Mattias Ekström (30) fuhr beim 8. Saisonlauf im niederländischen Zandvoort zum dritten Sieg in diesem Jahr, doch in Gedanken war er bei seinem Fahrerkollegen Peter Dumbreck. Der Schotte überstand im Opel Vectra GTS einen schweren Unfall, der zum Abbruch und einer 80-minütigen Zwangspause führte, wie durch ein Wunder unverletzt. "Unsere Tourenwagen sind die sichersten der Welt", sagte Titelverteidiger Bernd Schneider: "Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, das sah wirklich fürchterlich aus."

Ekström siegte im Audi A4 DTM vor seinem Markenkollegen Martin Tomczyk. Das Duo bescherte Audi damit den zweiten Doppelerfolg in Serie. Dritter wurde der Lokalmatador Christijan Albers im AMG-Mercedes vor seinen Teamkollegen Gary Paffett aus England und Bernd Schneider. Bester Opel-Pilot war Manuel Reuter auf dem 8. Rang. Die beiden Mercedes-Piloten sind damit in den letzten beiden Rennen zum Siegen verdammt und müssen auf einen Ausrutscher des Spitzenreiters Ekström hoffen. Der mit 61 Punkten souverän führende Ekström ist von Albers (50) und Paffett (46) nur noch schwer einzuholen. Der Schwede kann seinen ersten DTM-Titel schon in Brünn in zwei Wochen aus eigener Kraft unter Dach und Fach bringen.

Doch der Kampf um die DTM-Spitze rückte angesichts des zweiten schweren Crash in Dumbrecks Rennfahrerkarriere zunächst in den Hintergrund. Schon 1999 in Le Mans war der Schutzengel mit an Bord gewesen. "Das war ein böser Unfall. Wir sind alle froh, dass nichts passiert ist", sagte Christian Abt und zeigte, daß auch die Konkurrenz geschockt war. In der Eingangskurve zur Start-Ziel-Geraden war Dumbreck mit seinem Opel in der 23. der 36 Runden in die Reifenstapel gekracht. Der Brite überschlug sich mehrmals, konnte aber selbstständig aus seinem völlig zerstörten Opel aussteigen und wurde zur Kontrolle ins Krankenhaus eingeliefert. "Es sind keine Verletzungen feststellbar", gab Opel-Teamchef Volker Stryzek schnell Entwarnung.

Nachdem die 4,307 Kilometer lange Strecke von den Wrackteilen gesäubert worden war, ging es nach 80-minütiger Pause mit dem Neustart weiter. "Die Leute haben für die volle Distanz bezahlt, da müssen wir auch fahren", gab sich Altmeister Schneider cool. Auf den letzten zehn Runden verteidigte Ekström seine Führung, doch sein Konkurrent Albers verbesserte sich mit seinem Superstart auf Platz drei. In Zandvoort hatte Schneider, der in den Jahren 1995, 2000, 2001, 2003 den DTM-Titel gewonnen hatte, noch einmal seine Klasse aufblitzen lassen. Nach dem Neustart gab er dann Schützenhilfe für seine jungen Kollegen und beendete das Rennen als Fünfter.

Lehrgeld mußte einmal mehr Heinz-Harald Frentzen zahlen. Der ehemalige Formel-1-Pilot, der Opel auf Erfolgskurs bringen sollte, mußte seinen Vectra GTS V8 bereits in der 6. Runde in der Box abstellen. "Es gab Probleme mit meiner Servolenkung. Unter diesen Umständen konnte ich leider nicht mehr weiterfahren", sagte Frentzen, für den es der vierte Ausfall in seiner ersten DTM-Saison war.