Auto-Abo: die größten Probleme bei der Rückgabe
Auto-Abo: Aufpassen bei der Rückgabe!

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Auto-Abos kommen für immer mehr Autofahrer in Frage – gerade, weil sie eine interessante Alternative zu Leasing und Finanzierung sind. Doch was sind die größten Gefahren und Probleme beim Auto-Abo?
Bild: Ralf Timm / AUTO BILD
Technisch gesehen ist das Auto-Abo eine Mischung aus Dauermiete und Fahrzeugleasing. Daher sind die Probleme mit denen beider Fahrzeugnutzungen vergleichbar. Wer schon einmal ein Fahrzeug geleast hat, dem graut es oftmals vor der Fahrzeugrückgabe, denn dann wird kritisch begutachtet, ob das Auto irgendwelche Kratzer und Beschädigungen hat, die der Nutzer verursacht und damit zu vertreten hat.
Das kann schon einmal kräftig ins Geld gehen, wenn die lackierte Stoßstange von dem misslungenen Parkmanöver ein paar Kratzer abgekommen hat oder die langen Fingernägel in der Griffmulde sichtbare Beschädigungen im Kunststoff der Türtafel hinterlassen haben.
Wer mit einem Auto-Abo-Fahrzeug unterwegs ist, sollte immer daran denken, dass es sich nicht um sein Eigentum handelt. Daher ist besondere Sorgfalt geboten, wenn man ein- oder ausparkt, die Koffer wild den Laderaum wuchtet oder das metallene Schlüsselbund immer wieder gedankenverloren auf die Klavierlackoberfläche neben dem Automatikwählhebel legt.
Rückgabe erfolgt direkt bei einem Fahrzeuggutachter
Bei der Rückgabe des Fahrzeugs wird alles aufmerksam in Augenschein genommen und dokumentiert. Weil das über Jahre immer wieder für Unstimmigkeiten sorgte, machen es sich einige Anbieter von Auto-Abos besonders einfach und die Rückgabe erfolgt direkt bei einem Fahrzeuggutachter. Kann man sich mit dessen (neutraler) Einschätzung nicht anfreunden, kommt nur ein Gegengutachten in Frage und das kann teuer werden. Die Anbieter der Auto-Abos wissen das und besonders um die hohe Hemmschwelle. Daher ist es wichtiger denn je, Sorgfalt walten zu lassen, wenn man mit dem Auto unterwegs ist.

Auto-Abos kommen für immer mehr Autofahrer in Frage.
Bild: Hyundai
Man muss jedoch nicht für jede Kleinigkeit zahlen, denn man war schließlich mehrere Wochen oder Monate mit dem Fahrzeug unterwegs. Normale Gebrauchsspuren kann der Auto-Abo-Anbieter dem Mieter nicht in Rechnung stellen, denn diese sind in der monatlichen Pauschale enthalten. Prüforganisationen wie der TÜV bieten online zum Beispiel einen Grenzmusterkatalog an, was ein Schaden und was eine normale Nutzung ist. Auch der ADAC oder andere Automobilclubs helfen bei entsprechenden Einschätzungen, was eine Beschädigung ist und was nicht.
Nicht alle Auto-Abo-Fahrzeuge sind neu
Was für die Rückgabe gilt, sollte jedoch auch für die Übernahme gelten. Nicht alle Fahrzeuge, die bei Auto-Abos angeboten werden, sind Neufahrzeuge und so sollte der zukünftige Nutzer das Fahrzeug ebenfalls genau inspizieren und bestenfalls Fotos von etwaigen Kratzern und Beschädigungen machen, um diese anmelden zu können. Die Schäden sollten in dem Übergabeprotokoll schriftlich festgehalten und abgezeichnet werden.
Wer das Auto zurückgibt, sollte es bestenfalls nicht nur innen wie außen reinigen, sondern gleich aufbereiten lassen. Das kostet zwischen 80 und 300 Euro – gut angelegtes Geld, wenn das Auto bei der Rückgabe einen glänzenden Eindruck macht. Kleinere Beschädigungen sollte man bestenfalls von einem Beulendoktor ausbessern lassen. Anders sieht es mit Nachlackierungen aus. Da die Gutachter bei der Rückgabe auch die Lackdichte am Fahrzeug messen, fallen Nachlackierungen auf und man sollte hier erst Rücksprache mit dem Auto-Abo-Anbieter aufnahmen, wie bei solchen Beschädigungen zu verfahren ist.
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