Die Welt im Spar- und Optimierungs-Wahn: Alle in unserem Leben zwischen LED-Glühlampe und Carsharing wird nur noch danach beurteilt, wie nützlich es ist. Da singen wir prompt eine Hymne auf den Un-Nutzen – und steigen ein ins klassische Sportcoupé. Denn wer wochentags im Elektro-SUV oder Hybrid-Kombi Platz- und Energieverbrauch optimal im Griff hat, kann in der Freizeit doch mal ein Auge zudrücken... Sportcoupés sind und waren etwas für Genießer; man leistete sie sich, ohne sie wirklich zu brauchen.
Was Wunder, dass diese Fahrzeuggattung gerade steigende Nachfrage erlebt. Und Marius Brune vom Marktbeobachter Classic Data sieht bei vielen dieser Modelle der 1970er- und 80er-Jahre weiteres Wertsteigerungspotenzial. Für sie interessiert sich mit den "Babyboomern", also den geburtenstarken Jahrgängen von 1955 bis 1970, eine zahlenmäßig große Anhängerschaft. Ob bei den Coupés aus Opels goldenen Zeiten oder den Audi-Zweitürern der Achtziger: Überall zeigen die Kauf-Kurven nach oben.

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Bestes Beispiel: Opels Coupé-Version des C-Kadett. Binnen sechs Jahren legte der bis zu 765 Kilogramm leichte Flitzer um stolze 40 bis 50 Prozent zu. Am meisten waren die Fans vom 105 PS starken GT/E bereit zu zahlen. Mit Abstand folgen die schwächeren Motorisierungen. Ob der Zweitürer vor dem Facelift (ab Juli 1977) oder danach gebaut wurde, hat keinen Einfluss auf den Preis.
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Die Coupé-Version vom Opel C-Kadett GT/E ist im Wert innerhalb der vergangenen fünf Jahre um gut ein Drittel gestiegen.
Bild: Angelika Emmerling / AUTO BILD

Nicht ganz so spektakulär, aber auch beachtlich: Audis Coupé der Baureihe B2. Die Basis für den Urquattro konnte vom Ruhm der Rallye-Legende zwar nur wenig profitieren, doch beispielsweise das GT 5S mit 115 PS legte in den vergangenen fünf Jahren von 11.100 Euro (Zustand 2) auf 12.900 Euro zu. Der Urquattro steht weit darüber: über 50 000 Euro ist er inzwischen wert. Allrad gab es auch diesseits von ihm, aber erst ab 1984.
Auch etablierte Szene-Lieblinge wie der Ford Capri sind weiter im Aufwind, bleiben mit Preisen diesseits von 20.000 Euro in gutem Zustand aber auch weiterhin erschwinglich.

Bei älteren Sportcoupés stagniert die Nachfrage

Anders dagegen bei Sportcoupé jenseits der 50: Eigentlich fängt da für viele ja das Leben erst so richtig an, doch bei den historischen Zwei-/Dreitürern ab dieser Altersgrenze häufen sich gerade die Anzeichen, dass es deutlich geruhsamer verläuft - hinsichtlich der Nachfrage: Denn die Wertentwicklung lässt unterhalb des Baujahrs 1970 erkennbar nach.
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Frühe Sportcoupés wie der Fiat 850 haben kein großes Wertsteigerungs-Potenzial mehr. Grund: Ihre Zeitgenossen sterben weg.
Bild: Angelika Emmerling / AUTO BILD
Hier macht sich bemerkbar, dass die Liebhaberszene schrumpft und der Nachwuchs fehlt. Fahrzeuge, die in den nächsten Jahren aus Nachlässen oder Sammlungsauflösungen auf den Markt kommen, werden daher preislich unter Druck geraten, glaubt Marius Brune vom Marktbeobachter Classic Data.

Bildergalerie

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Das betrifft zum Beispiel Fiat 850 oder BMW 700 LS Coupé. Die beiden Klassiker der Sechzigerjahre befinden sich derzeit beim Preis in einer Phase der Stagnation. Zum einen fehlt jüngeren Käufern meist der persönliche Bezug zu diesen Autos. Und darüber hinaus dämpft auch die seinerzeit noch bescheidene Motorisierung die Kauflust.