Audi A4 (IAA 2015): Fahrbericht
So fährt der neue Audi A4

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Optisch hat sich beim neuen Audi A4 nicht allzu viel verändert. Fährt er sich anders als sein Vorgänger? AUTO BILD hat es ausprobiert. Der erste Fahrbericht.

Die Einstellung per "Audi drive select" ist etwas umständlich.
Erste Sitzprobe im neuen A4
Der erste Eindruck: Die Neuentwicklung aus Ingolstadt ist ein rundum souveränes Auto. Weniger spitz als der Vorgänger, dafür besser ausbalanciert, mitteilsamer und verbindlicher. Die Federung arbeitet geschmeidiger, die Bremse lässt sich sauber dosieren, das Einlenkverhalten ist so progressiv und direkt wie es sein soll.Als der Technik-Vorstand Ulrich Hackenberg vor zwei Jahren zu Audi kam, war der B9 (so heißt der Wagen intern) bereits verabschiedet. "Ich konnte nur noch Details ändern, die Abstimmung optimieren, ein paar stilistische Akzente setzen", sagt der Mann, den alle nur Hacki nennen. Dass Hacki ein goldenes Händchen hat, wissen wir spätestens nach Ankunft auf der Passhöhe über dem Rheintal. Denn noch nie war ein A4 so leise und komfortabel, noch nie so kurvengierig und in sich gefestigt, noch nie so spritzig und sparsam.
Der neue Audi A4: Preise, Motoren, Marktstart
Der Vorserienwagen zeigt noch kleine Schwächen

Das Cockpit ist toll verarbeitet, die Sitze super. Das MMI-Konzept ist aber nicht immer logisch.
Der A4 2.0 TFSI ultra fährt mit mehr Druck
Video: Audi A4 (2007-2015)
Audi A4 im Wandel 2007-2015
Der Fronttriebler liegt selbst mit den breiten 18-Zöllern nicht ganz so satt auf der Straße wie der vorbildlich neutrale 3.0 TDI quattro, dessen höhere Vorderachslast von der Torque Vectoring-Elektronik elegant kompensiert wird. Aber auch ohne Allradantrieb hält sich das Untersteuern bis ans Grip-Limit in engen Grenzen. Harte Lastwechsel in Kurven quittiert der Audi mit einer kurzen Rollbewegung um die Längsachse. Sogar bei schneller Bergabfahrt verzögert der A4 souverän und spurtreu. Die neuen Mehrlenker-Achsen sind zu gleichen Teilen der Straßenlage, dem Komfort und dem Handling verpflichtet.
Fazit
Alles beim Alten? Nicht wirklich. Audi dreht mit dem neuen A4 kräftig an der CO2-Schraube, lockt mit einem Strauß intelligenter Assistenzsysteme, kombiniert markentypische Solidität mit einer Extraportion Fahrspaß. Der kann nicht nur den 3er und die C-Klasse herausfordern, sondern auch den größeren, aber unter dem Strich weniger kompletten A6. Was dem A4 zu seinem Glück noch fehlt, sind ein oder zwei Hybrid-Optionen, ein V6-Benziner und ein imageträchtiges RS-Derivat.
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