Sechs Generationen VW Golf
Die Golf-Geschichte

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1974 kam der erste VW Golf und mit ihm der durchschlagende Erfolg des Kompaktwagen-Konzeptes. Bis heute setzt der Golf Maßstäbe. AUTO BILD KLASSIK erzählt die Erfolgsgeschichte von sechs Golf-Generationen.
Der VW Golf ist kein gewöhnliches Auto. Als legitimer Nachfolger des VW Käfer überzeugte er von Anfang an mit hohem Nutzwert und Wirtschaftlichkeit. Genau wie der Käfer ist der Golf statusbefreit und klassenlos, wird vom Abiturienten ebenso gefahren wie vom Staatsanwalt. 1974 war Volkswagen auf den Erfolg des Golf angewiesen, denn das Festhalten am Heckmotor-Konzept kam bei den Kunden zunehmend schlechter an. Konkurrenten wie der Simca 1100 oder der Peugeot 104 zeigten, wohin die Richtung ging: Frontantrieb, große Heckklappe und fünf Türen.
Der erste Golf setzt Meilensteine und führt VW in die Gewinnzone

Der Golf I war nicht nur ein Bestseller, er setzte auch Meilensteine, die bis heute gültig sind: 1975 erschien der Golf GTI, der auf den Autobahnen der 70er Jahre mächtig Eindruck machte. VW rechnete mit maximal 5000 Golf GTI, doch schon im ersten vollen Verkaufsjahr wurden es zehn Mal so viele. 1976 folgte mit dem Golf Diesel das andere Extrem: Der niedrige Verbrauch von rund fünf bis sechs Litern und die hohe Zuverlässigkeit legten den Grundstein für die modernen TDI. Bis 1983 wurden rund sechs Millionen Golf I gebaut, darunter eine Million Golf Diesel, über 350.000 GTI und 80.000 Golf Cabriolet.
Der Dauerläufer: Golf II
1983 trat die zweite Generation des Golf an. VW blieb bei Karosserieform und Technik beim bewährten Konzept, dennoch war der Golf II ein von Grund auf neu konstruiertes Auto. Der längere Radstand und die bauchigere Figur sorgten für deutlich mehr Platz im Innenraum. Ab 1986 war der Golf erstmals mit Allradantrieb zu haben, Leistungshungrige griffen ab 1989 zum 160 PS starken Rallye-Golf. Golf-II-Besitzer profitieren noch heute von seiner legendären Haltbarkeit, 2008 sind immer noch mehr als eine Million Golf II in Deutschland zugelassen. Insgesamt liefen bis 1992 rund 6,3 Millionen Golf der zweiten Generation vom Band.
VR6, syncro, Variant, TDI, Cabrio: Golf III mit großer Modellplalette


Der Golf IV bringt Audi-Qualität in die Kompaktklasse

Ebenfalls 1999 präsentierte VW den Pumpe-Düse-TDI mit 115 PS, der mittels eines Einspritzdrucks von 2000 bar den Kraftstoff fein zerstäubte und für sehr niedrige Verbrauchswerte sorgte. Das Highlight der Baureihe war der Golf R32 mit 241 PS: Anfangs plante Volkswagen – ähnlich wie beim Golf I GTI – die Fertigung einer 5000 Exemplare umfassenden Sonderserie. Der große Erfolg des Golf R32 vor allem in den USA führte jedoch zu einer Serienproduktion von 35.000 Fahrzeugen. Insgesamt verließen 4,1 Millionen Golf IV die VW-Fertigungshallen.
Mit dem Golf V wird der Mythos GTI wiederbelebt

Ein Glanzlicht ist auch der 2006 erschienene 1,4-Liter-TSI-Motor. Sein per Kompressor und Turbo doppelt aufgeladener Vierzylinder-Benzin-Direkteinspritzer sorgt für ein üppiges Drehmoment von 240 Nm und geringen Verbrauch. Der kleine 1,4-Liter-Motor wirkt dabei so kraftvoll wie ein hubraumstärkeres Aggregat, verbraucht jedoch weniger. In Kombination mit dem innovativen Direktschaltgetriebe DSG bietet der Golf einen sehr attraktiven Antrieb. Für Kunden mit erhöhtem Platzbedarf bietet VW seit 2005 den Golf Plus an, der auf der Plattform des Golf V basiert. Gegenüber dem Standard-Golf ist er in der Höhe gewachsen, bietet eine höhere Sitzposition und mehr Platz im Fond. Seit 2007 liefert VW auch wieder einen Golf Variant, der auf dem Jetta basiert und circa 30 Zentimeter ist länger als die Golf-Limousine. Nachdem Volkswagen 2007 die Fertigung des 25-millionsten Golf feierte, läuft seit August 2008 die Produktion des neuen Golf VI in Wolfsburg.
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