Mitte der 1990er-Jahre herrschte der Rotstift in der Autoindustrie, strukturelle Kostensenkung war gefragt – auch und vor allem bei Daimler. Bei Mercedes begann der radikale Kurswechsel mit der Ernennung Jürgen Schrempps 1995 als CEO. Der knallharte Ma­nager hatte vor allem eins im Blick: den Shareholder-Value. Zur Steigerung des Unternehmens­wertes sollten die Kosten massiv gesenkt werden. Und das hatte Konsequenzen für die Qualität der Fahrzeuge, meist negative.

E-Klasse (W 210) geriet zum Fiasko

So überwand Mercedes seine Pannen-Jahre
Vor allem Türen waren bei älteren Mercedes-Baureihen immer wieder vom Rost befallen.
Zu den sinnvolleren Maßnahmen zählte noch die Abkehr vom Reihensechser hin zum V6, um die Motoren mit den Achtzylindern auf derselben Produktionsstraße zu mon­tieren. Das war deutlich günstiger, bessere Laufeigenschaften wiesen die neuen Dreiventilmotoren aber nicht auf. Dazu kamen neue Bedingungen durch Umweltschutz­vorgaben bei der Lackierung der Karosserien. Ab etwa 1992 stellte Mercedes um auf wasserbasierte Lacke, was vor allem den W 124er be­traf. Heute suchen Liebhaber der Baureihe gezielt nach älteren Mo­dellen, die noch mit Acryllack beschichtet sind, weil deren Korrosionsbeständigkeit deutlich besser ist. Zum wahren Fiasko geriet die Angelegenheit allerdings erst mit dem Nachfolgemodell, der E-Klas­se (W 210). Nach wenigen Jahren bildete sich insbesondere an den Türen großflächiger Rost, was den Ruf der Marke arg ramponierte. Be­troffen waren teilweise nur zwei Jahre alte Fahrzeuge. Ursache: mikrobielle Belastung der Lacktanks.

Riesen-Rückruf wegen Ausfällen bei SBC-Bremse

Ungeachtet der Warnung von Branchenkennern folgte 1998 die waghalsige, 38 Milliarden Mark teure Fusion mit Chrysler, die zum wirtschaftlichen Desaster wurde. Der Unternehmenswert fiel bis zur Trennung im Jahr 2007 drastisch, die Sanierung kos­tete etliche Arbeitsplätze. Das schlug sich nachträglich in der Qualität der Fahrzeuge nieder. Rost war auch hier das vorherrschende Problem, bei der Baureihe W 210 mussten sich in den Niederlassungen Karosseriebauer in Mannschaftsstärke um den massenhaften Türtausch kümmern. Auch spätere Baureihen waren wegen schlechter Versiegelungen betroffen. Ab 2004 wurde dann auch noch die SBC-Bremse für Mercedes zum Deba­kel. Nach gefährlichen Ausfällen rief Daim­ler 680.000 Autos der Baureihen E-Klasse (W 211), SL (R 230) und CLS (C 219) zurück. Bei vielen Au­tos mussten die Mecha­niker mehr­mals ran. Die Folgen: riesige Kos­ten, Imageschaden.
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Heute überzeugt Mercedes bei Dauertest und TÜV-Report

So überwand Mercedes seine Pannen-Jahre
Die A-Klasse (W 176) wurde im TÜV-Report 2020 von AUTO BILD erneut Sieger bei den Kompaktwagen.
Inzwischen ist das längst anders, Mercedes überzeugt wieder im AUTO BILD-Dauertest: Eine A-Klasse fährt 325.000 Kilometer ohne Kupplungstausch und schlägt damit einen zeitgleich in den Test gestarteten VW Golf 7. Eine C-Klasse spult fast eine halbe Million Kilometer (Stand Januar 2020) mit tolerierbarem Reparaturaufwand ab. Die E-Klasse erreichte Dauertestnote 2, die V-Klasse gar eine 1-. Und auch im TÜV-Report weisen A-Klasse, B-Klasse, C-Klasse, SLK, GLK und nun auch der GLC regelmäßig die geringsten Mängelquoten auf – gewiss kein Zufall. Vor allem die von Pkw-Vorstand Eckhard Cordes (ab 2004 im Amt) ausge­rufene Qualitätsoffensive sorgte dafür, dass Produktionsmängel wie Rost, Elektrik- und Elektronikausfälle eingedämmt und be­seitigt wurden. Merce­des baut wieder Autos, die dem Ruf der Marke wieder gerecht werden: "Das Beste oder nichts."   Das bestätigten die aktuellen AUTO BILD-Ergebnisse.

Von

Stefan Novitski