Marktanalyse: Kombi-Klassiker, Preise, Preisentwicklung
Hohe Nachfrage – klassische Kombis werden teurer

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Klassische Lifestyle-Laster locken Liebhaber am meisten. Bei "Handwerkerautos" dagegen bleiben Nachfrage und Investition überschaubar. Hier die Preisentwicklung der interessantesten Youngtimer mit Ladezone!
Bild: Werk
Kombis erfreuen sich in der Oldtimerszene wachsender Beliebtheit. Klassiker-Fans halten allerdings weniger nach gewöhnlichen Lasteseln mit H-Kennzeichen Ausschau, sondern suchen eher das Besondere: "Lifestyle-Kombis", etwa das Mercedes-S-123-T-Modell, Exoten oder leistungsstarke Youngtimer.
Der Trend zu riesigen Station Wagons der 60er- und 70er-Jahre aus den USA, die sich vor einigen Jahren bei Verkaufsmessen auffällig häuften, war laut Marius Brune vom Marktbeobachter Classic Data jedoch nur ein kurzlebiges Phänomen.
Bei Spezialitäten wie dem Audi RS 2 Avant registriert der Marktbeobachter sogar eine wachsende Nachfrage von Kunden aus Übersee. Neben dem allgemeinen Hype um sportliche Audi befeuern derzeit auch zahlungskräftige Amerikaner, die den Wagen neu nicht kaufen konnten, den starken Preisauftrieb des Ingolstädter Power-Kombis.
Handwerker-Kombis im guten Zustand sind äußerst rar
Typische "Handwerkerautos" wie die Caravan-Modelle von Opel oder die Turnier-Typen von Ford sind dem Experten zufolge allerdings nicht sehr begehrt – trotz ihrer Seltenheit. Weil die meisten von ihnen einen harten Alltag hatten und "Überlebende" wegen der geringen Fahrzeugwerte nie für hochwertige Restaurierungen infrage kamen, ist der Bestand stark ausgedünnt.
AUTO BILD stellt in der Bildergalerie die Preisentwicklung populärer Klassik-Kombis vor
"Einen VW Passat 32b oder Opel Record Caravan aus den 70er- und 80er-Jahren im Sammlerzustand zu finden, ist ein beinahe aussichtsloses Unterfangen", sagt Brune. Das Positive: Entdeckt jemand doch mal eine solche Nadel im Heuhaufen, genügt in den meisten Fällen eine überschaubare vierstellige Investition.
Fehlfarben sind beim Mercedes S 123 besonders gefragt
Ein populäres Beispiel für die Kombi-Manie im Markt ist der Mercedes S 123, die Frachter-Version des "kleinen" Mercedes der 70er- und 80er-Jahre. Bei diesem Lifestyle-Laster sind Topmodelle und "Fehlfarben", also besonders schrille Ausstattungskombinationen, besonders nachgefragt. Zeitgeistige 70er-Jahre-Farben und schräge Ausstattungskombinationen wirken bei Mercedes-Liebhabern als Schlüsselreize.

Der Mercedes-Benz S 123 (1974-1985) gilt als erster "Lifestyle"-Kombi, der nicht nur wegen seines Laderaums gekauft wurde.
Bild: Angelika Emmerling
Das ab April 1978 in Bremen gebaute T-Modell (T für Touristik und Transport) war mit gehobener Ausstattung und ebensolchen Preisen bewusst höherklassig positioniert, um das "Handwerker-Image" zu vermeiden. Technisch entsprach es bis auf verstärkte Hinterradbremsen und Hinterachs-Hydraulikfederung weitgehend der W-123-Limousine. 199.517 Stück wurden bis 1985 gebaut.
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