Ekström mit Platz zwei unzufrieden

Wenigstens im Deutschen Tourenwagen-Masters leuchtet der Mercedes-Benz-Stern noch. Nach dem Auftakt-Erfolg von Gary Paffett in Hockenheim beendete Christijan Albers das zweite Rennen der Saison am Sonntag im portugiesischen Estoril als Sieger und sorgte so für Freude bei dem in der Formel 1 leidgeprüften Team. "Das war ein wichtiger Sieg für uns", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.

Allerdings hat die DTM-Konkurrenz kräftig aufgeholt: Gab es vor zwei Wochen noch einen Doppelsieg für die Schwaben, standen diesmal in dem Schweden Mattias Ekström und dem Rosenheimer Martin Tomczyk als Zweite und Dritte gleich zwei Audi-Piloten auf dem Siegerpodest. Im Dänen Tom Kristensen beendete ein weiterer A-4- Fahrer als Vierter das Rennen.

"So richtig gut ist es noch nicht gelaufen", sagte Albers, der im Vorjahr den DTM-Titel nur knapp verpasst hatte, trotz des Sieges denn auch. "Wir müssen noch hart arbeiten, aber die C-Klasse hat viel Potenzial." Dank der besseren Boxenstopp-Strategie war der "Fliegende Holländer" zum Erfolg gefahren. Während sich Tomczyk über den ersten Podestplatz seiner vierjährigen DTM-Karriere riesig freute, war sein von der Pole gestarteter Markenkollege Ekström äußerst verärgert: "Mit Sicherheit bin ich mit Platz zwei nicht zufrieden."

Albers übernimmt Gesamtführung

Für Opel dagegen gab es nach den 37 Runden auf dem ehemaligen Grand-Prix-Kurs von Estoril keinen Grund zur Freude. Lange war Timo Scheider im Vectra als Dritter auf Kurs, doch in der 25. Runde klemmte das Gaspedal, und er fiel weit zurück, holte als Sechster aber noch DTM-Punkte. Sein Teamkollege Heinz-Harald Frentzen beendete das Rennen gar nur als Zwölfter. Der frühere Formel-1-Pilot hatte einen Rückstand von 52,144 Sekunden auf den Sieger und hat damit in der Gesamtwertung nach zwei von zehn Rennen noch keinen einzigen Zähler geholt.

Der große Verlierer beim Start war Tomczyk, der von Rang vier auf Platz sieben zurückfiel, sich später aber wieder nach vorn kämpfte. Der von der Pole gestartete Audi-Pilot Ekström, Hockenheim-Gewinner Paffett im Mercedes-Benz und Scheider im Opel konnten dagegen die ersten drei Positionen zunächst halten. In der neunten Runde allerdings musste Paffett nach einer Attacke von Albers unplanmäßig an die Box und büßte damit seine Siegchance ein. Dafür nutzte der von Platz sechs gestartete Albers seine Chance. Im Mittelfeld lieferten sich Frentzen im Opel und der Franzose Jean Alesi im Mercedes ein packendes Duell um Platz acht. In der sechsten Runde kam Alesi an Frentzen vorbei – der Mönchengladbacher rutschte nach einer Berührung ins Kiesbett, und fiel zunächst zurück auf Platz 16. Später drehte er sich sogar.

Nach seinem fünften Erfolg übernahm Albers mit 18 Punkten die Führung vor Ekström (14) und den mit je zehn Zählern punktgleichen Paffett sowie den Audi-Piloten Tomczyk und Tom Kristensen (Dänemark). Der dreimalige DTM-Champion Bernd Schneider, der in Estoril lediglich Fünfter wurde, ist mit vier Zählern lediglich Sechster.