Formel-1-Dauerweltmeister Michael Schumacher (Ferrari) wurde in der vergangenen Saison zweimal auf Kokain getestet. Nach einem Bericht der SPORT BILD fielen seine Proben ebenso negativ aus wie alle anderen auch. Die Überprüfungen waren Bestandteil der üblichen Dopingtests, die der Automobil-Weltverband FIA jeweils Samstags nach den Qualifyings zu den 18 Grand Prix durchgeführt hat. Die überprüften Fahrer wurden jeweils ausgelost.

Insgesamt führte die FIA im vergangenen Jahr laut SPORT BILD 51 Tests durch. Dabei waren auch die beiden anderen deutschen Steuermänner im FIA-Visier: Nick Heidfeld (Sauber/Jordan) wurde zweimal getestet, Ralf Schumacher (BMW-Williams) einmal. Beide waren sauber.

In der vergangenen Woche hatte der früherer Ferrari-Teamarzt Bartoletti (68) – von 1972 bis 1992 bei der Scuderia – Kokain-Verdächtigungen geäußert: "Bei den Motorsportrennen geht Kokain herum, und in der Formel 1 könnte es ungefähr sogar jeder dritte Pilot nehmen." Kokain gebe den Piloten das Gefühl, allmächtig zu sein. Laut Bartoletti (zwischen 1988 und 1993 für die Fußballer von Juventus Turin tätig) hält die Wirkung des Kokains rund 90 Minuten an, in denen der Pilot reaktionsschneller sei. Mehrere Experten wie z.B. Porsche-Rennarzt Jürgen Lindemann ("Unmöglich") und Ex-Weltmeister Niki Lauda ("Absoluter Blödsinn") hatten die Vorwürfe ins Reich der Phantasie verwiesen. Bei Tempo 300 brauche man im Cockpit einen klaren Kopf.