100 Jahre Solitude
"Das waren wilde Zeiten"

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Sie ist legendär wie die Nordschleife und Le Mans: Die Solitude-Rennstrecke wird 100. Rennlegende Hans Herrmann blickt zurück.
Mit 220 Sachen über die Solitude
Der Helm ist wieder da. Dieser dünne Blechtopf, mit dem sich die Rennfahrer von heute höchstens bei der Champagnerdusche schützen würden, niemals aber bei Tempo 250. Der Helm gehört Hans Herrmann, er stiftete ihn, als er seine Karriere 1970 beendete. Und jetzt hat er ihn über Umwege zurückbekommen – zu seinem 75. Geburtstag.
Wenn Hans Herrmann diesen Helm aufsetzt, kommen die Erinnerungen zurück. An die spannendsten Rennen, die gefährlichsten Kurven, an die Solitude. "Die Piloten von heute würden uns den Vogel zeigen, wenn wir denen erzählten, dass wir hier langgefahren sind." Auf der Solitude, jener Rennstrecke bei Stuttgart, benannt nach dem Schloss, um das herum sie einst führte, fährt Herrmann heute noch oft. Denn dort, wo er früher mit 220 Sachen haarscharf an Bäumen vorbeirauschte, führt heute die Landstraße von Stuttgart nach Leonberg. Quer durch Herrmanns Heimat.
Doch in diesem Jahr hat der Rückblick auf die wilden Zeiten einen besonderen Anlass: Vor 100 Jahren wurde die erste Motorsport-Veranstaltung auf der Solitude durchgeführt. Damals noch ein Bergrennen. Veranstaltet vom Radfahrer-Verein Schwaben. Auf einer vier Kilometer langen Strecke tuckerten Motorfahrräder und Werksmaschinen von NSU und Adler.
Wenn Hans Herrmann diesen Helm aufsetzt, kommen die Erinnerungen zurück. An die spannendsten Rennen, die gefährlichsten Kurven, an die Solitude. "Die Piloten von heute würden uns den Vogel zeigen, wenn wir denen erzählten, dass wir hier langgefahren sind." Auf der Solitude, jener Rennstrecke bei Stuttgart, benannt nach dem Schloss, um das herum sie einst führte, fährt Herrmann heute noch oft. Denn dort, wo er früher mit 220 Sachen haarscharf an Bäumen vorbeirauschte, führt heute die Landstraße von Stuttgart nach Leonberg. Quer durch Herrmanns Heimat.
Doch in diesem Jahr hat der Rückblick auf die wilden Zeiten einen besonderen Anlass: Vor 100 Jahren wurde die erste Motorsport-Veranstaltung auf der Solitude durchgeführt. Damals noch ein Bergrennen. Veranstaltet vom Radfahrer-Verein Schwaben. Auf einer vier Kilometer langen Strecke tuckerten Motorfahrräder und Werksmaschinen von NSU und Adler.
"Da isch nur der Wald"
Der erste Rundkurs entstand 1924, mit Start und Ziel am Schloss. Auf der klassischen Rennstrecke (11,4 Kilometer lang) wurde 1956 erstmals gestartet. Bis ins Jahr 1965 fanden Rennen auf den Straßen statt, die (wie in Le Mans) für die Läufe extra abgesperrt wurden. Formel 1, Formel 2, Sportwagen – doch ursprünglich war die Solitude eine Motorradrennstrecke.
Eines der dramatischsten Rennen lieferten sich aber Hans Herrmann und Wolfgang Berghe von Trips beim Formel-2-Rennen 1960. "Trips fuhr im Ferrari, ich den Porsche. 500.000 Fans kamen zur Solitude, die Autobahn Richtung Karlsruhe wurde zum Parkplatz. In der letzten Runde lag ich vorn, als Trips zum Überholen ansetzte. Als er neben mir war, schauten wir uns an – und dann ließ ich ihn vorbei, weil es sonst zu gefährlich geworden wäre."
Denn damals starben pro Jahr zwei bis vier Rennfahrer, erinnert sich Herrmann, der zwischen 1953 und 1966 18-mal in der Formel startete. "Man wusste am Start nie, wen es heute erwischen würde." Auslaufzonen gab es natürlich nicht. Oder wie der Schwabe Herrmann es ausdrückt: "Da isch nur der Wald."
Eines der dramatischsten Rennen lieferten sich aber Hans Herrmann und Wolfgang Berghe von Trips beim Formel-2-Rennen 1960. "Trips fuhr im Ferrari, ich den Porsche. 500.000 Fans kamen zur Solitude, die Autobahn Richtung Karlsruhe wurde zum Parkplatz. In der letzten Runde lag ich vorn, als Trips zum Überholen ansetzte. Als er neben mir war, schauten wir uns an – und dann ließ ich ihn vorbei, weil es sonst zu gefährlich geworden wäre."
Denn damals starben pro Jahr zwei bis vier Rennfahrer, erinnert sich Herrmann, der zwischen 1953 und 1966 18-mal in der Formel startete. "Man wusste am Start nie, wen es heute erwischen würde." Auslaufzonen gab es natürlich nicht. Oder wie der Schwabe Herrmann es ausdrückt: "Da isch nur der Wald."
25. bis 27. Juli: Die große Party
• Klassen: Aus Anlass der "100 Jahre Solitude-Rennen" veranstaltet der Verein "Solitude Revival" ein Rennwochenende mit historischen Fahrzeugen und internationalen Rennlegenden. Gefahren wird in sieben Klassen, von den ersten Motorfahrrädern aus der Zeit um die Jahrhundertwende bis zu Formel-1-Rennwagen der 60er.
• Kurs: Es wird ein Rundkurs befahren, der schon zwischen 1925 und 31 zur Rennstrecke gehörte. Start und Ziel befinden sich wie das Fahrerlager in unmittelbarer Nähe des Schlosses.
• Stars: Angekündigt haben sich neben Hans Herrmann unter anderem Dan Gurney, Ken Kavanagh, Phil Read, Paul Ernst Strähle, Umberto Masetti, Richard Attwood, Paul Pietsch und Jim Redman.
• Höhepunkte: Freitag, 25. Juli, 16 Uhr: Fahrzeug-Korso auf der Nachkriegsstrecke. Samstag, 26. Juli, 11.40 und 17 Uhr: Sport-, GT- und Tourenwagen; 12.20 Uhr: Rennmotorräder mit Fahrerlegenden; Sonntag, 27. Juli, 9.40 und 16.40 Uhr: Formelrennwagen; 10.20 und 17.20 Uhr: Matadoren–Rennwagen.
• Karten: Jugendliche bis 17 Jahre: acht Euro (Samstag) bis 80 Euro (Sonntag Tribüne plus Fahrerlager), Erwachsene: 15 bis 100 Euro. Ticket-Hotline: 07 11-2 55 55 55.
• Extras: Zum Jubiläum gibt's das Buch "Mythos Solitude" für 26 Euro Kunstdrucke für 30 und 65 Euro sowie ein eigens kreiertes Herrenparfüm für 70 Euro.
• Internet: Alle Infos unter www.solitude-rennen.de
• Kurs: Es wird ein Rundkurs befahren, der schon zwischen 1925 und 31 zur Rennstrecke gehörte. Start und Ziel befinden sich wie das Fahrerlager in unmittelbarer Nähe des Schlosses.
• Stars: Angekündigt haben sich neben Hans Herrmann unter anderem Dan Gurney, Ken Kavanagh, Phil Read, Paul Ernst Strähle, Umberto Masetti, Richard Attwood, Paul Pietsch und Jim Redman.
• Höhepunkte: Freitag, 25. Juli, 16 Uhr: Fahrzeug-Korso auf der Nachkriegsstrecke. Samstag, 26. Juli, 11.40 und 17 Uhr: Sport-, GT- und Tourenwagen; 12.20 Uhr: Rennmotorräder mit Fahrerlegenden; Sonntag, 27. Juli, 9.40 und 16.40 Uhr: Formelrennwagen; 10.20 und 17.20 Uhr: Matadoren–Rennwagen.
• Karten: Jugendliche bis 17 Jahre: acht Euro (Samstag) bis 80 Euro (Sonntag Tribüne plus Fahrerlager), Erwachsene: 15 bis 100 Euro. Ticket-Hotline: 07 11-2 55 55 55.
• Extras: Zum Jubiläum gibt's das Buch "Mythos Solitude" für 26 Euro Kunstdrucke für 30 und 65 Euro sowie ein eigens kreiertes Herrenparfüm für 70 Euro.
• Internet: Alle Infos unter www.solitude-rennen.de
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