Die DDR hatte weitaus mehr als nur Trabant und Wartburg zu bieten! Zum Tag des Mauerfalls am 9. November lohnt sich der Blick zurück auf die Autos der DDR. Die meisten Autos sind zu Klassikern gereift – trotzdem sind sie vielen unkundigen Wessis bis heute unbekannt. AUTO BILD KLASSIK zeigt die schönsten Autos der DDR in vielen zeitgenössischen Bildern!
Bild: Harald Almonat

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Das erste Funktionsmuster bzw. der erste Prototyp des Trabant sah Mitte der 50er Jahre so aus, ...
Bild: Werk /

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... 1957 rollte der Trabant P 50 dann auf die Straßen der DDR.
Bild: Werk

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Zunächst verließen Fahrzeuge der Nullserie das Werksgelände in Zwickau, 1958 begann der Verkauf. 1962 folgte der Trabant 600 mit der internen Bezeichnung P60.

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Rennpappe, Duroplast-Bomber: Der treue Trabant 601 musste nicht nur in seiner Heimat Verballhornungen einstecken. 1964 trat der P601 (Bild) die Nachfolge des P60 an. An der technischen Basis mit luftgekühltem Zweizylinder-Zweitakter, Frontantrieb und Duroplast-Karosserie hatte sich nur wenig geändert.
Bild: Alexander Vasiliev

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Der 601 holt 26 PS aus 595 Kubikzentimetern Hubraum, von 0 bis Tempo 80 braucht er 20 Sekunden, Spitze 105 km/h. Womit 1964 niemand rechnete: Dieses Auto sollte ein Vierteljahrhundert lang gebaut werden, technisch nahezu unverändert!
Bild: AUTO BILD / Harald Almonat

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Der Trabant als Zugfahrzeug? Logisch. Die 26 Trabant-PS haben keine Mühe mit diesem originalen QEK-Junior-Wohnwagen (300 bis 360 Kilo Leergewicht). Eine Alternative war höchstens das Campingzelt auf dem Dachgepäckträger.
Bild: AUTO BILD / Harald Almonat

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Solche Farben waren zu Zeiten des Trabant 601 Standard.
Bild: AUTO BILD / Harald Almonat

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Der Trabant schaltet sich so: erster Gang vorn unten, zweiter Gang vorn oben, dritter Gang hinten unten, vierter hinten oben. Zum Einlegen des Rückwärtsgangs den Schalthebel mittig ganz nach vorn drücken und über die Sperre nach unten bewegen. Vor dem Losfahren unbedingt den Benzinhahn öffnen!
Bild: Conrad Piepenburg

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Der Benzinhahn liegt rechts neben der Heizung. Beginnt der Trabant beim Fahren zu stottern, einfach auf Reserve umschalten: Herunter beugen, Hahn ganz nach links drehen und wieder Gas geben. Vier Liter sind nun noch im Tank.
Bild: AUTO BILD / Harald Almonat

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Wieviel Zweitakt-Mischung ist noch im Tank? So misst man nach! Das Mischungsverhältnis war Kraftstoff zu Öl gleich 33 zu 1. Ab dem Modelljahr 1974 reichte auch 50 zu 1.
Schönes Exemplar finden: Trabant
Schönes Exemplar finden: Trabant
Bild: AUTO BILD / Harald Almonat

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Der Zweizylinder des Trabant läuft "mit der Kraft der zwei Kerzen". Diese augenzwinkernde Beschreibung des Knattersounds hat sich in der Trabi-Gemeinde zum geflügelten Ausdruck entwickelt.
Bild: AUTO BILD / Harald Almonat

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Praktischer ging es in der DDR kaum: Bei DDR-Bürgern war der Trabant Kombi "Universal" als kompakter Lademeister sehr beliebt. Mehr Auto war auf einer Länge von nur 3,51 Metern kaum denkbar.
Bild: Alexander Vasiliev

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Aus der Betriebsanleitung des Trabant: "Die Straßenlage und die Beschleunigung Ihres Trabant sind ausgezeichnet. Das sollte Sie jedoch nicht verleiten, leichtsinnig zu werden. Fahren Sie so, dass Sie überall jederzeit rechtzeitig anhalten können."
Bild: Werk

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Eine offene Trabant-Variante für die NVA ("Grenz-Trabant" oder "Stoffhund") folgte 1966. Das gleiche Auto gab es ab 1978 auch als ziviles Modell Tramp.
Bild: Privat

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Im Gruppe-2-Trabant lieferte der Zweitakt-Motor vom Typ P65 stolze 50 PS und 90 Nm Drehmoment. Das 590 Kilogramm leichte Zweitakt-Geschoss erreichte 150 km/h. Kostenpunkt: für viele unerreichbare 50.000 Ost-Mark.
Bild: Andrea Schick-Zech

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Als der Trabant mit dem 1,1-Liter-Motor aus dem VW Polo 86C serienreif war, stand die DDR schon vor ihrem Ende. Kaum jemand wollte den ab Mai 1990 gebauten Trabant-Viertakter 1.1 kaufen.
Bild: Werk /

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Statt zwei Zylindern murmeln beim Trabant 1.1 vier im unter der Haube, die für den VW-Motor geändert werden musste. "Noch nie haben uns 126 km/h so beeindruckt. Trabi-Rasen macht Freude", schrieb AUTO BILD 1990.
Bild: Andreas Lindlahr

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Doch ab dem 1. Juli 1990 waren Westwagen für DDR-Bürger erreichbar. Wer nahm da für 9000 Westmark noch einen neuen Trabi, wenn gespachtelte Golf I und Fünfthand-BMW lockten?
Bild: Andreas Lindlahr

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"Mumie mit Herzschrittmacher" spottete man damals über den Trabant 1.1. Doch der fährt mit nur 700 Kilogramm Leergewicht sehr vergnüglich. Tolles Handling und 40 PS bringen den Trabant ordentlich auf Trab. Bergab mit Rückenwind sind 150 km/h drin.
Bild: Andreas Lindlahr

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Der VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau war ab Juli 1990 Geschichte, Nachfolgerin wurde die Sachsenring Automobilwerke GmbH. Bis zum 30. April 1991 versuchte man, den Trabant 1.1 zu verkaufen. Vergeblich.
Bild: Andreas Lindlahr

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Nach nur einem Jahr Bauzeit und 39.474 Exemplaren wurde der Trabant 1.1 am 30. April 1991 eingestellt. Die Verpflanzung des 1100-ccm-Motors konnte das fahrende Fossil nicht retten.

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Zwar konnte die Technik mit dem ästhetisch bemerkenswerten Auftritt nicht mithalten, die Werbung machte den Wartburg trotzdem zum Traumauto.
Bild: F.O.Bernstein/Stadtarchiv Eisenach/Museum der bildenden
Künste Leipzig

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Geräumige Limousine mit altem DKW-Herz. Dieser Wartburg 1000 (Baureihe 311, 1955-1965) schuftete noch zu Wendezeiten im alltäglichen Einsatz.
Bild: Sascha (Alexander Vasiliev)

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Das Wartburg 311 Reise-Coupé war ein automobiler Traum. Die Ästhetik konnte problemlos mit einem Borgward Isabella Coupé oder VW Karmann Ghia mithalten. Als Antrieb diente auch hier der verfügbare, knatternde Dreizylinder.
Bild: Werk

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Der Wartburg 311 Camping war ab 1956 einer der elegantesten Kombis überhaupt. Auch ein zweitüriger 311 Kombi wurde angeboten. Interessantes Stilelement des Camping: die ins Dach gezogenen hinteren Seitenscheiben.
Bild: Sascha (Alexander Vasiliev)

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Im VEB Karosseriewerk Dresden (ehemals Gläser) schaute man bei Erscheinen des Wartburg 311 Cabriolets 1956 bereits auf eine fast 100-jährige Tradition zurück. Die Dresdner fertigten die Karosserie des schönen Wagens.

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Ab August 1966 rollte in Eisenach der Wartburg 353 vom Band. Er entsprach zum Zeitpunkt seiner Präsentation der aktuellen Auto-Mode. Der konservativ gezeichnete Wartburg hatte veraltete Technik an Bord, doch die simple Ausführung erleichterte Wartung und Reparaturen.
Bild: Werk

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Camping war in der DDR sehr beliebt. Daher wurden im Wartburg-Prospekt natürlich die Liegesitze des 353 hervorgehoben.
Bild: Werk

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Standard-Streifenwagen der Volkspolizei war der Wartburg 353. Nach der Wiedervereinigung ergänzten Streifenwagen aus dem Westen die Fahrzeugbestände der Volkspolizei.
Bild: www.deutsche-volkspolizei.de

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Das Wartburg-Kombimodell folgte 1969 und trug den Namen "Tourist". Limousine und Tourist teilten sich den Antrieb: Einen Einliter-Zweitakter mit drei Zylindern und zunächst 45, ab 1969 mit 50 PS.
Bild: Sascha (Alexander Vasiliev)

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Große Klappe: Hält der Wartburg Tourist, was dieses Bild andeutet?
Bild: Werk

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Klar, alles drin. Schon die Limousine bot ein beachtliches Kofferraumvolumen von mehr als 500 Litern. Der Tourist war ein wahrer Lademeister.
Bild: Werk

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Auch einen Pick-up auf Wartburg-Basis gab es. Ab 1985 lief der Wartburg 353 Trans in Eisenach vom Band. An Privatleute wurde er jedoch nicht ausgeliefert, den Trans bekamen Behörden. Nach der Wende gingen aber einige in Privathand über.
Bild: Werk

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Um 1960 hatte man in Eisenach mit der Entwicklung eigener Viertaktmotoren begonnen. Doch das Politbüro wünschte keine Weiterentwicklungen. In den 80ern musste dann mit Gewalt ein VW-Motor in den Warti. Das machte 1988 zu einem letzten Höhepunkt der DDR-Autoindustrie: Der Wartburg 1.3 mit Viertakter und 58 PS erschien.
Bild: Sascha (Alexander Vasiliev)

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Irmscher machte den Viertakt-Wartburg schick. Doch es hat dem Verkauf nicht mehr geholfen, auch der Wartburg 1.3 Irmscher New Line stand wie Blei bei den Händlern. Heute ist der Irmscher-Wartburg ein begehrtes Sammlerstück!
Bild: Werk

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Schicksal der Wende: 1989 entstanden etwa 100 Wartburg 1.3 mit Streifenwagen-Ausstattung. Sie kamen nicht mehr zum Einsatz.
Bild: www.deutsche-volkspolizei.de

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Der 1969 präsentierte Melkus RS 1000 war das Traumauto in der DDR. Zwischen 1969 und 1979 baute Motorsport-Held Heinz Melkus den Sportwagen unter schwierigen Bedingungen. Dem ein Liter großen Wartburg-Dreizylinder entlockte er nach offiziellen Angaben 70 PS.
Bild: Lena Barthelmeß

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101 Mal entstand der Melkus RS 1000, und zwar ausschließlich für die Rennstrecke. Den Rennbetrieb haben nur 50 Exemplare überlebt.
Bild: Lena Barthelmeß

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Als Teilnehmer von Oldtimer-Rallyes macht der RS 1000 immer eine gute Figur, wie hier bei der Oltimer-Rallye Hamburg-Berlin-Klassik 2017.
Bild: Matthias Brügge

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1949 begann die Autoproduktion im neugegründeten Industrieverband Fahrzeugbau der DDR. Erster Auto war der IFA F8. Dieser entsprach der DKW Meisterklasse, einem Modell, das zu diesem Zeitpunkt bereits zehn Jahre alt war.
Bild: Werk

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IFA F9: Das DDR-Pendant zum DKW F89 bzw. F91 wurde in zahlreichen Karosserievarianten gefertigt. Als zweitürige Limousine, Kombi, Cabrio-Limousine und als Cabrio (Foto). Während der DKW F89 mit zwei Zylindern und 23 PS auskommen musste, gab es den IFA F9 vom Modellstart 1950 an mit 30 PS starkem Dreizylinder.
Bild: Ulli Sonntag

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Kaum bekannt: Die Zwickauer Horch-Werke bauten ab 1956 die Luxuslimousine P 240, erst noch mit Horch-Markenzeichen, ab 1957 dann als Sachsenring. Der nur 1382-mal gebaute P 240 hatte einen Sechszylinder mit 80 PS und war auf der Höhe der Zeit. Wegen seines Preises von 27.500 Mark fuhren ihn nur DDR-Parteifunktionäre.
Bild: Werk

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Bei der Ehrenparade zum 25. Jahrestag der Gründung der DDR im Oktober 1974 zeigte sich die NVA mit Paradefahrzeugen vom Typ Sachsenring Repräsentant. Diese waren fünf Jahre zuvor zum 20. Jubiläum der Republik bei Sachsenring in Auftrag gegeben worden und basierten technisch auf dem P 240.
Bild: Bundesarchiv

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Ein "Sohn Moskaus", das ist die Übersetzung von Moskwitsch, in der DDR: Der russische Moskwitsch 412, gebaut von 1967 bis 1975, stand vor allem bei Taxifahrern hoch im Kurs. Er genoss den Ruf, quasi unzerstörbar zu sein. Der 1,5-Liter-Motor mit obenliegender Nockenwelle ähnelte konstruktiv dem Aggregat des BMW 1500.
Bild: Alexander Vasiliev

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Moskwitsch 2140: 1976 kam der Nachfolger des 412 mit auf 80 PS gesteigerter Leistung und serienmäßigen Scheibenbremsen vorne.
Bild: Alexander Vasiliev

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Auf einigen westlichen Exportmärkten wurde der 2140 als Moskwitsch 1500 SL angeboten – ohne Erfolg. In der DDR wurde der Moskwitsch wegen seiner miserablen Verarbeitung spöttisch "Rostquietsch" genannt.
Bild: Sascha (Alexander Vasiliev)

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Der Markenname Lada war auch Wessis bekannt, Lada verkaufte Autos auch in die BRD. Der in Russland "Shiguli" genannte Wagen war ein Lizenzbau des erfolgreichen Fiat 124 und war in der DDR ab 1970 erhältlich. Das hier ist ein Lada 1200 im selbstgebastelten Rallye-Trimm.
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Bild: Alexander Vasiliev

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In seiner Heimat hieß der Lada 1200 VAZ 2101. Der Fiat 124 war "Auto des Jahres 1967" und punktete vor allem mit üppigen Platzverhältnissen und robuster Technik. In Russland lief er als VAZ 21074 bis 2012 vom Band. In Deutschland war der Nachfolger als Lada Nova bis 1996 neu zu haben.
Bild: Sascha (Alexander Vasiliev)

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Traumwagen in Staatsdiensten: DDR-Bürger mussten jahrelang auf einen Lada 1200 warten. Meist waren entsprechende Beziehungen nötig, um einen zu bekommen.
Bild: www.deutsche-volkspolizei.de

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Tauchte ein Lada im Rückspiegel auf, machten alle Platz. Auch ohne Blaulicht und Martinshorn konnte sich der 75 PS starke Lada 1500 (VAZ 2103, 1972-1984) gegen die meisten DDR-Fabrikate durchsetzen.
Bild: www.deutsche-volkspolizei.de

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Mit einer neuen Lackierung war dieser Lada Nova fit für den Dienst in der geeinten Bundesrepublik. Ab dem 3. Oktober 1990 wurden Strafzettel nach Bundesrecht verteilt.
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Bild: Stefan Lindloff

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Für Dienstfahrten in unwegsamen Gelände griffen die Volkspolizisten auf den VAZ 2121 zurück, in der DDR und darüber hinaus als Lada Niva bekannt.
Bild: www.deutsche-volkspolizei.de

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Der Funkstreifenwagen der Volkspolizei auf Basis eines VW Golf 1 kam nie zum Einsatz. Die DDR-Regierung plante ursprünglich, den Golf auf der Transitautobahn als Streifenwagen einzusetzen. Dazu kam es aber nicht.
Bild: www.deutsche-volkspolizei.de

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1978 lieferte Volkswagen 10.000 Golf 1 in die DDR. Zu happigen Preisen: Der 50-PS-Zweitürer sollte 30.000 Mark der DDR kosten, der kleinste Diesel ...
Bild: Harald Almonat

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... als Viertürer gar 35.000 DDR-Mark. Weil die Nachfrage aus Sorge um die Ersatzteilversorgung gering war, wurden die Preise auf 22.000 und 26.000 Mark gesenkt. Daran erinnerte sich ein Zeitzeuge gegenüber WELT.
Bild: Harald Almonat

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Mit dem NSU Prinz verband den Saporoshez SAZ 966 nur eine ähnliche Formgebung. Sein luftgekühlter V4-Heckmotor wurde durch die gut sichtbaren, großen Kiemen im Heck beatmet. Bis zu 40 PS beschleunigten den ukrainischen Kleinwagen auf 130 km/h Spitze.
Bild: Alexander Vasiliev

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Der 1968 vorgestellte Wolga (russische Bezeichnung GAZ M 24) war eine Klasse oberhalb des Wartburg angesiedelt und meist im Dienst der Behörden unterwegs. An Privatpersonen in der DDR wurde der Wolga offiziell nicht verkauft.
Bild: Alexander Vasiliev

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Nur die Gleicheren unter den Gleichen fuhren in der DDR einen Wolga. Dazu zählte neben der Polit-Elite die Volkspolizei (Bild).
Bild: www.deutsche-volkspolizei.de

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Bis 1989 im Einsatz in Berlin: Wolga-Funkstreife, Baujahr 1975. Doch eine Chance gab es für jeden in der DDR, in einem Wolga mitzufahren – im Taxi.
Bild: www.deutsche-volkspolizei.de

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Im ehemaligen Jugoslawien wurde bis 2008 des Zastava 101 gefertigt, eine Lizenzproduktion des Fiat 128. Der feierte 1969 seine Premiere als erster Fiat mit Frontantrieb und Quermotor. Der Zastava kam 1971 auf den Markt und später auch in die DDR.

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Sehr beliebter Importwagen in der DDR: der Skoda 1000 MB. Angelehnt ans Patentrezept aus Wolfsburg setzte Skoda in den 60er-Jahren auf Heckmotoren. 1964 erschien dieser erste Skoda mit Heckmotor und Hinterradantrieb. MB steht für Mladá Boleslav, das ist der Standort der Produktion.
Bild: Alexander Vasiliev

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Den geplanten Produktionsausstoß von 1000 Wagen täglich erreichte Skoda nie. Auf dem Genfer Salon 1966 stellte Skoda das Coupé 1000 MBX (Foto) vor.
Bild: Werk

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1969 kam Skoda mit dem S100, dem Nachfolger des 1000 MB. Es blieb bei Heckmotor und Heckantrieb. Neben dem S100 (44 PS) bot Skoda ab 1969 auch den S110 mit 49 PS an.
Bild: Werk

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Der Skoda S 105 war einer der letzten Heckmotor-Skoda.
Bild: Sascha (Alexander Vasiliev)

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Parteifunktionäre hatten die Chance auf Tatras starke Stromlinien-Limousine: hier ein 603 mit V8-Motor. In der DDR blieb der Tatra mit luftgekühltem V8 im Heck allerdings eine Ausnahmeerscheinung.
Bild: Stefan Lindloff

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Ein paar Jahre später ließ sich der sozialistische Führungskader im Tatra 613 (1973-1996) chauffieren. So ein Tatra war ein volksferner Bonzendampfer, der Arbeiterklasse blieb er verwehrt.
Bild: Christian Bittmann

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Hochrangige Funktionäre aus der UdSSR wurden in der Hauptstadt der DDR gelegentlich im Tschaika GAZ-13 gesichtet. 5,5-Liter-V8, 200 PS, gebaut von 1959 bis 1977.
Bild: Bundesarchiv

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Den wiegenden Federungskomfort des Citroën CX wusste auch SED-Generalsekretär Erich Honecker zu schätzen. Aber selbst der einflussreichste Mann der DDR musste fünf Jahre auf seinen verlängerten CX warten – wegen Zollproblemen.
Schönes Exemplar finden: Citroen CX
Schönes Exemplar finden: Citroen CX
Bild: Harald Almonat

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Der Staatsratsvorsitzende ließ sich vorzugsweise in verlängerten Citroën CX und Volvo 264/760 und chauffieren. Die 5,50 Meter lange CX in luxuriöser Prestige-Ausstattung bot Luxus wie Klimaanlage, Viergangautomatik, hydropneumatische Federung und einen Tempomat.
Bild: Harald Almonat

72/89
Dem Genossen Generalsekretär stand auch ein kurzer Citroën CX zur Verfügung. Hier zu sehen beim Empfang von Erich Honecker für Bundeskanzler Helmut Schmidt.
Bild: dpa

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Auch solche Volvo 760 zählten zum Fuhrpark des Politbüros. Das Design des kantigen 7er-Volvo entsprach dem damaligen Autogeschmack in den USA. Der schwedische Karosseriebauer Nilsson verlängerte zehn Volvo 760 für die DDR-Regierung.
Bild: Uli Sonntag

74/89
Die polnische Lizenzfertigung des Fiat 126 wurde "Maluch" (Kleiner) genannt. Der Polski-Fiat 126p besaß in Polen einen ähnlichen Stellenwert wie der VW Käfer hierzulande. Der charakteristisch heulende, luftgekühlte 595-ccm-Zweizylinder ist flach im Heck eingebaut, so dass Raum für eine praktische Heckklappe blieb.
Bild: Alexander Vasiliev

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Der Polski-Fiat 125p ist eine Zwitterkonstruktion aus dem Fiat 1300/1500 der 60er und der Karosserie des Fiat 125. Ursprünglich ein Statussymbol in der DDR, war die Versorgung mit hochoktanigem Sprit problematisch. Außerdem war die Qualität schlechter als bei Lada. Gegen ihn konnte sich der große Polski-Fiat nicht durchsetzen.
Bild: Alexander Vasiliev

76/89
Wie seine Brüder aus dem Hause Polski-Fiat basierte der FSO Polonez technisch auf dem Fiat 125. Die neu gestaltete Außenhaut mit praktischem Fließheck genügte, als der Polonez 1978 auf den Plan trat, durchaus den ästhetischen Ansprüchen der Zeit.
Bild: Alexander Vasiliev

77/89
Seit 1969 lief der aus Frankreich stammende Renault 12 in Rumänien als Lizenzbau als Dacia 1300 von Band. Der rumänische Franzose leistete 54 PS und wurde auch in der DDR angeboten.
Bild: Sascha (Alexander Vasiliev)

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Spätere Modelle des 1300ers zeichnen sich durch den bemühten Versuch aus, mit Hilfe eines Kunststoffgrills zeitgemäß zu wirken. Im Schnitt gab es fünf Garantiefälle pro Auto – der Dacia war furchtbar verarbeitet.
Bild: Sascha (Alexander Vasiliev)

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Der Bulli des Ostens hieß Barkas. Kein Volkseigener Betrieb, keine Genossenschaft und auch nicht die Staatssicherheit kam ohne den Barkas B 1000 mit Wartburg-Dreizylinder aus. Hier zu sehen: ein Barkas B 1000 der Verkehrsunfallbereitschaft.
Bild: www.deutsche-volkspolizei.de

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Der rote Zierstreifen verrät, dass dieser Barkas B 1000 als Kontrollgruppenfahrzeug der Verkehrspolizei eingesetzt wurde. Das wichtigste Gerät an Bord war das polnische Verkehrsradargerät "Mirado". Im Volksmund wurde dieser Wagentyp wegen des charakteristischen Zierstreifens "Rotkäppchen" genannt.
Bild: www.deutsche-volkspolizei.de

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Dieser Barkas B 1000 ist ein originales Einsatzfahrzeug der K1. Die K1 (Arbeitsgebiet I der Kriminalpolizei der DDR) arbeitete mit geheimdienstlichen Mitteln zur "Bekämpfung von Verbrechen gegen die DDR".
Bild: www.deutsche-volkspolizei.de

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Wegen des Mangels an geeigneten Fahrgestellen in der DDR mussten Nutzfahrzeuge der Marke Robur für eine ungeheure Vielfalt von Aufbauten herhalten. Die hier abgebildete Omnibus-Version stellt eine der eher gewöhnlichen Varianten dar.
Bild: dpa

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Ebenfalls gut bekannt: Ein LO 1800 Transportfahrzeug der DDR-Volkspolizei aus dem VEB Robur-Werk Zittau.
Bild: dpa

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Der LD 3004 war Roburs Versuch kurz nach der Wende, mit Motoren von Deutz den Sprung in die freie Marktwirtschaft zu schaffen. Doch weder Spenderherz noch Plastiknase vermochten die schon zu DDR-Zeiten angeschlagene Marke zu retten.
Bild: dpa

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Der IFA W50 war in der DDR das Fahrzeug fürs Grobe. In unzähligen Varianten erhältlich, wurde er jeder Aufgabenstellung gerecht. Die Allrad-Modelle waren dem West-Vorbild in ihrer Steigfähigkeit ebenbürtig.
Bild: dpa

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Die letzten 1000 W50 aus dem IFA-Kombinat Ludwigsfelde standen 1990 auf Halde. Von 1965 bis 1990 wurden insgesamt 571.789 IFA W50 gebaut. Sie wurden in viele sozialistische Bruderländer exportiert, bis nach Vietnam.
Bild: dpa

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Er diente dem Transport von VoPo-Einheiten: ein IFA G5 mit drei Achsen und Allradantrieb.
Bild: www.deutsche-volkspolizei.de

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Das ist ein Wasserwerfer "Hydromyl" auf Basis der ehemaligen polnischen Lkw-Marke Star.
Bild: www.deutsche-volkspolizei.de

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Multicar ist die einzige DDR-Automarke, die sich bis heute halten konnte. Das kompakte Nutzfahrzeug ist in zahlreichen Aufbauvarianten erhältlich und vor allem bei Kommunen sehr beliebt.
Bild: Werk
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