Akku-Fahrradleuchten-Sets im Test
Ganz schön helle: BIKE BILD testet zehn Akku-Leuchtensets fürs Fahrrad
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Eine Lichtanlage gehört zur Pflichtausrüstung für Radfahrer. BIKE BILD hat zehn Akku-betriebene Leuchtensets bis 100 Euro getestet – im Labor und bei Dunkelheit.
Zehn Akku-Fahrradlampen-Sets im Test
# | Getestete Produkte | Testnote | Zum Angebot |
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1.
Testsieger
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1,8 (gut)
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2.
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2,1 (gut)
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3.
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2,2 (gut)
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3.
Preis-Leistungs-Sieger
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2,2 (gut)
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5.
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2,5 (befriedigend)
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6.
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2,6 (befriedigend)
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6.
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2,6 (befriedigend)
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8.
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2,8 (befriediegend)
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9.
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3,2 (befriedigend)
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10.
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3,5 (ausreichend)
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Während beim E-Bike starke Lichtanlagen fast immer an Bord sind, gibt es bei Bio-Rädern noch viele Radler, die auf sogenannte Clip-on-Leuchten, umgangssprachlich vielfach als Stecklichter bezeichnet, ausweichen. Zu den Vorteilen der mit Batterie oder Akku betriebenen Fahrradlampen gehören vor allem die unkomplizierte Handhabung, der minimale Wartungsaufwand und das geringe Gewicht. BIKE BILD hat zehn Akku-Leuchtensets bis 100 Euro getestet.
Das Set von Busch + Müller ergattert den Testsieg vor allem dank der sehr guten Frontleuchte. Die Lampe leuchtet die Fahrspur harmonisch und hell aus und bietet eine gute Fernsicht. Kleine Schwächen zeigt der Scheinwerfer im seitlichen Direktbereich. Das Rücklicht gewährleistet eine gute Seitenabstrahlung und bietet spitzenmäßige 25 Stunden Leuchtdauer.
Die Halterung des Frontscheinwerfers sitzt fest; die Leuchte lässt sich seitlich leicht einspannen. Der Gummizug des Rücklichts muss jedesmal neu ausgerichtet werden und erfordert etwas Fingerspitzengefühl. Im Test erzielte das Busch + Müller IXON Core + IXXI/180L/383 die Note 1,8 (gut)
Um die Frontleuchte zu montieren, sind Kraft und Fingerspitzengefühl erforderlich – per Gummizug wird die Lampe am Lenker befestigt und muss dann jedes mal aufs Neue ausgerichtet werden. Vom Nah- bis zum Übergang in den Fernbereich leuchtet der Scheinwerfer den Fahrweg tadellos aus.
Schwächen zeigen sich erst im Direktbereich, der eindeutig zu dunkel ist. Das Rücklicht verfügt nur über eine einfache LED, was die Seitenabstrahlung begrenzt. Beim Laden ist die Rückleuchte ein Sprinter – nach 1:36 Stunden ist das Licht komplett aufgeladen. Im Test erzielte das Sigma Sigma Aura 60 USB + Nugget II Set die Note 2,2 (gut)
Die Fachleute von Lupine Lighting Systems haben für uns die Helligkeitsmessung der getesteten Front- und Rückleuchten unter Laborbedingungen mit einer sogenannten Ulbricht-Kugel durchgeführt. Die Helligkeitswerte ließen wir für jede Leuchtstufe ermitteln. Im Feldversuch haben wir bei Nacht die Ausleuchtungen der Lampen geprüft.
Dieser Punkt fließt ebenso in die Bewertung ein wie die maximale Akkulaufzeit (hauptsächlich wurde die Laufzeit auf höchster Leuchtstufe bewertet), die Ladedauer und der Ladestand nach 15, 30 und 60 Minuten. Weiterhin bewerten wir bei den Front- und Rücklampen, ob die getesteten Modelle die Restleuchtzeit anzeigen.

Tester vor der Ulbricht-Kugel: Die Experten der Firma Lupine haben hier die abgegebene Lichtmenge ermittelt.
Bild: BIKE BILD
Auch das Gewicht der Leuchten inklusive der Halterung benoten wir. Schließlich soll einer der gängigen Vorteile von Akku-Leuchten im geringen Gewicht liegen. Die Frontleuchte haben wir im Verhältnis zur Rückleuchte (61 zu 24 Prozent) deutlich stärker gewichtet. Zusätzlich zum Aspekt des Gesehen-Werdens kommt der Frontleuchte die sicherheitsrelevante und komplexe Aufgabe zu, die Fahrbahn auszuleuchten.
Mit jedem Set haben wir einen Fall- und Rütteltests durchgeführt, um die Verarbeitungsqualität und Haltefestigkeit zu ermitteln. Zudem haben wir die Halterungen und die allgemeine Alltagstauglichkeit nach Gesichtspunkten der Praktikabilität benotet.
Vorgeschrieben sind in Deutschland ein weißes Front- und ein rotes Rücklicht. Doch nicht jedes Clip-on-Licht ist erlaubt in Deutschland. Hierzulande dürfen nur Scheinwerfer und Schlussleuchten verwendet werden, die gemäß Paragraf 67 der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) erlaubt sind. Solche Modelle erkennt man am entsprechenden Prüfzeichen auf dem Lampengehäuse: eine Wellenlinie, gefolgt vom Großbuchstaben K und einer Nummer.
Wer Herstellerbeschreibungen liest, stößt häufig auf die technischen Bezeichnungen Lumen und Lux. Letztere steht für die Beleuchtungsstärke, diese gibt an, wie viel Licht auf eine bestimmte Stelle fällt. Je höher der Wert, desto heller der Fleck. Sie sehen das Problem: Was bringt ein heller Punkt? Besser ist daher der Blick auf den Lumen-Wert, der die von der Lichtquelle in alle Richtungen abgestrahlte Leuchtleistung beschreibt. Eine wichtige Rolle kommt in der Praxis auch dem Lichtkegel zu, also der konkreten Ausleuchtung. Wir benoten daher beides: Leuchtleistung und Leuchtkegel.
Das stärkste Licht nutzt nichts, wenn es in den Himmel oder auf den Boden zielt. Für den optimalen Abstrahlwinkel braucht es gewiss etwas Übung bei der Feinjustierung, denn die Lampe (das betrifft vor allem den Frontscheinwerfer) sollte weder zu tief (kein weites Sichtfeld) noch zu hoch (gar kein Sichtfeld) leuchten. Ein zu hoher Abstrahlwinkel könnte zudem den Gegenverkehr empfindlich blenden und Ihre und die Sicherheit des entgegenkommenden Verkehrsteilnehmers gefährden.
Ob Ihr Scheinwerfer Ihr Gegenüber tatsächlich blendet, können Sie im Selbstversuch leicht herausfinden. Nehmen Sie hierzu mit Ihrem Fahrrad etwa fünf Meter Abstand zu einer Wand und messen Sie die Montagehöhe Ihrer Frontleuchte. Schalten Sie nun den Scheinwerfer ein. Der Lichtkegel sollte idealerweise unterhalb der Montagehöhe des Lenkers auf die Wand treffen.
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