Spaß garantiert: Welcher Audi RS 4 darf es für Sie sein?
Gebrauchtwagen-Test Audi RS 4 B7
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Limousine, Cabrio und Avant: Den Audi RS 4 B7 gab es in allen Varianten. Dazu V8-Sauger und Handschaltung – Herz, was willst du mehr?
Manchmal ergeben sich einfach Situationen, in denen kommt alles zusammen. Eigentlich hatten wir uns schon einen Audi RS 4 für diese Geschichte ausgeguckt, doch plötzlich hieß es: leider verkauft. Und nun? Zum Glück hatte Fortuna ein Einsehen mit unserem Termindruck – und nur zwei Tage später wurde die rote Limousine oben im Bild angeboten. Also: Bevor das noch mal passiert, rufen wir gleich an. Es meldet sich Händler Mario Maschek aus der Nähe von Aschaffenburg.
Ein nettes Gespräch später bemerkt er ganz nebenbei: "Ach übrigens: Einen Avant und ein Cabrio in Imolagelb hab ich auch noch da stehen." Besser geht's ja gar nicht. Also nichts wie hin in den nordwestlichen Zipfel Bayerns. Was uns dort erwartet, verschlägt uns bald den Atem: In einem unauffälligen Industriegebiets-Hof führt uns Mario in eine sauber geflieste Halle, in der – neben den drei Objekten unserer Begierde – auch noch einige RS 4 B5, ein paar S4 und diverse GolfGTI stehen. Alle verkaufsfertigen Fahrzeuge sind sauber aufbereitet und stehen da wie aus dem Ei gepellt. "Ich richte jedes Auto aus Prinzip so her, wie ich es auch selber gern kaufen würde", sagt Mario.
Gebrauchtwagen mit Garantie
4.950 €
Renault Twingo Paris DeLuxe 1.2 16V, Jahr 2014, Benzin
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
Die Adaptivfahrwerke waren nicht unproblematisch
Wegen der Probleme mit dem Dynamic-Ride-System wurden viele RS 4 auf ein Aftermarket-Fahrwerk umgerüstet.
Die rote Limousine, wegen der wir eigentlich gekommen sind, hat 144.600 Kilometer auf dem Tacho und gefällt mit originalgetreuem Äußeren. Womit wir auch schon beim ersten Problem der RS 4 B7 wären: dem Unterbau. Adaptivfahrwerke waren Mitte der Nullerjahre noch nicht ganz unproblematisch. Wobei: Damals schon, doch im Laufe der Zeit haben sich am Dynamic Ride Control genannten System doch ein paar Problemstellen herauskristallisiert. So werden die Dämpfer gern undicht, akustisch erkennbar durch ein merkliches Klappern. Und auch optisch zeigt es sich, wenn die Federn verschleißen. "Dann bekommen die Autos so einen leichten Hängearsch", verrät Maschek. Das Problem: Ist ein Dämpfer marode, wirkt sich das aufs gesamte System aus, weshalb viele bei dieser Gelegenheit gleich auf ein Nachrüst-Gewindefahrwerk umgebaut haben. An sich keine schlechte Idee, doch viele Besitzer nutzten dies, um ihren RS 4 der Straße näher zu bringen. So auch geschehen bei den anderen beiden Kandidaten. Das Resultat: oftmals hoppeliges Fahrverhalten, wenig Dämpfungsreserven.
Die Achtzylinder können im Bereich der Einlassventile verkrusten
Gerade der herrliche Hochdrehzahl-V8 macht gern Mucken. Vor allem Verkokungen im Ventilbereich schlagen auf die Leistungsausbeute.
Die große Schwachstelle sitzt jedoch unter der Haube. Leider, muss man sagen, denn steht er voll im Futter, ist der 4,2-Liter-V8 ein famoses Aggregat mit linearer Drehfreude und mächtigen Kraftreserven. Obwohl der Motor grundsätzlich ein haltbarer Geselle ist, neigen die Achtzylinder dazu, im Bereich der Einlassventile zu verkrusten. Weniger Durchfluss bedeutet weniger Leistung. 50 bis 90 Pferdchen können sich da gut und gern von der Koppel machen – je nach Intensität der Verschmutzung. Der Vorteil bei einem derart weit verbreiteten Problem: Es gibt auch viele Experten, die eine professionelle Lösung anbieten. Die Preise für eine mechanische Reinigung des Problembereichs haben sich um die 850 Euro eingependelt. Daher unbedingt beim Kauf darauf achten, dass die Arbeiten vor nicht langer Zeit erledigt wurden – anderenfalls hat man mit diesem Wissen einen lockeren Tausender Verhandlungsspielraum in der Tasche.
Durchgewartete Modelle können für begeisterten Jubel sorgen
Offen, fließend oder praktisch? Das Cabrio ist tendenziell am teuersten, die Limousine gab's nur beim B7, der Avant steht in der Käufergunst ganz oben.
Davon abgesehen ist der RS 4 ein erstaunlich problemloser Gefährte. Kleinigkeiten wie aufquellende Türblenden oder gammelnde Anschlüsse des Ölkühlers sind schnell repariert. Letzterer sitzt spritzwasserungünstig tief hinter dem Singleframe-Grill, weshalb die metallenen Schläuche allen Umwelteinflüssen schutzlos ausgesetzt sind. Auch die Kraftübertragung ist bei Hochleistungsmodellen immer ein Thema, zumal es diesen RS 4 nur als Handschalter gab. Wir finden das ja toll, doch birgt das auch immer die Gefahr, dass Ungeübte die Kupplung verheizen. Wer jedoch ein gut gepflegtes oder durchgewartetes Modell wie diese drei hier findet, bekommt mit dem RS 4 einen noch immer modernen Familiensportler, der mit seinem frei saugenden V8 und dem damit verbundenen Gänsehaut-Sound puristische Sportfahrer zu frenetischen Jubelschreien rührt. Die Frage der Karosserievariante ist dagegen reine Geschmackssache: Sind Sie Team Limo, Team Cabrio oder Team Avant? Für alle drei ist das Angebot im Netz umfangreich. Gerade beim B7 reizt uns die Limousine besonders. Einfach weil es sie nur in dieser Baureihe gab. Wie schon als Neuwagen, ist auch gebraucht das Cabrio mit Abstand am teuersten.
Bildergalerie
Gebrauchtwagen-Test Audi RS 4 B7
Fazit: Gäbe es nicht die Probleme mit Motor und Fahrwerk, der RS 4 wäre eine sichere Bank. Wer diese beiden Baustellen schon beim Kauf ausschließt, bekommt ein charakterstarkes Spaßmobil.
Offen, fließend oder praktisch? Der Audi RS 4 B7 hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. Das Cabrio ist tendenziell am teuersten, die Limousine gab's nur beim B7, der Avant steht in der Käufergunst am weitesten oben. Hier kommt der Gebrauchtwagen-Test.
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Die rote Limousine, die wir hier am Wickel haben, hat 144.600 Kilometer auf dem Tacho und gefällt mit originalgetreuem Äußeren. Womit wir auch schon beim ersten Problem der RS 4 B7 wären: dem Unterbau. Adaptivfahrwerke waren Mitte der Nullerjahre noch nicht ganz unproblematisch. Wobei: Damals schon, ...
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... doch im Laufe der Zeit haben sich am Dynamic Ride Control genannten System doch ein paar Problemstellen herauskristallisiert. So werden die Dämpfer gern undicht, akustisch erkennbar durch ein merkliches Klappern.
Ist ein Dämpfer marode, wirkt sich das aufs gesamte System aus, weshalb viele bei dieser Gelegenheit gleich auf ein Nachrüst-Gewindefahrwerk umgebaut haben. Doch viele Besitzer nutzten dies, um ihren RS 4 der Straße näher zu bringen. So auch geschehen bei den anderen beiden Kandidaten. Das Resultat: oftmals hoppeliges Fahrverhalten, wenig Dämpfungsreserven.
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Die große Schwachstelle sitzt jedoch unter der Haube. Leider, muss man sagen, denn steht er voll im Futter, ist der 4,2-Liter-V8 ein famoses Aggregat mit linearer Drehfreude und mächtigen Kraftreserven. Obwohl der Motor grundsätzlich ein haltbarer Geselle ist, neigen die Achtzylinder dazu, im Bereich der Einlassventile zu verkrusten.
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Weniger Durchfluss bedeutet weniger Leistung. 50 bis 90 Pferdchen können sich da gut und gern von der Koppel machen – je nach Intensität der Verschmutzung.
Der Vorteil bei einem derart weit verbreiteten Problem: Es gibt auch viele Experten, die eine professionelle Lösung anbieten. Die Preise für eine mechanische Reinigung des Problembereichs haben sich um die 850 Euro eingependelt. Daher unbedingt beim Kauf darauf achten, dass die Arbeiten vor nicht langer Zeit erledigt wurden.
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Davon abgesehen ist der RS 4 ein erstaunlich problemloser Gefährte. Kleinigkeiten wie aufquellende Türblenden oder gammelnde Anschlüsse des Ölkühlers sind schnell repariert. Letzterer sitzt spritzwasserungünstig tief hinter dem Singleframe-Grill, weshalb die metallenen Schläuche allen Umwelteinflüssen schutzlos ausgesetzt sind.
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Auch die Kraftübertragung ist bei Hochleistungsmodellen immer ein Thema, zumal es diesen RS 4 nur als Handschalter gab. Wir finden das ja toll, doch birgt das auch immer die Gefahr, dass Ungeübte die Kupplung verheizen.
Wer ein gut gepflegtes oder durchgewartetes Modell wie diese drei hier findet, bekommt mit dem RS 4 einen noch immer modernen Familiensportler, der mit seinem frei saugenden V8 und dem damit verbundenen Gänsehaut-Sound puristische Sportfahrer zu frenetischen Jubelschreien rührt.
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Ein Blick auf die Preise: Los geht es bei rund 18.000 Euro für viel gelaufene Modelle. Für gute Exemplare mit um die 100.000 Kilometer auf der Uhr müssen Sie zwischen 30.000 und 40.000 Euro kalkulieren. Das Cabrio ist teurer.
Fazit: Gäbe es nicht die Probleme mit Motor und Fahrwerk, der RS 4 wäre eine sichere Bank. Wer diese beiden Baustellen schon beim Kauf ausschließt, bekommt ein charakterstarkes Spaßmobil.