AMG – diese drei Buchstaben stehen nicht nur für die Firmengründer Hans Werner Aufrecht (A) und Erhard Melcher (M) sowie das kleine Städtchen Großasbach (G). AMG steht seit nunmehr 40 Jahren für besonders sportliche und individuelle Stern-Träger. Geplant war diese Karriere keineswegs: Allein aus Spaß an starken Motoren und Rennsport verließen die beiden Gründer 1967 die sichere Arbeit bei Mercedes, um sich auf ihre Art und Weise mit der Materie "Mercedes-Aggregat" zu beschäftigen. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Bereits 1971 machte die kleine Firma mit  Platz zwei beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps auf sich aufmerksam. Von nun an ging es stetig aufwärts.

In der Bildergalerie: die große AMG-Modell-Chronologie

Zusammen mit Mercedes entwickelt und gebaut: der C 36 AMG von 1993.
Zusammen mit Mercedes entwickelt und gebaut: der C 36 AMG von 1993.
In den folgenden Jahren macht sich die inzwischen in Affalterbach ansässige Firma AMG weltweit einen Namen im Motorsport. Ob DTM (1989 erfolgreichstes Team, 1992 DTM-Meister mit Klaus Ludwig), Langstreckenpokal oder Hochgeschwindigkeitsrekord (303 km/h mit einer Limousine) – AMG lässt es krachen und ist mit Kunden rund um den Erdball im Geschäft. 1993 kommt dann mit dem ersten in Kooperation mit Mercedes gefertigten Großserien-Fahrzeug der Durchbruch. Der C 36 AMG schöpft aus einem 3,6-Liter-Sechszylinder 280 PS und schafft 250 km/h Spitze. Nach insgesamt 5000 verkauften Wagen kam 1997 die Ablösung: der C 43 AMG (V8, 306 PS).

Klare Richtung in all den Jahren: immer mehr Leistung

525 PS: 1999 brachte AMG mit dem SL 73 den stärksten Roadster der Welt.
525 PS: 1999 brachte AMG mit dem SL 73 den stärksten Roadster der Welt.
Es folgen Kooperationsmodelle am laufenden Band. Verkaufszahlen und Leistung stiegen. Ein Highlight aus dem Jahre 1999: Der SL 73 AMG – ein 525-PS-Monster mit 7,3-Liter-V12, das bei Kundenwunsch bis auf 300 km/h beschleunigt und der Konkurrenz von Porsche, Ferrari und Co das Wasser in die Augen treibt. So verwundert es nicht, dass der verantwortliche Motor bis heute eine Daseinsberechtigung hat und im Pagani Zonda auch weiterhin zum Einsatz kommt. Die PS-Spirale dreht sich weiter und gipfelt 2004 im doppelt aufgeladenen Sechsliter-V12 des SL 65 AMG. Mit beeindruckenden 612 PS und einem wahnwitzigen Drehmomentberg von 1000 Newtonmetern stellt dieser Motor bis heute die Leistungsspitze der Affalterbacher dar. Die Krone gebührt allerdings einem anderen AMG-Aggregat: dem 6,2-Liter-V8, verbaut seit 2005, dem Jahr, seit dem AMG eine 100-prozentige Mercedes-Benz-Tochter ist. Von AMG komplett selbst entwickelt, verzichtet dieser Hightech-Motor auf eine Zwangsbeatmung und schüttelt seine Leistung von bis zu 525 PS (CL 63) bei 6800 Umdrehungen aus dem Ärmel.

Von

Jan Kriebel