Wer als Anfänger im Reisemobil unterwegs ist, kann viel falsch machen. Mit unseren Tipps gelingt der Start im Wohnmobil sicher und ohne große Störungen!
Das rollende Ferienhaus ist der Traum vieler Urlauber. Viele, die noch kein Reisemobil haben, möchten es zumindest einmal ausprobieren. AUTO BILD verrät, wie Sie Anfängerfehler vermeiden!
So vermeiden Wohnmobilisten Anfängerfehler:
1. Falsches Beladen Achten Sie auf die maximale Zuladung: Fahrräder, Kleidung, Campingtisch und -stühle, da kommt einiges zusammen. Leichte Dinge wie Handtücher und Kleidung gehören in die oberen Fächer, schweres Gepäck nach unten. Kunststoffgeschirr, Tupperdosen für Lebensmittel und Plastikkisten für Kleidung sparen Gewicht. Öffnen Sie bitte nach jeder Fahrt die Schränke im Innenraum vorsichtig. Während der Fahrt verrutschte Gegenstände könnten herausfallen.
2. Zu wenig Fahrpraxis
Wohnmobile fahren anders als Pkw durch Kurven. Ein Fahrsicherheitstraining ist zum Üben keine schlechte Idee.
Ein Wohnmobil fährt sich anders als ein Pkw, besonders beladen. Trainieren Sie vor der Reise auf einem Verkehrsübungsplatz, und machen Sie sich vor der Reise mit Gewicht, Fahr- und Bremsverhalten sowie den Außenmaßen des Wohnmobils vertraut. Üben Sie das Einparken und Rangieren, auch wegen überstehender Teile wie Fahrradträger oder der Markise. Lassen Sie sich beim Rangieren und Einparken von Mitreisenden oder anderen Wohnmobilisten einweisen. Achtung! In einem Tunnel sollten Sie das Überholen vermeiden. Besonders neben Lkw entsteht ein gefährlicher Unterdruck, der die beiden Fahrzeuge zueinander ziehen kann.
3. Falsche Geschwindigkeit Für Wohnmobile gilt: Reisen statt rasen. Ein Reisetempo zwischen 90 und 110 km/h ist ideal, schont die Nerven und hält den Verbrauch in Grenzen.
4. Wildcampen Schlafen, wo man will, davon träumen viele Wohnmobilfahrer. Doch nicht überall ist es erlaubt. In Deutschland dürfen Camper einmalig dort übernachten, wo es nicht ausdrücklich verboten ist. In Großbritannien ist Wildcampen verboten und wird streng geahndet, ebenso in Italien. Informieren Sie sich vorab über Stell- oder Campingplätze (siehe unten).
5. Ohne Überprüfung starten
Stellen Sie die Gasanlage für Heizung und Kühlschrank vor jeder Abfahrt auf Fahrbetrieb um.
Auch beim Wohnmobil gilt: Reifendruck und Ölstand prüfen. Kühlschrank und Heizung sollten auf Fahrbetrieb umgestellt werden. Kontrollieren Sie vor der Abreise am Morgen, ob das Fahrzeug vom Strom getrennt ist, Fenster und alle Schränke innen geschlossen und die seitlichen Eingangsstufen eingefahren sind.
6. Planlos unterwegs Reservieren Sie in der Hauptsaison Stellplätze entlang der Route. Auch Fährtickets und Vignetten, etwa für Österreich oder Brenner, sollten Sie frühzeitig vor der Reise buchen.
7. Ungesichert während der Fahrt Schlafen im Wohnmobil oder Umherlaufen ist während der Fahrt verboten. Kinder müssen wie im Pkw in Kindersitzen oder Sitzerhöhungen sitzen.
8. Die Beschilderung ignorieren Das passt schon – oder eben nicht. Wer die Beschilderung ignoriert, steckt schnell unter einer Brücke fest oder passt nicht durch eine enge Straße. Achten Sie auf Fahrbahnbreite, Brückenhöhe und maximal zugelassenes Gewicht auf Brücken und Überführungen, ebenso auf Verkehrszeichen zu Umweltzonen, Tempolimits, Parkverbote und Mautgebühren.
Tipps: So fahren Sie sicher
Suchen Sie mal im Internet nach „Fahrtraining Reisemobil“, Sie bekommen mehrere Tausend Treffer. Die Angebote unterscheiden sich stark in Leistungen und Kosten. Das ADAC-Training (mehr als ein Dutzend Plätze zwischen Kiel und Kempten) schlägt für Mitglieder mit 125 Euro zu Buche (Wochenende/Feiertage 145 Euro). Nichtmitglieder zahlen 135 Euro bzw. 155 Euro. Für Gruppen gibt es Sondertarife. Auch Fahrschulen und einige Reisemobil-Hersteller bieten Fahr- bzw. Fahrsicherheitstrainings an. Beispiel Hymer: 250 Euro/Person (inkl. Verpflegung und Bescheinigung für Rabatte bei einigen Versicherern).
Fazit von Redakteur Stefan Szych: Keine Angst vor großen Kisten! Ein Wohnmobil fährt sich nach kurzem Üben einfach und bequem. Wer mit Stellplatzführern wie "Brit Stops" und Co reist, lernt außerdem Land und Leute hautnah kennen.
Die wichtigsten Vermieter im Überblick
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