Audi A8 gegen BMW 7er
Himmlische Diesel

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Hier glänzen zwei mit Luxus und Leistung: Die Nobel-Dampfer Audi A8 4.2 TDI quattro und BMW 745d sprengen den irdischen Rahmen.
Nur Fliegen ist schöner
Der Himmel auf Erden wird ja immer wieder mal versprochen. Gerade jetzt wieder besonders laut anläßlich der vorgezogenen Bundestagswahl. Als wahres Geschenk des Himmels erscheinen mir da eher Audi A8 4.2 TDI quattro und BMW 745d. Zwei überirdische Superdiesel, die viel versprechen – und noch viel mehr halten. Wer am Ende den Himmel der Luxusklasse stürmt, klärt dieser Vergleich.
Mit dem Slogan "der stärkste Diesel-Pkw der Welt" versucht der A8 das automobile Wahlvolk in die noble Alukarosse zu locken. Angesichts beeindruckender 326 PS und der daraus resultierenden 6,2 Sekunden im Sprint von null auf 100 km/h ein fast unschlagbares Argument. Wie gesagt: fast!
Denn erstens schickt BMW seinen Kandidaten rechtzeitig zu den Neuwahlen in der Luxusklasse (im September folgt die neue S-Klasse) mit neuer Rekordleistung von 330 PS ins Rennen (nachrüstbar für bisherige Modelle, Kosten noch offen). Und zweitens muß sich der aktuelle 745d mit seinen 300 PS und einer lächerlichen halben Sekunde Rückstand bis Tempo 100 sicher nicht verstecken. Im Gegenteil.
Mit dem Slogan "der stärkste Diesel-Pkw der Welt" versucht der A8 das automobile Wahlvolk in die noble Alukarosse zu locken. Angesichts beeindruckender 326 PS und der daraus resultierenden 6,2 Sekunden im Sprint von null auf 100 km/h ein fast unschlagbares Argument. Wie gesagt: fast!
Denn erstens schickt BMW seinen Kandidaten rechtzeitig zu den Neuwahlen in der Luxusklasse (im September folgt die neue S-Klasse) mit neuer Rekordleistung von 330 PS ins Rennen (nachrüstbar für bisherige Modelle, Kosten noch offen). Und zweitens muß sich der aktuelle 745d mit seinen 300 PS und einer lächerlichen halben Sekunde Rückstand bis Tempo 100 sicher nicht verstecken. Im Gegenteil.
Himmlische Ruhe im BMW
Genau wie Audi vertrauen die Münchener bei ihrem 4,4-Liter-V8 auf modernste Common-Rail-Technik, Piezo-Einspritzung, zwei Turbolader mit variabler Turbinen-Geometrie (je nach Last und Drehzahl werden die Schaufeln der Turbinen verstellt) sowie Partikelfilter ohne Aufpreis.
Der 7er wird so zu einem flüsternden Riesen, der genügend Kraft zu haben scheint, um Himmel und Hölle in Bewegung zu versetzen, dessen Geräusch aber dennoch nicht zum Himmel schreit. Nur wenn ich das Fenster öffne, orte ich aus dem Bugbereich einen fetten, wummernden Diesel-Beat. Ansonsten herrscht im ebenso großzügig wie geräumig eingerichteten BMW himmlische Ruhe.
Geschmeidig, aber dennoch gewaltig schiebt der Vierventiler den 2130-Kilo-Brocken nach vorn. Verschnaufpausen braucht er bis zur elektronisch limitierten Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h nicht. Alles wirkt spielerisch leicht, die Sechsgangautomatik serviert mit beeindruckener Präzision immer die richtigen Gänge, den Durchschnittsverbrauch von 9,7 Litern auf 100 Kilometer hätte ich einem solchen Koloß noch vor Jahren nie zugetraut. Kurz gesagt: Aus dem 745d steige ich mit der festen Überzeugung aus, den Wahlsieger gefahren zu haben ... bis ich in den A8 klettere.
Der 7er wird so zu einem flüsternden Riesen, der genügend Kraft zu haben scheint, um Himmel und Hölle in Bewegung zu versetzen, dessen Geräusch aber dennoch nicht zum Himmel schreit. Nur wenn ich das Fenster öffne, orte ich aus dem Bugbereich einen fetten, wummernden Diesel-Beat. Ansonsten herrscht im ebenso großzügig wie geräumig eingerichteten BMW himmlische Ruhe.
Geschmeidig, aber dennoch gewaltig schiebt der Vierventiler den 2130-Kilo-Brocken nach vorn. Verschnaufpausen braucht er bis zur elektronisch limitierten Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h nicht. Alles wirkt spielerisch leicht, die Sechsgangautomatik serviert mit beeindruckener Präzision immer die richtigen Gänge, den Durchschnittsverbrauch von 9,7 Litern auf 100 Kilometer hätte ich einem solchen Koloß noch vor Jahren nie zugetraut. Kurz gesagt: Aus dem 745d steige ich mit der festen Überzeugung aus, den Wahlsieger gefahren zu haben ... bis ich in den A8 klettere.
Teuflisch schnell: der A8
Innen mit der sportlicheren, wertigeren und einer großzügigen Einrichtung gesegnet, hebt der 4,2-Liter-V8 Audis Luxusklasse tatsächlich in den Auto-Himmel. Überfallartig stürzen sich 326 PS auf alle vier Räder und schicken das Zwei-Tonnen-Trumm praktisch widerstandslos in ein neues Dieselzeitalter. Kann der BMW bis Tempo 100 bequem mithalten, fehlen ihm bis 200 km/h schon fast vier Sekunden. Und das ist erst die halbe Wahrheit.
Was dann geschieht, erinnert mich ein wenig an das Tour-Duell zwischen Lance Armstrong und Jan Ulrich. Scheinbar mühelos zieht der 4.2 TDI auf und davon, muß der wahrlich nicht schwächliche 745d immer weiter abreißen lassen. 250, 260, 270 – Himmel, noch mal, geht dem denn nie die Puste aus? Erst bei Tacho 280 verharrt die Nadel schließlich – ohne das leiseste Zittern. Nochmal zur Erinnerung: Wir sprechen hier von einem DIESEL.
Die Anstrengung merke ich dem Audi dabei nur an, weil er etwas Diesel-Nachschlag fordert (10,1 Liter alle 100 Kilometer) und insgesamt eine kernigere Geräuschkulisse bietet. Nicht wirklich störend, im Vergleich zum BMW aber eben doch deutlich wahrnehmbar. Genau wie die leichten Komfortschwächen des Ingolstädters. Die serienmäßige adaptive air suspension (elektronisch geregelte Luftfederung mit automatischer Dämpferregelung) hält zwar für jeden Einsatzbereich die passende Fahrwerkabstimmung bereit, wie im siebten Himmel fahre ich aber erst im 7er.
Was dann geschieht, erinnert mich ein wenig an das Tour-Duell zwischen Lance Armstrong und Jan Ulrich. Scheinbar mühelos zieht der 4.2 TDI auf und davon, muß der wahrlich nicht schwächliche 745d immer weiter abreißen lassen. 250, 260, 270 – Himmel, noch mal, geht dem denn nie die Puste aus? Erst bei Tacho 280 verharrt die Nadel schließlich – ohne das leiseste Zittern. Nochmal zur Erinnerung: Wir sprechen hier von einem DIESEL.
Die Anstrengung merke ich dem Audi dabei nur an, weil er etwas Diesel-Nachschlag fordert (10,1 Liter alle 100 Kilometer) und insgesamt eine kernigere Geräuschkulisse bietet. Nicht wirklich störend, im Vergleich zum BMW aber eben doch deutlich wahrnehmbar. Genau wie die leichten Komfortschwächen des Ingolstädters. Die serienmäßige adaptive air suspension (elektronisch geregelte Luftfederung mit automatischer Dämpferregelung) hält zwar für jeden Einsatzbereich die passende Fahrwerkabstimmung bereit, wie im siebten Himmel fahre ich aber erst im 7er.
Technische Daten und Testwerte
Dabei fehlt dem A8 auf seinen Konkurrenten nicht viel. Im Comfort-Modus dringen nur wenige Erschütterungen zu den Insassen durch, auf schlechten Straßen beschleicht den Audi allerdings eine leichte Unruhe. Hier bleibt der 7er eine Spur gelassener.
Um das wirklich beeindruckende fahrdynamische Potential des A8 zu nutzen, bemühe ich schließlich die Einstellung "Dynamic". Dann fallen die Straßenzustandsberichte zwar ausführlicher aus, der A8 fliegt aber mit Wonne selbst durch enge Autobahnkurven und über kurvige Landstraßen. An diese Sportlichkeit reicht der BMW nicht ganz heran.
Um das wirklich beeindruckende fahrdynamische Potential des A8 zu nutzen, bemühe ich schließlich die Einstellung "Dynamic". Dann fallen die Straßenzustandsberichte zwar ausführlicher aus, der A8 fliegt aber mit Wonne selbst durch enge Autobahnkurven und über kurvige Landstraßen. An diese Sportlichkeit reicht der BMW nicht ganz heran.
Kosten und Ausstattungen
Vom Himmel fallen die beiden High-Tech-Diesel nicht. BMW verlangt für den 745d 79.000 Euro, der Audi A8 4.2 TDI kostet 81.000 Euro – inklusive Allradantrieb und Luftfederung. Da schweben die beiden Himmelsstürmer für uns bodenständige Arbeitnehmer leider weit über der Erde. Anhimmeln dürfen wir sie trotzdem.
Die AUTO BILD-Wertung
Das Facelift des 7ers vom Frühjahr hat aus dem einstigen Dickschiff einen deutlich attraktiveren und durchaus handlichen Luxusliner gemacht. Die veränderte Achskinematik und 14 Millimeter mehr Spurbeite hinten verleihen dem 7er jetzt jene Leichtigkeit und Präzision, die ich bei früheren Tests vermißt habe. Diese Modellpflege hat voll eingeschlagen. Bravo!
Dennoch verliert der Münchner den Vergleich knapp. Denn während der Audi eine echte Garantie bietet, gibt BMW nur Gewährleistung. Da der A8 zudem wertstabiler ist und auch die besseren Fahrleistungen zeigt, zieht er letztendlich trotz höheren Grundpreises und schlechterer Bremsen am 745d vorbei.
Dennoch verliert der Münchner den Vergleich knapp. Denn während der Audi eine echte Garantie bietet, gibt BMW nur Gewährleistung. Da der A8 zudem wertstabiler ist und auch die besseren Fahrleistungen zeigt, zieht er letztendlich trotz höheren Grundpreises und schlechterer Bremsen am 745d vorbei.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
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