Jeder ist ein Designer – zumindest, wenn er das passende Tool dafür hat; zum Beispiel das aus dem skurrilen "Audi Design Wettbewerb 2025". Ende Februar 2009 rief der Hersteller unter diesem Motto zum Mitmachen auf. Die wichtigste Regel: keine Regeln! Erlaubt war alles, was das Tool aus dem beliebten Computerspiel "Spore" von Elektronic Arts zuließ. Ob mit Rädern, ob eckig oder eher abgerundet, schwer bewaffnet oder eher friedfertig mit großen Aussichtsfenstern; Grenzen setzten nur die Phantasie und die Software. Auf die ist auch der Umstand zurückzuführen, dass die Entwürfe sich im Erscheinungsbild doch entfernt gleichen: Alle Zukunfts-Audis sind irgendwie ein bisschen knubbelig, kullerig und gedrungen. Doch die Variationsmöglichkeiten sind unendlich, und so wirkten auch die insgesamt 272 Einsendungen. Von quietschbunt und Retro-Look bis zu monochrom und Science-Fiction. Schaut her, Hersteller: So wünschen sich die Autofahrer ihr Zukunfts-Mobil!

Feuerdrachen, Zahnstocher, Riesen-Raupen

Echt spitze: Dieses Vehikel erreicht bis zu 160 km/h, zumindest in der Phantasie seines Erfinders.
Es hat meistens fette Spoiler, klobige Räder, viel Platz und nimmt sich nicht allzu ernst. So kann es auch mal in der Form eines Feuerdrachens, eines ziemlich spitzen Zahnstochers oder einer Riesen-Raupe daherkommen. Dass Audi den netten Spaß zum Designwettbewerb (v)erklärt hat, wirkt ein wenig übertrieben – letztendlich erlaubte der Online-Baukasten doch nur Kreativität aus der Dose. So heißt es in der Pressemitteilung: "Die Formgebung der Fahrzeugkonzepte war oft revolutionär – ein Indiz dafür, dass die Autofans bis zum Jahr 2025 mit Veränderungen in der automobilen Formensprache rechnen." Man könnte auch sagen: Ein Indiz dafür, dass im Jahr 2025 kein Windwiderstand mehr zu erwarten ist. Doch nicht nur die Karosserieformen ignorieren mitunter überkommene Vorstellungen, auch neue Antriebsarten haben sich die Konstrukteure einfallen lassen. Die Mobilität gewährleisten Elektromotoren, die ihren Saft aus Brennstoffzellen, Solarzellen oder Windgeneratoren gewinnen; außerdem experimentieren die Spore-Designer mit Magnetschwebetechnik und Vortrieb durch Bakterien. Gewertet wurde in den zwei Kategorien "Spore Vollversion" und "Spore Labor". Die besten 20 wurden prämiert.