VW Passat
VW Passat - Alle Infos zum Mittelklasse-Kombi
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Mit dem Passat B8 ist die achte Generation des Mittelklasse-VW am Start. AUTO BILD hat alle Infos zu Preisen, Motoren, Test sowie Gebrauchtwagen-Tipps!
Inhaltsverzeichnis
- Vorstellung und Preis - VW Passat startet unter 33.000 Euro
- Design und Abmessungen - Serienmäßige LED-Scheinwerfer im Passat
- Gebrauchtwagen-Check - Fahrwerk ist deutlich besser als beim Vorgänger
- Innenraum - Üppiges Platzangebot vorne und hinten
- Connectivity - MIB 3-Infotainment mit intelligenter Sprachsteuerung
- Kaufberatung - AUTO BILD empfiehlt die
- Ausstattung - Neue Namen für die Ausstattungslinien
- Motoren - Immer Vierzylinder im Passat Variant
- Fahren - Im Passat Variant GTE geht ordentlich die Post ab
Seit 2014 hat VW die achte Generation des Passat im Programm. 2019 spendierten die Wolfsburger dem Mittelklasse-Modell ein Facelift, das mit veränderten Scheinwerfern und Rückleuchten sowie modernisierte Schürzen vorne und hinten vorfährt. Innen hat das Passat-Update die aktuellste Generation des VW-Infotainments MIB 3 bekommen, damit ist der Passat immer online. Zusätzlich verbaut VW die DCC-Dämpfer des Arteon, die eine bessere Individualisierbarkeit des Fahrwerkcharakters ermöglichen. Preislich startet der Passat Variant mit 150 PS starkem 1,5 Liter-Benziner bei 32.775 Euro. Den Einstiegs-Diesel markiert der 2.0 TDI mit 122 PS, der Basispreis liegt bei 35.725 Euro. Der Top-Benziner mit 280 PS und dem Allradantrieb 4 Motion startet bei 55.400 Euro, für den Plug-in-Hybrid GTE werden mindestens 45.960 Euro fällig. Wer es ein bisschen geländegängiger haben möchte, der kann auf den Passat Alltrack Variant zurückgreifen, der startet bei 51.765 Euro. Im Herbst 2021 wurde die Produktion der Limousine in Deutschland eingestellt, als Neuwagen werden nur noch Kombis verkauft.
Die Preise des Passat Variant im Überblick:
- VW Passat Variant "Conceptline": ab 32.775 Euro
- VW Passat Variant: ab 34.700 Euro
- VW Passat Variant "Business": ab 37.135 Euro
- VW Passat Variant "Elegance": ab 42.165 Euro
- VW Passat Variant GTE: ab 45.950 Euro
- VW Passat Variant Alltrack: ab 51.765 Euro
Optisch ist die achte Generation des Passat deutlich moderner geworden und bricht mit dem biederen Design des Vorgängers. Die Front ziert ein üppiger Kühlergrill, der zum Facelift 2019 noch einmal gewachsen ist. Insgesamt ist der 4,78 Meter lange Wolfsburger flacher und breiter geworden, der längere Radstand (2,79 Meter im B8 zu 2,71 Meter im B7) verspricht mehr Platz für die Insassen und einen höheren Komfort. Zudem fährt der Allrounder seit 2019 serienmäßig mit LED-Scheinwerfern vor – die Top-Variante ist das LED-Matrix-Licht mit 44 LED-Zellen. Die zweigeteilten Rückleuchten kommen mit einer veränderten Bremslichtgrafik, die bei Betätigung im Wechsel mit dem regulären Rücklicht leuchtet. Die Rückleuchten mit der animierten Leuchtgrafik und dem wischenden Blinker (jeweils aufpreispflichtig) lassen an Audis Lichtspektakel denken. Wie beim Arteon trägt der Passat ab der Modellpflege seinen Namen mittig unterhalb des VW-Logos. Den Abschluss bildet ein verändertes Schürzendesign.

Der geht ganz gut: Mit voller E-Motor-Unterstützung sprintet der GTE in 7,4 Sekunden auf 100 km/h.
Bild: Volkswagen AG
Abmessungen im Überblick:
- Länge: 4,78 Meter
- Breite: 1,83 Meter
- Höhe: 1,52 Meter
- Radstand: 2,79 Meter
- Kofferraum: 650 Liter (1780 Liter bei umgelegter Rückbank)
Der Passat B8 ist ein Fahrzeug, das man als Gebrauchtwagen problemlos kaufen kann. Hohe Laufleistungen sind zwar üblich, aber nicht unbedingt ein Problem. Passt der Pflegezustand, ist der Wolfsburger ein guter Alltagsbegleiter. Doch gerade die vielen Kilometer machen sich bei den Bremsscheiben bemerkbar, deren Verschleiß oft überdurchschnittlich hoch ist. Bremsschläuche und -leitungen zeigen sich aber von der haltbaren Sorte und machen weniger Probleme. Auch die Elektronik mit ausgefallenen Navis, Kameras und Assistenzsystemen macht schonmal Ärger. In den Prüfkapiteln Fahrwerk und Licht hat der Passat B8 zu seinem Vorgänger deutlich zugelegt, bei dem Radaufhängungen, Federn und defekte Scheinwerfer erheblich öfter beanstandet wurden als üblich. Auch die Abgasanlage zeigt sich beim Passat sehr solide, mehr Sorgen bereitet aber Ölverlust, der schon bei der ersten HU auftreten kann.

Platzverhältnisse und Materialanmutung sind auf gewohnt hohem Niveau. Nichts zu meckern.
Bild: Volkswagen AG
Innen ist der Passat B8 deutlich edler als sein Vorgänger geworden. Der Armaturenträger ist flach und mündet in die Türverkleidungen. Klassische Luftausströmer gibt es nicht mehr, diese sind als funktionales Dekorelement über die gesamte Breite des Innenraums integriert. In der Mitte fand sich eine Uhr, die mit dem Facelift 2019 durch einen beleuchteten Passat-Schriftzug ersetzt wurde. Ebenfalls verschwunden ist die Knopfleiste über dem bis zu 9,2 Zoll großen Zentralmonitor. Die Lautstärkeregelung läuft über eine Touch-Fläche, einen Drehregler gibt es dafür nicht. Ansonsten präsentiert sich der Innenraum des Passat in gewohnter VW-Anmutung. Die Klimabedienung funktioniert konventionell über Tasten – jeder Griff sitzt und führt instinktiv zum Ziel. Und auch beim Platzangebot gibt es nichts zu meckern. Vorne wie hinten sitzt es sich tadellos. Ebenfalls geräumig: der Kofferraum. Im Passat Varian fasst dieser bis zu 650 Liter, bei umgelegter Rückbank steigt der Stauraum sogar auf bis zu 1780 Liter.

Der Homescreen des Infotainmentsytems lässt sich individualisieren – wie beim Touareg.
Bild: Volkswagen AG
Auch in Sachen Konnektivität hat VW beim Passat nochmal nachgelegt. So war der Allrounder der erste VW, der auf den MIB 3 (Modularer Infotainment Baukasten) zurückgreift. Damit ist immer eine SIM-Karte an Bord, über die Over-the-air-Updates, Karten-Updates fürs Navi und die natürliche Spracherkennung (Aktivierung durch "Hallo Volkswagen") mit externen Daten vom Server versorgt werden. Die digitalen Instrumente sind zwar nicht serienmäßig, sie verfügen aber über eine neue Navi-Ansicht, die den gesamten Bildschirm nutzt. Extrakosten für die Datenverbindung fallen nicht an– solange man über das Onboard-Infotainment nicht streamt oder einen Hotspot für Mitreisende einrichtet. Mit der aktuellen Generation des VW-Infotainments ist es möglich, seine persönlichen Einstellungen per "Volkswagen ID" in Leih- und Mietfahrzeuge mitzunehmen. Ähnlich wie eine Apple-ID oder ein Google-Account haben VW-Kunden dann einen Zugang, mit dem weitere Dienstleistungen genutzt werden können. Dann können Passat-Fahrer und -Fahrerinnen bargeldlos Parkgebühren zahlen oder den Kofferraum für Lieferungen freigeben. Zudem gibt es einen Anschluss für USB-C-Geräte.
Der Passat bezieht als Alleskönner, der alle bedienen will, seine Position in der hart umkämpften Mittelklasse. Für Kaufinteressenten ist er vor Allem wegen seines Basispreises interessant, der liegt mit 32.775 Euro deutlich unter der Konkurrenz von Audi, BMW und Mercedes. Die Modellpflege 2019 brachte neben dem üblichen Feinschliff an In- wie Exterieur vor allem neue Assistenz sowie noch mehr optionale Ausstattung. Und auch beim Platzangebot braucht sich der Wolfsburger nicht vor den Mitbewerbern verstecken. Das optionale "Travel Assist"-Paket bietet unter anderem den Abstandstempomat mit automatischer Tempoanpassung (bis 210 km/h) sowie Spurhalte-, Einpark- und Notbremsassistent. Dies ist erst ab der "Business"-Line verfügbar und nur im Umfang des "IQ-Drive"-Pakets, das mit 2805 Euro recht teuer ist. Für Vielfahrer lohnt es sich aber aufgrund der nützlichen Features. Sparen kann man wiederum beim 565 Euro teuren Head-up-Display, das die Fahrinformationen nicht wie bei den meisten Herstellern üblich auf die Frontscheibe, sondern auf ein kleines Glasscheibchen projiziert. Da sich die Basis "Conceptline" als wenig attraktiv entpuppt, sollten Sie schon mit Linie Business starten. Reisen Sie vorwiegend mit Kindern, bestellen Sie das Airbag-Paket mit Knieairbag für den Beifahrer sowie Seitenairbags hinten und Gurtstraffern. Sonnenrollos für (115 Euro) für die hinteren Seitenscheiben schaden ebenfalls nicht.
Bei der Ausstattung gibt es vier verschiedene Varianten. Mit dem Facelift 2019 haben die Ausstattungslinien neue Namen bekommen, zusätzlich ist eine "Conceptline" dazugekommen. Die ehemalige Trendline heißt nun schlicht "Passat", aus der Comfortline wurde "Business", und die Highline hört wie beim Arteon auf den Namen "Elegance". Dazu kann für die beiden gehobenen Ausstattungen Business und Elegance weiterhin das sportlich angehauchte R-Line-Paket geordert werden. Überarbeitete Lackfarben und Felgendesigns frischen das Erscheinungsbild des Passat zusätzlich auf. Die Ambientebeleuchtung umfasst 30 Farben.
Gegen Aufpreis kann der Passat mit dem "Travel Assist" ausgestattet werden, der Abstandsregeltempomat und Spurhalteassistent kombiniert. Aktiviert wird er per Knopfdruck am Lenkrad. Dank einer berührungsempfindlichen Folie im Lenkradkranz reicht Handauflegen aufs Volant, damit dem Travel Assist signalisiert wird, dass der Fahrer sich eingriffbereit hält. Dann steuert der Passat automatisiert bis 210 km/h, wobei eine neue Kamera für besonders flüssige Fahrweise sorgt. Bemerkt der Passat, dass der Fahrer auch nach mehrmaligen Warnsignalen nicht mehr reagiert, bremst die Elektronik eigenständig runter und wechselt automatisch auf den Pannenstreifen. Mehr Individualisierung im Fahrverhalten versprechen die DCC-Federbeine aus dem Arteon. Über die individuelle Einstellung der Dämpfer kann der Passat beinahe stufenlos zwischen besonders komfortabel und sportlich-straff abgestimmt werden. Für Hörgenuss soll eine neue 700-Watt-HiFi-Anlage von Dynaudio sorgen. Serienmäßig ist im Passat ein 6,5 Zoll großer Monitor (ohne Navi) verbaut, das Navi "Discover Media" lässt sich über ein Achtzoll-Display bedienen, die Topvariante des Infotainments ist die im Fotofahrzeug verbaute 9,2-Zoll-Version "Discover Pro".

Die Rückleuchten haben eine neue Bremslichtfunktion. Die normale Leuchtgrafik leuchtet im Wechsel mit den Bremsleuchten. Ziel: erhöhte Aufmerksamkeit.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
Motorenseitig gibt es die Auswahl zwischen drei Benzinern und drei Diesel-Varianten. Einen Plug-in-Hybrid haben die Wolfsburger mit dem GTE ebenfalls im Programm. Den Start bei den Benzinern macht ein 1,5 Liter-Turbo-Vierzylinder mit 150 PS (110 kW) und 250 Nm maximalem Drehmoment. Geschaltet wird hier serienmäßig über eine 6-Gang-Handschaltung, die 100 km/h-Marke fällt nach 8,9 Sekunden. Optional ist auch ein 7-Gang-DSG zu haben. Für Mehr Leistung gibt es die Zweiliter-Benziner, die mit 190 PS (140 kW) und mit 280 PS (206 kW) vorfahren. Beide Motoren werden ab Werk mit 7-Gang-DSG ausgerüstet, der stärkste Benziner kommt mit dem Allradantrieb 4 Motion. Bei den Dieselmotoren gibt es einen Vierzylinder in drei Leistungsstufen (122 PS, 150 PS und 200 PS). Der Top-Diesel ist mit Front- oder Allradantrieb zu haben. Der GTE kommt mit einem 1,4 Liter-Vierzylinder-Benziner und einem zusätzlichen Elektromotor. Die Systemleistung gibt VW mit 218 PS (160 kW) und maximal 400 Nm Drehmoment an. Der Sprint auf Landstraßen-Tempo gelingt so in 7,6 Sekunden.
VW Passat B8 (2022): technische Daten
1.5 TSI OPF | 2.0 TSI OPF | 2.0 TSI OPF 4 Motion | 2.0 TDI SCR 90 kW | 2.0 TDI SCR 110 kW | 2.0 TDI SCR 147 kW | 2.0 TDI SCR 147 kW 4 Motion | 1.4 l eHybrid (GTE) | |
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Motor | 1,5 Liter-R4-Turbo | 2,0 Liter-R4-Turbo | 2,0 Liter-R4-Turbo | 2,0 Liter-R4-Turbo | 2,0 Liter-R4-Turbo | 2,0 Liter-R4-Turbo | 2,0 Liter-R4-Turbo | 1,4 Liter-R4-Turbo + Elektromotor |
Kraftstoffart | Benzin | Benzin | Benzin | Diesel | Diesel | Diesel | Diesel | Plug-in-Hybrid |
Leistung/max. Drehmoment | 150 PS (110 kW)/250 Nm | 190 PS (140 kW)/320 Nm | 280 PS (206 kW)/400 Nm | 122 PS (90 kW)/250 Nm | 150 PS (110 kW)/340 Nm | 200 PS (147 kW)/400 Nm | 200 PS (147 kW)/400 Nm | 218 PS (160 kW)/400 Nm |
Getriebe | 6-Gang-Schaltgetriebe | 7-Gang-DSG | 7-Gang-DSG | 7-Gang-DSG | 6-Gang-Schaltgetriebe | 7-Gang-DSG | 7-Gang-DSG | 6-Gang-DSG |
0-100 km/h | 8,9 Sekunden | 8,0 Sekunden | 5,3 Sekunden | 11,2 Sekunden | 9,1 Sekunden | 7,6 Sekunden | 7,2 Sekunden | 7,6 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit | 214 km/h | 230 km/h | 250 km/h | 198 km/h | 213 km/h | 233 km/h | 230 km/h | 222 km/h |
Verbrauch kombiniert nach NEFZ | 5,2 l/100 km* (5,3 l/100 km mit DSG)* | 5,8 l/100 km* | 7,3 l/100km* | 4,1 l/100 km | 4,3 l/100 km* (4,0 l/100 km mit DSG)* | 4,6 l/100 km* | 5,0 l/100 km* | 1,6 l/100 km* |
Insgesamt bringt es der Passat GTE, wie bisher auch, auf 218 PS (160 kW) Systemleistung. Wenn die Kraft der zwei Herzen im Hybrid-Modus arbeitet und die Software das Zusammenspiel zwischen Otto- und Elektromotor selbsttätig regelt, ist das Vorwärtskommen eher etwas für zurückhaltende Zeitgenossen. Die Unterstützung durch den Elektromotor wird beim Kickdown eindeutig spürbar, im GTE-Fahrprogramm steht der 115-PS-E-Motor dem TSI-Verbrenner kräftig zur Seite, und so wird dem 1735 Kilogramm schweren Passat Variant ordentlich Leben eingehaucht. Dabei ergänzen sich das Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe und der elektrifizierte Antriebsstrang harmonisch. Die Fahrt geht entspannt und ruckelfrei vonstatten.
Mit 7,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h und einer Spitzengeschwindigkeit von 130 km/h rein elektrisch sowie 225 km/h absolut hält der Passat Variant GTE überall gut mit. Beim adaptiven Fahrwerk haben die Entwickler das Konzept vom VW Arteon übernommen und verfeinert: Der Fahrer kann die Charakteristik der Dämpfung jetzt in 15 Stufen wählen und auf den Zustand der Straße abstimmen. So lassen sich auch lange Strecken entspannt und relativ verbrauchsgünstig zurücklegen: Wir erreichten mit einem hohen, schnell gefahrenen Autobahnanteil 6,8 l/100 km. Rein elektrisch waren bei sehr behutsamer Fahrweise übrigens 41 Kilometer Reichweite drin, VW gibt insgesamt 70 Kilometer elektrische Reichweite an.
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