Es ist ein sonniger Abend, hier auf dem Vorplatz des Mercedes-Benz-Museums. Vor dem Haupteingang bewaffnen sich Handwerker für einen schnellen Notdienst, auf den Bänken sacken Angestellte in einen sichtbar entspannten Feierabend, dazwischen schlendern Markenbegeisterte durch die Szenerie. Die Sonne neigt sich langsam in den Horizont, wirft immer längere Schatten, als plötzlich fünf dunkle Seelen erwachen, aus ihrem Trailer brodeln und sich formieren – bereit, die Finsternis zu begrüßen.

Die schwarze Serie markiert die Spitze der AMG-Sportlichkeit

AMG Black Series
Fünf Mal schwarze Magie: Hier steht die gesamte Palette der bisherigen "Black Series"-Modelle.
Ganz vorn der Älteste: kompakt, gedrungen und trotz seiner muskulösen Statur noch halbwegs weltlich geformt. Hinten der Jüngste: radikal sportlich, von Spoilern überwuchert und nicht nur optisch entartet. Dazwischen drei Mutationsstufen in unterschiedlichster Dosierung. Sie alle verkörpern die dunkle Seite Affalterbachs und stehen – obwohl sie Daimlers Dreizack noch immer am Blech tragen – für Fahrdynamik von einem ganz anderen Stern. Fünf Generationen Black Series; möge die Nacht mit uns sein! Dabei keimt der Mythos im Jahre 2006 nicht – wie man vielleicht vermuten könnte – in einer finsteren Kammer unter Affalterbach, sondern in ganz feierlicher Atmosphäre. AMG präsentiert auf der "Ultimate Experience Asia", einem Lifestyle- und Celebrity-Event im Rahmen des Formel-1-Grand-Prix von Malaysia, einen modifizierten SLK 55, der fernöstliche Sportwagenenthusiasten mit reichlich Pistenflair bezirzen soll.

Mit einem Safety Car fing die Geschichte 2004 an

Mercedes SLK 55 AMG Black Series
Premierenfahrzeug: Der SLK 55 AMG trug als Erster das Sportlabel der Affalterbacher Fahrzeugschmiede.
Basis dieser kecken Rennsport-Romanze war das Safety Car der Jahre 2004 und 2005. Der einstige Taktgeber der Formel 1 spendiert geschmiedete 19-Zöller, ein modifiziertes Fahrwerk, größere Bremsen, dazu Sportabgasanlage, passende Vollschalen und allem voran das feste Hardtop, das den SLK kurzerhand von seinen Roadster-Pflichten entbindet. Und siehe da: Der kleine Pistensportler findet den erhofften Anklang, weshalb kurz darauf der auf 35 Stück limitierte SLK Tracksport entsteht. Ohne Beifahrersitz, dafür mit Leichtbau-Türtafeln, Renntank, Feuerlöscher und Hauptstromschaltern innen wie außen. Knackpunkt: Der Tracksport ist für eine private Rennserie in Fernost gedacht, lässt sich dem europäischen TÜV also nicht ohne Weiteres unterschieben. AMG adaptiert den kleinen Renner an das Regelwerk der StVZO – und bringt damit schließlich den ersten Black Series zur Welt. Alle Details zu den Black-Series-Modellen gibt's in der Bildergalerie!

Bildergalerie

Fünf Generationen AMG Black Series
Mercedes-Benz SLK 55 AMG
Mercedes SLK 55 AMG Black Series
Kamera
Fünf Generationen AMG Black Series

Fazit

von

Manuel Iglisch
Der Mythos der schwarzen Serie markiert nicht nur die größtmögliche Bedrohung, die von Affalterbach in Richtung des Sportwagen-Establishments ausgeht. Er zeigt gleichzeitig auch deren Tragweite, die dabei immer unheimlichere Züge angenommen hat. Nicht auszudenken, wo diese glanzvolle Schwarzmalerei noch hinführen wird.

Von

Manuel Iglisch