Audi A6 Allroad II: Gebrauchtwagen-Test
Klappert da etwas?

—
Beim Audi A6 Allroad können die serienmäßige Luftfederung und die Vorderachse mit ihren vielen Gelenken mit zunehmendem Alter Ärger bereiten.
Nein, nicht Audi hat den höhergelegten Allradkombi erfunden. Schon vor dem ersten Audi Allroad von 2000 waren Subaru und Volvo auf die gleiche Idee gekommen. Und davor bereits in den 1980er-Jahren der amerikanische Nischenauto-Konzern AMC mit seinem Eagle. Doch in Deutschland verhalf erst der Audi dieser Autospezies zum Durchbruch. Das gängige Rezept: Man nehme einen Allradkombi, lege ihn per Fahrwerkslift sowie größeren Rädern höher und montiere rustikaler aussehende Stoßfänger und Kotflügelverbreiterungen. Fertig ist der Abenteuer-Kombi. Weil die Leute weltweit begeistert zugriffen, präsentierte Audi im Jahr 2008 die zweite Generation des A6 Allroad. Und um die geht es hier in dieser Gebraucht-Kaufberatung.
Überblick: Alles zum Audi A6 Allroad
300.000 km, 400.000 km? Ja, da gibt es viele

Vollverzinkte Karosserie, hochwertige Auspuffanlage, zuverlässige Technik: Der A6 Allroad macht langfristig Spaß.
Ein Service von
Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Unbedingt die Höheneinstellung checken
Die Bremsscheiben halten selbst bei flotter Fahrweise, und die bei normalen A6 vorkommenden Federbrüche umgeht der Allroad elegant durch seine serienmäßig höheneinstellbaren Luftfedern. Die ermöglichen eine Bodenfreiheit zwischen 125 und 195 mm, bergen aber ein zusätzliches Kostenrisiko im Reparaturfall. Die Luftbälge selbst halten offenbar auch nach zehn Jahren noch dicht, aber der Luftkompressor und die Höhensensorik sorgen bei manchen Exemplaren für Ärger. Bei der Besichtigung sollte man deshalb ausgiebig mit der Höheneinstellung spielen und nach jeder Justierung von außen prüfen, ob der Wagen dann noch korrekt waagerecht ausgerichtet dasteht. Viele Allroad sind vom Erstbesitzer großzügig ausstaffiert worden. Manche Extras bedeuten allerdings im Alter Risiko: die empfindlichen Xenon-Scheinwerfer, das nicht immer dichte und klapperfreie Schiebedach, stromfressende und stinkende Standheizungen sowie streikende Türöffner des schlüssellosen Zugangs (Keyless-go).
Achtung, wenn's beim Fahren über einen Kanaldeckel klappert

Die Vorderradaufhängung sorgt für guten Geradeauslauf und sicheres Fahrverhalten, hat aber mit dem Gewicht des Vorderwagens Probleme.
Allroad-Besitzer sind treue Audi-Fans
Über hohe Werkstattkosten regen sich die Allroad-Besitzer generell gern auf. Viele von ihnen haben offenbar das Gefühl, dass die gleichen Arbeiten bei einem Volkswagen günstiger abgerechnet werden, während die gleiche Werkstatt einen Audi-Besitzer stärker bluten lässt. Vielleicht sind deshalb immerhin 31 Prozent der Fragebogenteilnehmer nicht zufrieden mit den Audi-Vertragswerkstätten – eine vergleichsweise hohe Zahl. Der durchschnittliche Preis für eine große Inspektion wird mit 650 Euro beziffert. Kritik am A6 Allroad gibt es dagegen kaum. Nur über die hohen Typ-Einstufungen bei der Vollkaskoversicherung regen sich die Dieselfahrer auf. Wer das umgehen will, sucht sich einen der seltenen Sechszylinder-Benziner, was 30 Prozent Versicherungsprämie spart. Beruhigt kann Audi in die Zukunft blicken. Denn bei der Frage nach dem nächsten Fahrzeug treibt es die Allroad-Besitzer wieder in Scharen zu den Audi-Händlern. 68 Prozent der Allroad-II-Besitzer wissen bereits jetzt, dass der Nächste wieder ein Audi Allroad wird – ein heutzutage toller Wert. Allerdings weichen dabei nicht wenige auf den billigeren A4 Allroad aus. Die 11 Prozent Audi-Verweigerer steigen um auf BMW, Porsche oder Volvo.
Fazit
Abgesehen von der häufig verschlissenen Vorderachse, die eine frische HU-Plakette empfehlenswert macht, ist dieser A6 Allroad ein schneller und zuverlässiger Langstreckengleiter – mit hohen Unterhaltskosten.
Service-Links