24h Daytona mit Damenteam
Baby verhindert Start, Porsche GT-Favorit

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Bei den 24 Stunden von Daytona ist ein reines Damenteam mit dabei. Allerdings hat ein Baby deren Pläne gründlich durchkreuzt
Rennfahrerinnen mögen es bekanntlich flott. Doch in diesem Fall kann ein Baby mit dem geplanten Tempo seiner Mama noch nicht mithalten. Die Brasilianerin Bia Figueiredo (34) tritt deshalb auf die Bremse und sagt ihren Start bei den 24 Stunden von Daytona am kommenden Wochenende ab.
Per Instagram teilte sie mit einem Helm vor dem Bauch mit: „Verkündung für die 2020er Saison: Wir erwarten ein Baby! Es ist ein sehr spezieller Moment für mich und meine Familie. Baby Bia kommt in ein paar Monaten. Wir haben einen Babyplatz in der Box, wenn ich im November zurückkehre.“
Heißt: Ein Karriereende kommt für die 34-jährige Brasilianerin, die vier Mal auch beim Indy 500 am Start war, nicht in Frage. Aber eine zu rasante Schwangerschaft sollte es dann auch nicht sein.
In Daytona wollte Figueiredo eigentlich einen rein mit Frauen besetzten Lamborghini Huracán GT3 (GTD-Klasse) für das österreichische Grasser-Team steuern, das auch im ADAC GT Masters am Start ist. Nach ihrer Absage besteht die Damen-Mannschaft nun aus Christina Nielsen (Dänemark), Katherine Legge (England), Tatiana Calderón (Mexiko) und Rahel Frey (Schweiz).

Wegen einer Schwangerschaft kann Bia Figueiredo
Die 24 Stunden von Daytona bilden traditionell den Auftakt in die Rundstrecken-Saison. Es ist ein Ort mit Geschichte. Denn schon 1903 war der Strand von Daytona Schauplatz des ersten Autorennens in den USA. Heutzutage steht die Stadt für das berühmte NASCAR-Event, die Daytona 500, genau wie für den Langstreckenklassiker zweimal rund um die Uhr.
Allein: Auch Daytona kämpft mit schrumpfenden Starterfeldern. Insgesamt gehen nur 38 Fahrzeuge an den Start – so wenig wie noch nie in der Geschichte des seit 1966 (mit Unterbrechung 1972 und 1974) ausgefahrenen 24-Stunden-Rennens.
Den Gesamtsieg werden die acht über 700 PS starken Daytona-Prototypen unter sich ausmachen. Am Start sind dort auch fünf ehemalige Formel-1-Fahrer: Juan-Pablo Montoya und Alexander Rossi (beide Penske-Acura/3,5-Liter-V6-Turbo), Sébastien Bourdais (JDC-Cadillac/5,5-Liter-V8-Sauger), Kamui Kobayashi (Wayne Taylor-Cadillac) und Felipe Nasr (Whelen Engineering-Cadillac).
Mit 22 Gesamtsiegen ist Porsche der erfolgreichste Hersteller in Daytona. Allein US-Rennlegende Hurley Haywood konnte fünfmal triumphieren. 2020 kämpft die Traditionsmarke mit zwei Porsche 911 RSR-19 (3,9-Liter-Sechszylinder-Boxer mit rund 515 PS) um den Klassensieg in der GTLM-Wertung. Am Steuer: Nick Tandy, Frédéric Makowiecki und Matt Campbell sowie Earl Bamber, Laurens Vanthoor und Mathieu Jaminet.
Das neue GT-Flaggschiff aus Weissach hat in der FIA WEC mit zwei Doppelsiegen und drei Pole-Positions in vier Rennen bereits 2019 ein erfolgreiches Debüt gefeiert. Beim ersten Aufeinandertreffen mit der Konkurrenz in Nordamerika während des IMSA-Tests „Roar before the 24“ Anfang Januar setzte der 911 RSR mehrfach die Bestzeit. Die Klassen-Gegner: zwei Corvette C8.R, zwei BMW M8 GTE und ein Ferrari 488 GTE Evo.
Das Rennen startet am Samstag um 19.35 Uhr deutscher Zeit und kann hier https://imsatv.imsa.com via Livestream verfolgt werden.
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